- Auch im vierten Spiel unter Bundestrainer Hansi Flick bleibt Deutschland siegreich.
- Doch gegen giftige Rumänen gerät die DFB-Elf früh in Rückstand und beisst dann lange auf Granit.
- Hansi Flick hat bei seinen Einwechslungen jedoch ein goldenes Händchen.
Thomas Müller hat als Superjoker dem jungen deutschen Nationalteam einen Sieg des Willens beschert. Der Bayern-Anführer belohnte nach seiner Einwechslung beim 2:1 (0:1) gegen Rumänien die nie nachlassenden Angriffsbemühungen der Auswahl des auch im vierten Spiel siegreichen Bundestrainers
Revanche gegen Nordmazedonien?
Mit nun 18 Punkten reist die DFB-Auswahl als souveräner Tabellenführer der Qualifikationsgruppe J nach Skopje, wo am Montag die Revanche gegen Nordmazedonien wartet. Im Idealfall kann Deutschland dort schon das WM-Ticket lösen. Die Hinspielniederlage noch unter Flicks Vorgänger Joachim Löw wäre dann nur noch ein Schönheitsfehler.
Attraktiven und begeisternden Fussball will Flick sehen. Bis die deutsche Auswahl die Wunschvorstellung des Bundestrainers verinnerlicht hat, ist aber noch ein Weg zu gehen. Auch wenn die DFB-Auswahl Einsatz, Willen und Leidenschaft zeigte, bekam der frühere Titelsammler des FC Bayern gegen den Weltranglisten-42. einige Schwächen seiner Mannschaft präsentiert. Ungenaues Passspiel in der Offensive, dazu bedenkliche Wackler in der Defensive - und das gegen einen Gegner, der nicht gerade zu den Schwergewichten des Weltfussballs zählt. Die Rumänen stellten die deutsche Mannschaft bei einigen Umschaltaktionen vor mehr Problemen, als Flick lieb war.
Früher Nackenschlag für die DFB-Elf
Dabei ging es stimmungsvoll los. 25.000 Zuschauer im fussballerisch nicht verwöhnten Hamburg sorgten für einen entsprechenden Rahmen und hätten gleich fast jubeln können. Doch der Video-Schiedsrichter hatte etwas dagegen - zu Recht. Nach einer leichten Berührung von Andrei Burca gegen Timo Werner hatte der türkische Referee Cüneyt Cakir auf den Punkt gezeigt (5.), nach Studium der Bilder musste er die Entscheidung aber wieder einkassieren.
Anstelle des frühen Führungstreffers gab es im Anschluss aber direkt den Stimmungsdämpfer. Hagi, Sohn des berühmten rumänischen Rekordtorschützen Gheorghe Hagi, setzte sich gegen Thilo Kehrer und mit einem Beinschuss gegen
Neuer fällt verletzt aus
Auch Torhüter
Es war eine undankbare Aufgabe für den Keeper. Chancen sich auszuzeichnen, hatte er kaum. Dazu liess die fahrige Defensive mit Rüdiger und Niklas Süle in der Innenverteidigung brenzlige Szenen zu. Ein abgefälschter Schuss von George Puscas hätte den viermaligen Weltmeister sogar noch deutlicher ins Hintertreffen bringen können (10.).
Bemüht aber glücklos
Das Bemühen war der deutschen Mannschaft nicht abzusprechen. Doch gerade in den ersten 45 Minuten fehlte der finale Pass, so dass der Aussenseiter kaum in Bedrängnis geriet. Gnabry mit einem Schuss im Liegen (17.) sowie einem Kopfball (24.), dazu ein satter Schuss von Marco Reus aus spitzem Winkel (33.) - viel mehr hatte Rumäniens Keeper Florin Nita nicht zu entschärfen. Kein Wunder, dass Flick sichtlich angespannt mit den Händen in der Jackentasche in der Coaching-Zone agierte.
Das änderte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht. Wieder herrschte bei einem Konter höchste Not, mit zwei Pässen war die deutsche Abwehr ausgehebelt. Puscas verpasste aber erneut das zweite Tor (48.).
Müller bringt die Entscheidung
Wenn der entscheidende Pass nicht funktioniert, muss halt ein Distanzschuss her. Gnabry beherzigte das und traf aus halbrechter Position zum Ausgleich. Der Treffer war auch ein Signal. Der Druck der deutschen Mannschaft nahm zu, das Pressing wurde konsequenter, die Chancen wurden besser - wie bei Reus aus kurzer Distanz (58.).
Flick wollte die drei Punkte und zog mit Thomas Müller und Kai Havertz in der 68. Minute seine nächsten Joker. Müller, der in München unter Flick zur alten Stärke zurückfand, kam in der neuen Ära nach seiner Verletzung im letzten Länderspiel-Block erstmals zum Einsatz - und avancierte gleich zum Matchwinner, als er nach Kopfball-Vorlage von Leon Goretzka zur Stelle war. Zuvor hatten Sané (72. und 77.) sowie Havertz (75.) gute Chancen ausgelassen, auf der Gegenseite sorgten mal wieder Puscas (74.) und Nicolae Stanciu (80.) für erhöhte Pulswerte. (mss/dpa)
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