Die Schweiz bleibt bewahrt ihre weisse Weste in der WM-Qualifikation auch nach dem sechsten Spieltag. Die Nati mühte sich gegen die Färöer, hatte aber die beiden entscheidenden Spieler auf seiner Seite. Jetzt sieht es in der Gruppe B schon richtig gut aus.
Xhaka und
Die Schweiz bleibt unangefochten Tabellenführer der Gruppe B. Der Playoff-Platz ist fast schon sicher -
Alles läuft auf den Showdown gegen Portugal hinaus.
Die Highlights des Spiels
2.: 110 Sekunden gespielt, Freistoss für die Schweiz aus 20 Metern. Shaqiri schön um die Mauer herum, aber einen halben Meter neben den linken Pfosten.
25.: Endlich geht’s mal schnell. Shaqiri flankt von rechts flach zur Mitte. Mehmedi dreht sich um den Gegenspieler, zielt aber genau auf Torhüter Nielsen.
31.: Freistoss Shaqiri aus dem rechten Halbfeld. Am Fünfer entwischt Akanji seinem Gegenspieler und verlängert den Ball mit dem Hinterkopf über Nielsen - der Ball klatscht aber nur auf die Oberkante der Latte.
36., 0:1, Xhaka: Mehmedi geht an zwei Gegenspielern vorbei, bedient Xhaka. Doppelpass mit Dzemaili, noch ein Haken und dann der trockene Schuss aus 17 Metern. Nielsen kommt nicht mehr ran, der Ball schlägt flach im rechten Eck ein.
59., 0:2, Shaqiri: Nach einem angefangenen Abstoss der Färinger geht es ganz schnell. Über Xhaka kommt der Ball zu Dzemaili, der sofort den einlaufenden Shaqiri bedient. Der bleibt alleine vor Nielsen cool und schiebt den Ball durch die Beine des Keepers ins Tor.
69.: Flanke Lichtsteiner von rechts. Dzemaili kommt aus sieben Metern zum Kopfball, zielt aber hauchzart rechts am Tor vorbei.
90.+2: LIchtsteiner zieht nach innen, schliesst mit links ab. Der Ball zischt knapp am linken Winkel vorbei.
Der Star des Spiels
Blerim Dzemaili hatte seine Füsse an jedem gefährlichen Angriff der Schweizer mit im Spiel.
Bereitete beide Tore geschickt vor, hatte selbst die Chance zum 0:3, als er mit einem Kopfball knapp scheiterte.
Auf der Zehn ein ständiger Unruheherd für die Färinger und nie richtig in den Griff zu bekommen.
Ebenfalls stark: Shaqiri, der nicht nur traf, sondern mit seinen Standards auch immer gefährlich wurde.
Die Szene des Spiels
Ein Kontertor gegen einen sehr defensiven Gegner muss man erstmal schaffen.
Die Schweiz erzielte mit dem schönsten Spielzug der Partie die Vorentscheidung zum 0:2, als der Ball innerhalb von sechs Sekunden über drei Stationen im Tor landete - und die Färinger überhaupt keine Chance hatten, das Gegentor irgendwie zu verhindern.
Die Lehren des Spiels
Quasi von der ersten Sekunde an entwickelte sich das erwartete Spiel.
Die Gastgeber überliessen der Nati den Ball und fast das komplette Mittelfeld und igelten sich in der eigenen Hälfte mit einer Vierer- und einer Fünferkette davor ein.
Die Schweiz hatte grosse Probleme, die engen Räume zu öffnen und kam deshalb aus dem Spiel kaum zu gefährlichen Aktionen.
Die Gäste zogen immer wieder zu früh ins völlig überfüllte Zentrum. Und wenn sie dann doch mal über die Aussen angriffen, wurde zu früh geflankt.
In den Rücken der Abwehr kamen die Eidgenossen fast nie.
Deshalb gab es vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder Versuche aus der zweiten Reihe.
Überraschender Wechsel
Schweiz-Coach Vladimir Petkovic schickte überraschend Manuel Akanji von Beginn an ins Rennen.
Dafür musste Routinier Timm Klose auf der Bank Platz nehmen.
Eine echte Bewertung Akanjis fiel aber schwer, der Innenverteidiger war gegen die harmlosen Gastgeber defensiv kaum gefordert und in den Spielaufbau nur selten eingebunden.
Hätte aber nach einem Standard im ersten Nati-Spiel auch fast gleich das erste Tor erzielt.
Der offenbar sehr stumpfe Kunstrasen im Tórsvøllur-Stadion behagte den Schweizern gar nicht.
Das Passspiel war vielleicht auch deswegen nicht so druckvoll und schnell wie erhofft.
In der zweiten Halbzeit spielte der Schweiz vertikal und zielstrebiger.
Besonders über die rechte Seite kam Lichtsteiner immer öfter bis zur Grundlinie durch, auch durch das Zentrum wurde schnörkelloser kombiniert.
Pflichtbewusst und souverän
Nach dem 0:2 spielte die Mannschaft die Partie dann aber nur noch pflichtbewusst und souverän runter.
Die Färöer waren mindestens zwei Klassen zu schwach, um wirklich so etwas wie Torgefahr zu erzeugen.
Letztlich reichte der Schweiz eine durchschnittliche Leistung zum sechsten Sieg im sechsten Spiel der Qualifikation.
Durch den groben Patzer der Ungarn in Andorra (0:1) hat die Schweiz jetzt elf Punkte Vorsprung auf Platz drei - bei nur noch vier ausstehenden Spielen sollte zumindest der Playoff-Platz also sicher sein, zumal die nächste Partie gegen Fussballzwerg Andorra ist.
Auf Portugal (3:0 in Lettland) sind es immer noch drei Punkte Vorsprung - sehr wahrscheinlich wird es also im Rennen um die direkte Qualifikation auf den Showdown beim Europameister im Oktober hinauslaufen.
Statements zum Spiel
- "Wir wollten es einfach zu Ende bringen. Auf einem solchen Platz kann man nicht spielen." (Haris Seferovic, Siegestorschütze)
- "Es war wichtig, mit viel Respekt ins Spiel zu gehen und den Gegner nicht zu unterschätzen. Von daher haben wir es super gemacht."(Xherdan Shaqiri, Mittelfeldspieler )
- "Es haben alle gesehen, dass die Bedingungen nicht optimal waren und man ein solches Spiel eher nicht spielen sollte. Vor allem, weil es für uns ein extrem wichtiges war." (Stephan Lichtsteiner, Kapitän)
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