Herning - Deutschlands Handballer stürmten nach dem vorzeitigen Einzug in die WM-Hauptrunde auf Andreas Wolff zu und feierten den Matchwinner beim glücklichen 31:29 (15:14)-Zittersieg gegen die Schweiz. Der Weltklasse-Torwart avancierte mit etlichen Glanzparaden zum Garanten für den zweiten Turniererfolg des Olympia-Zweiten, der insgesamt eine enttäuschende Leistung bot und keine Medaillenreife nachweisen konnte.
"Ich bin natürlich erleichtert, dass wir gewonnen haben. Wir haben nicht gut gespielt oder grosse Zeit nicht gut gespielt - eigentlich nur die letzte Viertelstunde", sagte Bundestrainer
Vor mehr als 7.000 Fans im dänischen Herning war
Schwacher Start ohne Knorr
Wie angekündigt stand Spielmacher Juri Knorr nach seiner Knieblessur aus dem Polen-Spiel im Kader. Der 24-Jährige vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen blieb zunächst aber auf der Bank. "Er hat ein bisschen mittrainiert, sich ein bisschen bewegt. Ich denke, dass er voll einsatzfähig ist", sagte Gislason vor dem Anpfiff im ZDF.
Für Knorr übernahm der Leipziger Luca Witzke die Regie im deutschen Spiel, das jedoch äusserst schleppend anlief. Technische Fehler und viele vergebene Würfe prägten die nervöse Startphase, in der das DHB-Team nicht zu seinem Rhythmus fand.
Anders als bei den klaren Siegen im Vorjahr - 27:14 bei der Heim-EM und 35:26 in der EM-Qualifikation - lief Deutschland von Beginn an einem Rückstand hinterher. Beim 2:5 (11.) nahm Gislason eine frühe Auszeit und schickte danach Knorr auf das Parkett. "Wir haben zwei Tore in zehn Minuten gemacht. Angriff - das ist das Problem", monierte der Bundestrainer.
Wolff hält DHB-Team im Spiel
Es dauerte jedoch bis zur 20. Minute, ehe Deutschland beim 7:7 zum Ausgleich kam. Grössten Anteil daran hatte Torwart
Acht Minuten vor der Pause gelang der deutschen Mannschaft beim 9:8 die erste Führung, die bis zum Ende der ersten Halbzeit aber nicht ausgebaut werden konnte. Das lag vor allem an den grossen Abwehrlücken, die die Eidgenossen immer wieder zu leichten Toren nutzten und damit für Verdruss bei Wolff sorgten.
Gleiches Bild nach der Pause
Auch mit Wiederbeginn wurde das Spiel der DHB-Auswahl nicht besser. Im Gegenteil: Aus dem knappen Vorsprung wurde schnell wieder ein Zwei-Tore-Rückstand. Einzig auf Torhüter Wolff war weiter Verlass. Zehn Minuten vor Schluss war beim 25:25 alles offen. In der dramatischen Schlussphase behielt der Favorit die Nerven und rettete sich knapp ins Ziel. © Deutsche Presse-Agentur
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