Mit einem Last-Minute-Elfmeter sicherten sich die Niederländer in einem packenden Achtelfinale gegen Mexiko das Weiterkommen. Wieder einmal war Flügelflitzer Arjen Robben der spielentscheidende Mann. Diesmal allerdings nicht mit einem Tor - sondern mit einer umstrittenen Strafraumszene.
Insgesamt dreimal ging Arjen Robben in der Achtelfinal-Begegnung zwischen den Niederlanden und Mexiko in Tornähe theatralisch zu Boden. Eine Schwalbe gab Robben hinterher sogar zu: In der 24. Minute liess sich der Mittelfeldstar vom FC Bayern München absichtlich fallen. Allerdings knapp ausserhalb des Strafraums. "Das war schrecklich dumm, ich möchte mich entschuldigen", erklärte Robben nach dem Spiel im niederländischen Fernsehen. Schiedsrichter Pedro Proenca liess richtigerweise auch weiterspielen.
Aller "guten" Dinge sind drei
Den eigentlichen Aufreger der Partie gab es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Nach einem Steilpass von Robin van Persie traf Verteidiger Hector Moreno nicht den Ball, sondern Robben. Auch Rafael Marquez erwischte den Niederländer. Der Pfiff von Schiedsrichter Proenca blieb aber aus - eine klare Fehlentscheidung.
In der 92. Minute war es dann aber so weit. Robben behauptete sich an der Grundlinie, wieder gegen Marquez, und wieder war der Körperkontakt da. Robben fiel überaus theatralisch, wollte den Strafstoss offenbar unbedingt haben. Mit Erfolg: Diesmal zeigte Proenca auf den Punkt. Huntelaar verwandelte den Elfmeter und schoss die Niederlande ins Viertelfinale.
Schiri-Experte: "Klarer Elfmeter"
Hat Arjen Robben den Elfmeter also provoziert oder war die Entscheidung korrekt? Wir haben bei Manfred Kranzfelder vom Bayerischen Fussball-Verband nachgefragt, wie er die Szenen bewertet. Der Schiedsrichter-Lehrwart schliesst aus, dass es sich um eine Wiedergutmachungsentscheidung gehandelt haben könnte. Zwar werde Schiedsrichtern in der Halbzeitpause mitgeteilt, ob sie bei strittigen Situationen richtig gelegen hätten (eine Praktik, die auch in der Bundesliga üblich ist), aber: "Auf diesem Niveau beeindruckt die das überhaupt nicht." Zumal es eine relativ eindeutige Situation gewesen sei: "Natürlich fällt er spektakulär. Aber der Kontakt ist da und der Schiedsrichter steht in einer idealen Position. Klarer Elfmeter."
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