Die Schweizer Nati marschiert weiter unbeirrt Richtung WM 2018. Die Mannschaft von Vladimir Petkovic trotzt Gegner und Regen und darf sich so langsam auf den Showdown gegen den Europameister einstellen.
- 3:0 gegen Andorra bei Wasserschlacht in St. Gallen
- Siebtes Spiel, siebter Sieg für die Nati
- Die Schweiz damit weiter Tabellenführer
- Haris Seferovic (2) und Stephan Lichtsteiner treffen
Die Highlights des Spiels
2.: 100 Sekunden gespielt: Freuler verlängert im Strafraum per Kopf zu Shaqiri. Schuss aus sieben Metern, aber Gomes im Andorra-Tor pariert.
43., 1:0, Seferovic: Shaqiri flankt mal aus dem rechten Halbfeld. Seferovic in der Mitte völlig frei. Kopfball aus zehn Metern. Gomes ist noch dran, der Ball aber trotzdem drin.
55.: Shaqiri flankt von rechts. Der eingewechselte Derdiyok springt sechs Meter vor dem Tor in den Ball, setzt den aber neben den linken Pfosten.
61.: Wieder Flanke von rechts, wieder Derdiyok ein paar Meter frei vor dem Tor. Köpft wieder links am Kasten vorbei.
63., 2:0, Seferovic: Getümmel in Andorras Strafraum. Derdiyok spielt den Ball vors Tor, wo Seferovic steht und einschiebt. Aber: Der Angreifer Stand Sekundenbruchteile zuvor ausserhalb des Spielfelds und damit im Abseits. Irregulärer Treffer, zählt aber trotzdem.
67., 3:0, Lichtsteiner: Flanke von rechts. Lichtsteiner am Fünfer komplett blank, köpft unbedrängt und unhaltbar ins rechte Eck.
90.: Fernandes zielt aus 13 Metern aufs Tor. Gomes ist mit den Fingern dran und lenkt den Ball an den linken Aussenpfosten.
Der Star des Spiels
Haris Seferovic rettete seine gute Form im Klub auch in die Länderspielpause herüber.
Der Angreifer von Benfica löste den Knoten mit seinem ersten Tor und entschied die Partie mit dem zweiten Treffer.
Die Szene des Spiels
Die beiden Spielunterbrechungen in der ersten und zweiten Halbzeit sieht man auch nicht alle Tage. Mit Wischmob und Staubsaugern wollten die vielen fleissigen Helfer den Wassermassen Herr werden.
Funktionierte zwar nur mässig, sah aber wenigstens einigermassen lustig aus.
Die Lehren des Spiels
Heftige Regenfälle verwandelten den Platz im St. Galler Kybunpark zu einer Seenlandschaft. Ein normales Passspiel war kaum möglich, was natürlich für die technisch bessere Mannschaft ein klarer Nachteil war.
Die Partie musste sogar unterbrochen werden, damit fleissige Helfer zumindest notdürftig das Wasser vom Platz kehren konnten. Die Bedingungen wandelten am Rande der Legalität.
Die Schweiz hatte sichtliche Probleme mit Ball und Gegner. Bis auf Shaqiris Blitzchance gleich zu Beginn kam in der ersten Halbzeit lange Zeit kaum noch etwas vom haushohen Favoriten.
Die Gastgeber spielten viel zu kompliziert, konnten den Gegner kaum mal auseinanderspielen. Statt einfacher und zur Not auch mal hoch und weit zu spielen, versuchte es die Nati immer wieder mit Flachpassspiel - bei dem Boden aber ein wenig probates Mittel.
Kaum überraschend, dass Seferovic‘ erlösendes Tor nach einer hohen Flanke vorbereitet wurde. Nach der Regenunterbrechung wurde das Spiel der Eidgenossen zielstrebiger.
Es wurde mehr mit langen Bällen in die Spitze und Ablagen agiert und weniger mit Kurzpassspiel - und sofort wurde das Offensivspiel gefährlicher.
Wie schon im Hinspiel gegen Andorra (2:1), gegen die Färöer (zweimal 2:0) oder Lettland (1:0) zeigte die Schweiz soliden, aber wenig berauschenden Fussball. Der Zweck heiligte mal wieder alle Mittel. Das ist so lange gut, so lange die Ergebnisse stimmen. Wie gut die Mannschaft aber wirklich ist, werden wohl erst die letzten Spieler zeigen.
Schweiz seit neun Jahren ungeschlagen
Immerhin: Die Serie in WM-Qualifikationsspielen hat weiter Bestand. Seit mehr als neun Jahren ist die Schweiz nun ungeschlagen, zuletzt setzte es am 10. August 2008 gegen Luxemburg eine Niederlage auf dem Weg zu einer WM-Teilnahme.
Die Schweiz steuert weiter auf den grossen Showdown mit Verfolger Portugal zu. Die Portugiesen fertigten die Färöer ab und bleiben mit drei Punkten Rückstand auf Tuchfühlung.
Am letzten Spieltag könnte es dann in Portugal zum Kracher um Platz eins und die direkte Qualifikation kommen - und die Schweiz ginge nach dem Sieg im ersten Spiel mit einem 2:0-Vorsprung in die Partie.
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