• Auch die TV-Quote des WM-Finals zwischen Argentinien und Frankreich der Weltmeisterschaft von Katar bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück.
  • Gerade die Öffentlich-Rechtlichen müssen deutliche Quoten-Rückgänge hinnehmen. Das Aus des DFB-Teams tut sein Übriges.
  • An das EM-Finale der Frauen reicht keine WM-Übertragung an.

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Lionel Messi und Kylian Mbappe boten ein Final-Spektakel im XXL-Format, doch Quoten-Gewinnerinnen des Jahres in Deutschland bleiben Alexandra Popp und Co. 13,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen am Sonntag die ARD-Übertragung des WM-Endspiels zwischen Argentinien und Frankreich (Marktanteil: 53,6 Prozent). Das reichte aber nicht, um die deutschen Fussballerinnen an der Spitze des TV-Rankings abzulösen.

Das knapp verlorene EM-Finale der DFB-Frauen bleibt mit 17,9 Millionen (MA: 64,8 Prozent) die meistgesehene Sport-Übertragung in 2022. Das 4:2 gegen Costa Rica und der damit verbundene K.o. der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick Flick-Teams in der Gruppenphase lockte "nur" 17,43 Millionen vor die TV-Geräte (Marktanteil: 53,7 Prozent).

Schlechteste WM-TV-Quote in diesem Jahrtausend

"Auch wenn das Finale spektakulär war und die Fussball-WM einige bemerkenswerte und schöne sportliche Momente hatte, war sie inhaltlich und in Betrachtung der Rahmenbedingungen das wohl schwierigste Sportereignis, das wir bislang live übertragen haben", bilanzierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Immerhin brachte Messis Krönung in Katar (4:2 i.E.) die beste Quote ohne deutsche Beteiligung ein. Doch die Zahlen des WM-Endspiels von 2018 zwischen Frankreich und Kroatien (21,32 Millionen/MA: 76,1) sind davon meilenweit entfernt. Auch die anderen WM-Finals seit 2002 hatten deutlich bessere TV-Quoten:

Auch Aus des DFB-Teams drückt die Quote

Die Diskussion um die umstrittenste WM der Geschichte, die vielschichtige Kritik an Katar und nicht zuletzt der Winter-Termin hatten sicherlich starken Einfluss auf die Reichweiten in Deutschland. Sie blieben deutlich hinter den Zahlen von 2018 in Russland und anderen Männer-Turnieren zurück, als Zahlen jenseits der 20-Millionen-Marke keine Seltenheit waren. Das erneute Vorrunden-Aus für die DFB-Auswahl tat sein Übriges.

Nicht überrascht war das ZDF über den rückläufigen Zuspruch. "Es war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Turnier – mit vielen Themen, die den Sport überlagerten. Insofern war es zu erwarten, dass die Zuschauerzahlen hinter den sehr guten Werten der WM 2018 zurückstehen", sagte ZDF-WM-Teamchef Christoph Hamm auf SID-Anfrage.

Das Interesse an Spielen ohne deutsche Beteiligung habe seit dem Viertelfinale deutlich zugenommen – "die über zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer beim Halbfinale Frankreich – Marokko zeigen dies". Dennoch blieben die Zahlen insgesamt hinter den Erwartungen zurück, die Zeiten, als die Auftritte der DFB-Männer bei einer WM ein Strassenfeger waren, sind offenbar vorbei.

Immer weniger Menschen wollen die DFB-Männer sehen

Die Zahlen bei den Länderspielen des Männer-Teams sind in den letzten Jahren konstant rückläufig. "Die Leistungen und das Auftreten der DFB-Elf in der letzten Zeit scheinen also auch eine wichtige Rolle für das Zuschauer-Interesse zu spielen. Wir hoffen aber, dass dies in den nächsten Monaten mit Blick auf die UEFA EURO 2024 in Deutschland wieder besser wird", hatte Balkausky schon während des Turniers auf SID-Anfrage betont.

Nach ZDF-Angaben sahen im Schnitt 5,21 Millionen Fans die 24 WM-Spiele im Zweiten, bei einem Marktanteil von 25,9 Prozent. Mit 17,06 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern und einem Marktanteil von 48,6 Prozent erreichte die Live-Übertragung des Vorrundenspiels Spanien-Deutschland die höchste Quote im ZDF.

Der Streamingdienst MagentaTV, übertragender Sender von allen 64 WM-Partien, zog derweil eine positive Bilanz: "Bei wichtigen Kennzahlen wie Zuschauern, Abonnenten, Bekanntheit und Kundenzufriedenheit konnte die Plattform die eigenen Erwartungen übertreffen und sich gegenüber der EURO 2020 deutlich steigern.". (sid/ska)

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