Die Schweiz muss weiterhin nicht glänzen, um voll auf WM-Kurs zu bleiben. Das 2:0 über die kampfstarken Färöer im Luzerner swissporarena bedeutete den vierten Sieg im vierten Spiel. Zuletzt gelang dies bei einem Qualifikationsturnier vor 45 Jahren.
Mit Minimal-Fussball fuhr die Nati ihren nächsten vollen Erfolg ein. Ausgerechnet Eren Derdiyok brachte die Schweiz in der 27. Minute in Führung.
Der Galatasaray-Legionär wurde von Trainer Vladimir Petkovic überraschend für Haris Seferovic in die Startaufstellung nominiert. Der Vorsprung machte die Aufgabe der Hausherren sichtbar leichter.
Souverän konnte der Match heruntergespult werden. Offensiv gelang nach der Pause jedoch nicht mehr viel.
Stephan Lichtsteiner, der in seiner Jugendzeit beim FC Luzern spielte, sorgte mit dem 2:0 in der 83. Minute aber resultatsmässig für klare Verhältnisse.
Die Nati hat damit, wie von Trainer Petkovic gefordert, optimalen Winterspeck in der Gruppe B angesetzt.
- Luzerner swissporarena war gegen Färöer mit 14.800 Fans ausverkauft
- Neben den beiden Toren traf die Nati noch dreimal die Stange
- Noch nie hat die Schweiz in einer WM-Qualifikation vier Spiele in Serie gewonnen
- Nati ist nun bereits seit 22 WM-Qualifikationsspielen unbesiegt
- Torschütze Derdiyok umarmte nach seinem Tor seinen "Konkurrenten" Seferovic
Die Szene des Spiels
In der 26. Minute spielte die Schweizer Offensive Flipper. Zweimal kann Gäste-Keeper Gunnar Nielsen bei Schüssen aus kurzer Distanz mit Reflexen den Rückstand verhindert. Zweimal landet der Ball an der Stange, ehe sich die Färinger endlich befreien konnten. Selbst Trainer Vladimir Petkovic konnte sich an der Seitenauslinie ein Lachen nicht verkneifen.
Der Umarmung des Spiels
Nachdem Eren Derdiyok die Führung für die Nati erzielt hatte, lief er sofort zur Ersatzbank und umarmte seinen "Konkurrenten" Haris Seferovic, der in den letzten Partien auf seiner Position gespielt hat. Für sfr-Expertenkommentator Alain Suter war dies ein Zeichen für den Spirit im Team. Die Umarmung steht symbolisch für die Entwicklung der Mannschaft.
Der Pechvogel des Spiels
Admir Mehmedi probierte es zweimal mit aus der Distanz, doch ein Treffer war dem Kämpferherz nicht vergönnt. Eine Direktabnahme strich nur ganz knapp über das Tor, ein weiterer Schuss des Leverkusens-Legionär knallte an die Stange.
Was nicht so gut lief
Gegen die kampstarken und defensiv sehr gut organisierten Färinger übte die Schweiz besonders nach der Pause zu wenig Druck aus. Zumindest vom knappen Ergebnis her drohte deshalb Gefahr, den Sieg noch zu verspielen. Allerdings: Zittern mussten die Fans auf den Rängen nur wegen des nasskalten Wetters. Es drohte in keiner Sekunde eine echte Gefahr.
Statements
Vladimir Petkovic: "Es war auch gegen diesen Gegner nicht leicht, zu bestehen. In den bisherigen vier Spielen haben wir aber viel richtig gemacht. Es ist uns gelungen, Winterspeck anzusetzen, wie ich es mir gewünscht habe. Im Frühjahr fängt es jedoch wieder bei null an. Aber ich weiss, dass sich diese Mannschaft noch steigern kann."
Eren Derdiyok: "Ich bin mit grossem Spass ins Spiel gegangen. Das 1:0 war sicher eine Erlösung. Ich wollte dem Trainer das Vertrauen mit einem Tor zurückgeben. Das ist mir gelungen. Die Umarmung mit Haris (Seferovic) habe ich bewusst gemacht. Es war ein Zeichen für den Teamgeist, der in der Mannschaft herrscht."
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