• Und jetzt? Nach dem unerwartet frühen Scheitern der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar wird sich das Gesicht des Teams verändern.
  • Thomas Müller verabschiedet sich via ARD von den Fans, will sich aber noch nicht endgültig festlegen - im Gegensatz zu Manuel Neuer und Hansi Flick.

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Die Emotionen müssen sich erst legen, und doch steht fest: Die deutsche Nationalmannschaft wird bei der Heim-EM 2024 anders aussehen als jene, die in der WM-Vorrunde in Katar abermals enttäuscht hat.

Thomas Müller hat noch nicht über die Fortsetzung seiner Karriere im DFB-Trikot entschieden. "Was die Zukunft betrifft, werde ich mir die nötige Zeit geben und ein paar Tage nachdenken", sagte der 33-Jährige nach dem 4:2 über Costa Rica. Er werde sich mit seiner Frau Lisa und Bundestrainer Hansi Flick besprechen: "Dann werde ich mich dazu konkret äussern."

Thomas Müller wendet sich emotional an die Fans in der Heimat

Unmittelbar nach dem Abpfiff des Spiels hatte Müller im TV noch seinen Abschied angedeutet. Er sprach von den Momenten, die er und die Fans gemeinsam durchlebt haben, entschuldigte sich auch für Fehler, betonte aber: "Ich habe immer mein Herz auf dem Platz gelassen."

Grundsätzlich habe ich meinen Emotionen da freien Lauf gelassen und beschrieben, was in mir vorgeht", sagte er nach seinem 121. Länderspiel (44 Tore).

WM 2022: Musiala will Müllers Abschied noch nicht wahrhaben

Jamal Musiala würde Müllers Abschied aus dem DFB-Team bedauern. Es wäre "traurig für uns alle, für ganz Deutschland", sagte der 19-Jährige. Müller sei ein guter Freund und Mentor, von dem er viel lernen könne.

Joshua Kimmich sieht in Müller immer noch einen Spieler, der "auf allerhöchstem Niveau unterwegs ist". Sein Bayern-Teamkollege werde "ein ganz gutes Gefühl dafür haben, ob er noch Bock hat oder nicht."

Joshua Kimmich hat Angst vor dem Loch nach dem Turnier

Kimmich selbst befürchtet für sich persönliche Folgen des WM-Debakels. "Ich habe ein bisschen Angst davor, in ein Loch zu fallen. Für mich ist heute der schwierigste Tag meiner Karriere", stellte der Leistungsträger klar.

Bayerns Mittelfeldspieler stiess 2016 zur Nationalmannschaft und wurde schnell zu einer ihrer Korsettstangen. "Davor war Deutschland immer im Halbfinale. Dann scheiden wir zweimal in der Vorrunde aus und letztes Jahr im EM-Achtelfinale", sagte Kimmich. Dies sei für ihn "nicht so einfach zu verkraften, weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde. Dafür will man nicht stehen."

Kimmich hat mit dem FC Bayern alles gewonnen. Sein einziger Titel mit der A-Nationalmannschaft war der Confed Cup 2017 in Russland.

Manuel Neuer räumt seinen Platz im Tor noch nicht

Manuel Neuer hat noch Lust. Der 36 Jahre alte DFB-Kapitän wollte von einem Rücktritt trotz der dritten Turnier-Enttäuschung in Serie nichts wissen. "Solange ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschliessen", sagte Neuer.

Ähnlich sieht es der, der Neuer einlädt, für sich. Bundestrainer Hansi Flick schloss seinen Rücktritt trotz bitterer Enttäuschung aus. Von seiner Seite gebe es keinen Grund, nicht weiterzumachen, sagte er in der ARD und ergänzte: "Mir macht es Spass, wir haben gute Spieler, die nachkommen, an mir wird's nicht liegen."

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Flick will das Team trotzdem zur Heim-Europameisterschaft 2024 führen. Ihn reize die Aufgabe, mit der Mannschaft zu arbeiten, beteuerte er. Auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff äusserte sich zur Zukunft des Bundestrainers: "Hansi Flick hat einen Vertrag bis 2024 und ich gehe davon aus, dass er ihn erfüllen wird." (sid/hau)

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