• Belgien bangt gegen Vizeweltmeister Kroatien ums Weiterkommen bei der WM 2022 in Katar.
  • Allerdings beherrschen aktuell Berichte über interne Querelen im belgischen Team die Schlagzeilen.
  • Auch ein Maulwurf beschäftigt das belgische Team.

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Es ist bislang nicht Belgiens WM. Zwar haben die "Roten Teufel" trotz der Niederlage gegen Marokko gegen Kroatien noch eine Chance auf das Achtelfinale, doch die bisherigen Auftritte verheissen nichts Gutes.

Dabei hat Belgien unbestritten grosse Qualität im Team, war mal wieder zu den Geheimfavoriten gezählt worden. Eine Einschätzung, von der Superstar Kevin de Bruyne schon im Vorfeld nichts wissen wollte. "Unsere Chance war 2018. Jetzt sind wir zu alt", erklärte er freimütig im Interview mit dem englischen "Guardian".

Eine Aussage, die offenbar eine ungute Dynamik im belgischen Nationalteam ins Rollen brachte. Denn was sich bei den Belgiern aktuell abspielt, muss man fast schon als Selbstzerfleischung bezeichnen.

Von Harmonie oder gar Team-Spirit keine Spur, stattdessen schieben sich die Spieler in den Medien fröhlich gegenseitig die Schuld in die Schuhe und auch in der Kabine soll es bereits fast zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

Vertonghen kontert de Bruyne

So konterte Verteidiger Vertonghen nach der Niederlage gegen Marokko in Richtung de Bruyne: "Ich nehme an, dass wir schlecht im Sturm spielen, weil wir vorne auch zu alt sind. Es gibt viele Dinge, die mir durch den Kopf gehen und die ich besser nicht sagen sollte, oder zumindest nicht ausserhalb der Kabine."

Den Fehler für die Gegentore sieht Vertonghen hauptsächlich bei Torhüter Courtois: "Sie haben zwei identische Tore erzielt, zweimal kurzer Pfosten. Der Ball darf niemals reingehen." Der wiederum nimmt sich BVB-Verteidiger Meunier verbal zur Brust: "Wir begehen ein Foul, das wir nicht begehen sollten. Völlig unnötig."

Das Problem: Auch Kabineninterna bleiben beim belgischen Team nicht lange intern. Dass Vertonghen, de Bruyne und Eden Hazard in der Kabine wohl verbal äusserst unschön aufeinander losgegangen sein sollen und Romelu Lukaku Handgreiflichkeiten zwischen den drei Streihähnen gerade noch verhindern konnte, war schon am Tag danach in den belgischen Medien nachzulesen.

WM 2022: Heftige Bilder aus Brüssel nach Belgiens Pleite gegen Marokko

Heftige Szenen in der belgischen Hauptstadt: Nach der bitteren WM-Pleite gegen Marokko ist es in Brüssel zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Polizeiangaben zufolge verwüsteten "einige Dutzend Personen" am Sonntagnachmittag rund um das 0:2 (0:0) der Roten Teufel in Katar Teile der Innenstadt und attackierten die Sicherheitskräfte. Diese setzten Wasserwerfer und Tränengas ein, nachdem die Täter u.a. eine Strasse und ein Auto in Brand gesetzt und eine Ampel zerstört hatten.

Courtois droht dem Maulwurf

Ein Umstand, der Torhüter Courtois prompt zu einer recht drastischen Drohung auf der Pressekonferenz vor dem entscheidenden Spiel gegen Kroatien veranlasste. "Das Problem ist, dass das, was in der Presse geschrieben wird, nicht immer ganz der Wahrheit entspricht. Wer mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit gegangen ist? Wir müssen das nicht wissen, aber wenn es herauskommt, wird das sein letzter Tag in der Nationalmannschaft gewesen sein", erklärte der Torhüter von Real Madrid.

Hazard hatte den vermeintlichen Streit inzwischen dementiert. "Nein, ich habe mich nach Marokko nicht mit Jan Vertonghen in der Umkleidekabine gestritten, wir haben auch nicht gekämpft", sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstag und versucht die Situation mit einem Witz aufzulockern: "Das würde ich auch nicht tun, weil Jan grösser ist als ich."

Dennoch scheint es sehr unwahrscheinlich, dass sich das Team noch einmal zusammenrauft. Wie "Sportbild" berichtet, sollen mehrere Spieler schon vor der WM ausserhalb des Platzes nicht mehr als das Nötigste miteinander sprechen.

Krisensitzung als Motivationsschub?

Offiziell will bei Belgien jedoch niemand etwas von schlechter Stimmung im Team hören. Man habe in einer Krisensitzung nach der Niederlage gegen Marokko einige Dinge gesagt, erklärte Kapitän Eden Hazard. "Einige gute, einige weniger gute und vielleicht einige Dinge, die anderen nicht gefallen haben." Dieses ausgiebige "Gespräch" in der Kabine soll nun als Motivationsschub gegen Kroatien genutzt werden. "Ich denke, in dieser Gruppe sind alle noch enger zusammengerückt", sagte Courtois: "Wir haben kein Problem im Team. Wir werden alles tun, um zu gewinnen."Das Spiel gegen Kroatien wird am Donnerstag um 16:00 Uhr angepfiffen.

Verwendete Quellen:

  • afp
  • "Sportbild.de": Belgien-Zoff! Stars gehen aufeinander los
  • "Sport.de": Fast-Schlägerei und Schuldzuweisungen: Belgien am Abgrund
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