Paris - Fahnenträger Yannis Fischer hat dem Deutschen Behindertensportverband bei der Para-Weltmeisterschaft der Leichtathleten in Paris überraschend die zweite Goldmedaille beschert.
Der 1,27 Meter grosse Kugelstosser gewann in der Klasse der kleinsten Kleinwüchsigen die Konkurrenz mit 11,43 Metern. Bei den Paralympics im Vorjahr in Tokio hatte der 21-Jährige aus Singen noch Rang sechs belegt. Für die dritte deutsche Medaille sorgte Francés Herrmann aus Cottbus mit Silber im Speerwurf der sitzenden Klasse.
"11,43 Meter ist absolut heftig"
"Das ist irgendwie komplett surreal. Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte Fischer nach seinem Erfolg ein Jahr vor den Paralympics in der französischen Hauptstadt: "11,43 Meter ist absolut heftig. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine krasse Weite abrufen kann." Dass er das deutsche Team bei der WM als Fahnenträger ins Stadion von Paris führen durfte, sei "eine grosse Ehre" gewesen: "Das war mega schön und hat mir noch mal ein bisschen Motivation mitgegeben."
Die 34 Jahre alte Herrmann musste sich mit 17,74 Metern nur der überragenden Chinesin Lijuan Zou (20,74) deutlich geschlagen geben. Bei der letzten WM 2019 in Dubai war Herrmann Vierte geworden - damals allerdings im fünften Monat schwanger. "Damals sass ich nicht ganz alleine auf dem Stuhl", sagte sie am Dienstag lachend: "Da hat man schon gemerkt, dass etwas im Weg war. Jetzt konnte ich frei werfen und bin froh, dass ich wieder meine Medaille habe." Insgesamt hat sie bei Grossveranstaltungen nun elf gewonnen. Die goldene fehlt bei sieben silbernen und vier bronzenen aber noch.
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