Kurz vor dem Start der Handball-WM ist die Stimmung im deutschen Team bestens, gar von "Klassentreffen"-Atmosphäre ist die Rede. Was DHB-Trainer Alfred Gislason dazu sagt.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gleicht aktuell einer Wohlfühloase – zumindest, wenn man den Spielern Glauben schenken darf. Nachdem Christoph Steinert erst kürzlich von der Stimmung im Team schwärmte, schloss sich Mannschaftskollege
"Die Stimmung ist wirklich gut. Egal ob jung oder alt, egal ob lange oder kurz dabei: Das spielt hier keine Rolle. Jeder akzeptiert und respektiert den anderen. Das zeichnet diese Mannschaft aus. Es ist ein sehr, sehr schönes Miteinander", sagte der Rechtsaussen bei einer digitalen Medienrunde in Hamburg. Mittlerweile sei ein Kern von festen Spielern beisammen – auch deshalb sei es in der Nationalmannschaft im Vergleich zum Klub wie "eine Art Klassentreffen".
Gislason: Der Spassfaktor hängt an den Spielern
Doch wie wichtig ist die gute Stimmung und der Faktor Spass innerhalb des Teams überhaupt, um bei einem grossen Turnier wie der am 14. Januar beginnenden Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Kroatien erfolgreich zu sein?
Bundestrainer
Gleichzeitig liess er durchblicken, dass die Spieler selbst hauptsächlich gefordert sein werden, die gute Stimmung innerhalb des Teams oben zu halten. "Ob wir weiter Spass haben, hängt natürlich davon ab, welche Ergebnisse wir einfahren und wie wir spielen." Gleichzeitig ist Gislason von seinem Team, das bei den Olympischen Spielen in Paris Silber gewonnen hat, überzeugt: "Alles deutet darauf hin, dass diese Mannschaft auch weiter aufblühen kann", sagte der Isländer.
Gislason schloss sich seinen Spielern an und lobte die Atmosphäre im DHB-Lager in höchsten Tönen: "Die Stimmung und der Zusammenhalt der Mannschaft ist wirklich aussergewöhnlich. Ich glaube, mein Beitrag dazu ist, dass ich immer wieder die gleichen Leute eingeladen habe und dass wir uns mittlerweile sehr gut kennen", erklärte der 65-Jährige mit einem Schmunzeln. "Die Stimmung ist riesig und der Zusammenhalt ist wirklich überragend. Ich hoffe nur, dass wir genau das in den nächsten Spielen auch auf dem Spielfeld zeigen können."
Die letzten Härtetests vor dem WM-Start finden am Donnerstag (18:30 Uhr/sportstudio.de) in Flensburg und am Samstag (16:20 Uhr/ZDF) in Hamburg jeweils gegen Brasilien statt. Schwung aufnehmen für die Jagd auf die erste WM-Medaille seit dem goldenen Wintermärchen 2007 lautet die Devise.
"Es geht uns vor allem darum zu sehen, wo wir jetzt schnellstens besser werden müssen und wo wir weiter vorankommen müssen", sagte Gislason. "Die Brasilianer sind ein sehr guter Gegner, um uns das zu zeigen." Auch Kastening unterstrich den "sehr hohen Stellenwert" der finalen Testspiele sechs und vier Tage vor dem deutschen WM-Auftakt gegen Polen (20:30 Uhr/ARD). "Natürlich wollen wir gewinnen, aber viel wichtiger ist, dass wir uns weiter gut einspielen und uns weiterentwickeln."
Nicht zuletzt geht es am Donnerstag auch um das gute Gefühl. Schon im vergangenen Jahr bestritt das deutsche Team sein erstes Länderspiel in Flensburg, das 34:33 gegen Portugal war bekanntlich der Startschuss für das erfolgreichste DHB-Jahr seit langer Zeit. "Ich hoffe, dass es diesmal ähnlich gut wird", sagte Kapitän Johannes Golla der dänisch-deutschen Tageszeitung Flensborg-Avis und hofft, dass "wir auch diesmal mit einem guten Gefühl in das neue Handballjahr starten können". Die Stimmung passt jedenfalls schonmal – jetzt muss der Spassfaktor nur noch erfolgreich auf die Platte gebracht werden.
Verwendete Quellen
- Digitale Medienrunde des DHB mit Timo Kastening und Nils Lichtlein
- Digitale Medienrunde des DHB mit Alfred Gislason und Benjamin Chatton
- sid
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