Die deutschen Handballer liefern bei der EM gegen Kroatien ihre beste Turnierleistung ab und stehen am Ende dennoch mit leeren Händen da. Das Halbfinale ist in sehr weite Ferne gerückt.
Trotz einer über weite Strecken herausragenden Abwehrleistung um Torhüter
Uwe Gensheimer findet seine Form wieder
Beste Werfer des deutschen Teams vor rund 9.000 Zuschauern waren Kapitän
Die Bühne allerdings gehörte lange Zeit dem erneut herausragenden Torhüter Andreas Wolff sowie dem Defensivverbund um die Abwehrchefs Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek. Auch Rechtsaussen Timo Kastening sowie Rückraumspieler Philipp Weber präsentierten sich stark. Gegen Ende der Partie leistete sich die DHB-Auswahl aber zu viele technische Fehler und brachte die Kroaten damit zurück ins Spiel. Am Montag (20.30 Uhr/ARD) geht es mit dem dritten Hauptrundenspiel gegen Gastgeber Österreich weiter.
Torwart Andreas Wolff läuft heiss
Anders als noch beim souveränen Sieg gegen die Weissrussen begann die Partie nicht mit zahlreichen Toren, sondern wurde früh geprägt von zwei starken Defensivreihen. Der deutsche Innenblock um Pekeler und Wiencek ragte heraus. Auch der zuletzt schon starke Torhüter Wolff wurde im Verlauf des Spiels immer besser. Aber auch die Kroaten machten es der DHB-Auswahl nicht leicht und drehten nach technischen Patzern der deutschen Mannschaft in der Schlussphase das Spiel.
Die eigene Defensive stand wie eine Mauer und bildete die Grundlage für zahlreiche Tempogegenstösse. "Klasse-Verteidigung und ein supergutes Tempospiel", lobte Prokop während einer Auszeit im ersten Durchgang. Auch Kapitän Uwe Gensheimer spielte erstmals im Turnier so stark und treffsicher, wie man es von ihm kennt. Den zahlreichen Fans aus Deutschland und Kroatien bot sich ein Handball-Krimi auf Augenhöhe. Und sie sahen einen Wolff, der von Minute zu Minute immer heisser lief. Mit seinen teils herausragenden Paraden brachte der 28-Jährige die Kroaten mitunter zur Verzweiflung.
Deutsche Handballer machen zu viele Fehler
Auch der kurzfristige Ausfall von Kreisläufer Johannes Golla, der wegen starker Übelkeit kurz vor Spielbeginn ins Teamhotel zurückgebracht worden war, minderte die Abwehrleistung nicht. Anders als noch beim Sieg gegen die Weissrussen wurde Rückraumschütze Julius Kühn diesmal in der Halbzeit auch nicht in der Kabine vergessen. Die grosse Bühne gehörte aber weder Kühn noch dem zuletzt so treffsicheren Timo Kastening, sie gehörte Wolff, Pekeler, Wiencek und ihren Abwehrkollegen.
Mit welcher Galligkeit und Aggressivität sie gegen die Kroaten um ihren Superstar Domagoj Duvnjak verteidigten, war beeindruckend. Der kroatische Kapitän kam kaum zur Entfaltung. Einziges Manko im deutschen Spiel: Einige technische Fehler im zweiten Durchgang. Anstatt sich schon früh eine beruhigende Führung herauszuspielen, verhalf die DHB-Auswahl Kroatien mit schlampigen Pässen zu einigen Toren - und letztlich sogar zum Sieg. (mt/dpa)
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