An Spanien kommt im Fussball keiner vorbei. Ausser Finnland anscheinend. Und Frankreich. Weil Spanien gegen beide Teams in der WM-Qualifikation jeweils nur ein 1:1 holte, zittern die Iberer vor dem Rückspiel gegen die "Equipe tricolore". Eine Weltmeisterschaft ohne Spanien? Wo kämen wir denn da hin.

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Nehmen wir einmal an, die Spanier verlieren tatsächlich am Dienstag gegen Frankreich. Das Team um Bayern-Star Franck Ribéry hätte 13 Punkte, Spanien nur acht. Das ist schon ganz schön happig und bei den restlichen Gruppengegnern wie Finnland, Weissrussland und Georgien darf man getrost annehmen, dass Frankreich nicht mehr allzu viele Punkte liegen lassen wird. Spanien muss also gewinnen, um eine Qualifikation noch aus eigener Kraft schaffen zu können. "Dios mío", stammelt da der Spanien-Fan angesichts dieser mauen Aussichten. Denn auf die K.O.-Runde haben wohl nur die wenigsten Lust, zumal dort auch durchaus namhafte Gegner wie Portugal oder England lauern könnten. Dabei muss sich die spanische Nationalelf den Vorwurf gefallen lassen, diese prekäre Ausgangslage mit einer fast arroganten Herangehensweise an diese WM-Qualifikation selbst herbeigeführt zu haben.

Natürlich ist es nachvollziehbar, dass der amtierende Welt- und Europameister glaubt, auch mit einer besseren B-Elf einen "Fussballzwerg" wie Finnland besiegen zu können. Und eigentlich müsste eine derartig hochgelobte Mannschaft in der Lage sein, den verletzungsbedingten Ausfall von Leistungsträgern wie Xabi Alonso und Xavi zu kompensieren. Doch vielleicht hat "La Roja" Finnland auch einfach auf die leichte Schulter genommen. Gegen Frankreich werden Alonso und Xavi wohl wieder in der Startelf stehen und zusammen mit Sergio Busquets das "magische Dreieck" bilden. Sollten beide wieder fit sein, ist das auch nötig. Denn immerhin spricht Vincente del Bosque vor dem Duell gegen die Franzosen schon vom "Endspiel".

Genervt vom Kurzpass-Spiel

Dabei geht es für Spanien vor allem darum, den einen klitzekleinen Makel im so viel gelobten Spiel des Europameisters auszumerzen. Über 70 Prozent Ballbesitz sind schön und gut. Doch wenn man die Kugel am liebsten über die Linie tragen würde, anstatt sich in ordentlichen Torschüssen zu üben, dann macht man sich das Gewinnen unnötig schwer. Vor allem weil die meisten Gegner inzwischen wissen, wie viele Probleme "La Roja" gegen tief stehende Mannschaften hat. Ein Beispiel: Beim blamablen 1:1 gegen Finnland hatte Spanien sogar 78 % Ballbesitz. Gebracht hat es wenig. Denn durchschnittlich haben die Spanier in der WM-Quali nur 10,67 mal auf das Tor geschossen (Platz eins: Slowakei mit 15,75 Versuchen). Sogar die sonst so loyale spanische Presse ist inzwischen genervt vom ewigen "Tiki-Taka". "Das Kurzpass-Spiel ist zu einer monotonen Routine geworden", meckerte unlängst die Zeitung "El Pais".

Nur gut, dass die Fussballgeschichte für Spanien spricht. Im Jahr 2007 musste das Team in der EM-Qualifikation gegen Dänemark gewinnen, um nicht gegen Schweden und Irland arg in die Bredouille zu kommen. Sie gewannen dieses Spiel und später die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Und vor der WM 2006 musste die spanische Nationalmannschaft gar in die so gefürchtete K.O.-Runde, damals gegen die Slowakei (5:1 und 1:1). Weltmeister wurde "La Roja" beim deutschen Sommermärchen jedoch nicht. Spanien schied im Achtelfinale aus. Gegen wen eigentlich? Achja, gegen Frankreich.

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