Innsbruck - Trotz der beinahe verpatzten Generalprobe beim 28:26 gegen Österreich gehen Deutschlands Handballerinnen mit einem guten Gefühl in die Europameisterschaft. "Die Stimmung ist sehr gut, ein guter Mix aus Spass und Fokussierung. Alle haben mega Bock und freuen sich darauf, wenn es endlich losgeht", sagte Co-Kapitänin Emily Bölk nach dem letzten Härtetest. Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen zur Endrunde vom 28. November bis 15. Dezember.
Wo wird gespielt?
Die EM wird in Ungarn, Österreich und der Schweiz ausgetragen. Spielorte sind Debrecen (Vorrunde und Hauptrunde), Basel (Vorrunde), Innsbruck (Vorrunde) und Wien. In der österreichischen Hauptstadt, die im Vorjahr nach der Absage von Budapest eingesprungen ist, werden ebenfalls Hauptrundenspiele ausgetragen und am Final-Wochenende auch die Medaillen vergeben.
Wie ist der Modus?
Bei der 16. Auflage seit der Premiere 1994 sind erstmals 24 Mannschaften dabei. Zunächst wird in sechs Vorrundengruppen mit jeweils vier Teams gespielt. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe erreichen die Hauptrunde, wo es in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften weitergeht. Das Ergebnis aus dem direkten Vorrundenduell wird mitgenommen. Die Teams aus den Vorrundengruppen A, B und C bilden die eine Hauptrundengruppe, die Mannschaften aus den Gruppen D, E und F die andere. Die jeweils zwei besten Teams aus jeder Hauptrundengruppe qualifizieren sich für das Halbfinale. Die Drittplatzierten spielen um Platz fünf.
Auf wen trifft die deutsche Mannschaft?
Ukraine, Island und Niederlande heissen die Rivalen der DHB-Auswahl in der Gruppe F. Auftaktgegner Ukraine wurde in der Qualifikation zweimal locker besiegt. 31:24 und 43:21 hiess es für die deutsche Mannschaft, die auch gegen Island Favorit ist. Die Chancen im Nachbarschaftsduell mit der Oranje-Auswahl stehen dagegen nach Ansicht von Bundestrainer Markus Gaugisch fifty-fifty.
"Das ist das entscheidende Schlüsselspiel. Ziel ist es, die Vorrunde verlustpunktfrei abzuschliessen", sagte Bölk. Im Falle des erwarteten Weiterkommens warten in der Hauptrunde mit grösster Wahrscheinlichkeit unter anderem Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen sowie der WM- und Olympia-Dritte Dänemark.
Wer sind die EM-Favoriten?
Neben Norwegen und Dänemark gehören Weltmeister Frankreich und Schweden zu den Gold-Anwärtern. Dieses Quartett beherrscht den Frauen-Handball derzeit und macht regelmässig die Medaillen unter sich aus. "Es hat sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert, dass dies die stärksten Mannschaften sind", sagte Bölk.
Wie stehen die Chancen der DHB-Auswahl?
Das deutsche Team will nach Platz sechs bei der WM im Vorjahr und der erstmaligen Teilnahme an Olympischen Spielen seit 16 Jahren in diesem Sommer seinen Aufwärtstrend fortsetzen. "Wir haben eine gute Mannschaft, die wieder einen Anlauf nimmt, die grossen Teams zu schlagen", formulierte Gaugisch das Ziel. Die bisher letzte und auch einzige EM-Medaille für Deutschland gab es 1994 mit Silber bei der Premiere im eigenen Land.
Wo kann man die EM-Spiele verfolgen?
Der Streaminganbieter Sportdeutschland.TV zeigt alle 65 Endrundenbegegnungen live und kostenlos. Die Spiele der deutschen Mannschaft werden aus einem TV-Studio in Krefeld begleitet und kommentiert. Als Expertin ist die frühere Nationalspielerin Ina Grossmann dabei. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.