Deutschland kann zwar gegen Dänemark Schwächen im Angriff ausmerzen - doch weil die Abwehr nicht funktioniert, gibt es erneut eine deutliche Niederlage gegen den Angstgegner. Das Viertelfinale ist für die deutschen Handballer dennoch weiter erreichbar.
Die Olympia-Revanche ist ausgeblieben. Deutschlands Handballer haben im WM-Kracher gegen Titelverteidiger Dänemark die erste Turnier-Niederlage und damit einen kleinen Rückschlag auf dem Weg ins Viertelfinale kassiert. Beim deutlichen 30:40 (18:24) vor 15.000 Fans in Herning musste das Team von Bundestrainer Alfred Gislason trotz einer verbesserten Offensiv-Vorstellung die Überlegenheit des Gold-Favoriten anerkennen.
Bester Werfer für die DHB-Auswahl war
Gegen Italien muss ein Sieg her
Somit hat das anstehende Duell mit den Italienern, die zuvor beim 25:18 gegen Tschechien den dritten Sieg bei dieser Endrunde gefeiert hatten, für die DHB-Auswahl bereits Endspiel-Charakter. Eine Niederlage am Donnerstag würde schon vor dem abschliessenden Spiel gegen Tunesien praktisch das Aus für den Olympia-Zweiten in der Hauptrunde und damit das vorzeitige Ende aller Medaillenträume bedeuten.
Lesen Sie auch
- Was bedeutet eigentlich die Blaue Karte? Handball-Regeln schnell erklärt
- Alles Wichtige zur Handball-WM
Mit zwei Siegen in den ausstehenden Hauptrundenspielen würde das DHB-Team das Ticket fürs Viertelfinale aber aus eigener Kraft lösen. "Wenn wir verlieren, stehen unsere Chancen trotzdem sehr gut, da wir weiter alles in unserer Hand haben", hatte Spielmacher Juri Knorr schon vor dem Spiel gegen die Dänen gesagt.
Deutschland kann Dänemark nicht stoppen
In der Neuauflage des mit 26:39 deutlich verlorenen Olympia-Endspiels vertraute
Zwar stemmten sich Knorr & Co. mit aller Macht gegen den Tempo-Handball der Dänen. Stoppen konnten sie den grossen WM-Favoriten aber nicht. Beim 12:7 lagen die Hausherren erstmals mit fünf Toren vorn. Immerhin lief es im Angriff besser als in den Vorrundenpartien, in denen die DHB-Auswahl enorme Anlaufschwierigkeiten gezeigt hatte.
Zudem präsentierte sich Deutschland bei den Siebenmetern deutlich verbessert. Kastening verwandelte in der ersten Halbzeit vier von fünf Strafwürfen sicher. Doch in der Defensive bekamen die DHB-Spieler keinen Zugriff.
Torhüter bleiben glücklos
Beim 16:10 für die Dänen reagierte Gislason mit einem Torwarttausch. Andreas Wolff kam für Späth, blieb aber weitgehend genauso glücklos wie sein Teamkollege. Immer wieder kombinierten sich Welthandballer Mathias Gidsel & Co. durch die deutsche Abwehr. Zur Pause war die Partie bereits entschieden.
Auch nach dem Wechsel dominierten die von ihren begeisterten Fans frenetisch angefeuerten Dänen und nutzten die grossen Lücken in der deutschen Abwehr gnadenlos aus. Der oftmals machtlose Wolff zuckte immer wieder fassungslos mit den Schultern. Zwar schöpfte das DHB-Team beim 22:26 noch einmal Hoffnung, doch die Wende gelang nicht mehr. Dafür war Dänemark einfach zu stark. (dpa/bearbeitet von ska)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.