Mit seinem achten Platz bei den Olympischen Spielen in Paris war Niklas Kaul nicht zufrieden. Gegenüber unserer Redaktion blickt der deutsche Zehnkämpfer auf das Jahr 2024 und zieht Bilanz. Zudem verrät der 26-Jährige, an welchen Stellschrauben er dreht, um wieder Bestleistungen abrufen zu können.
Bei der Leichtathletik-WM 2019 in Doha avancierte er mit damals 21 Jahren zum jüngsten Weltmeister im Zehnkampf, drei Jahre später wurde er darüber hinaus in München Europameister. Nur bei Olympischen Spielen konnte
Niklas Kaul: "Der eigene Anspruch liegt immer im Bereich der Medaillen"
Während Leo Neugebauer für Deutschland Silber holen konnte, ordnete Kaul seine Leistung bei den vergangenen Olympischen Spielen als "durchwachsen" ein. Es sei nicht der Wettkampf gewesen, wie er ihn sich vorgestellt hatte. "Beim Zehnkampf ist es nun einmal so, dass wir im Jahr nur diese zwei bis drei Chancen haben. Dann ist es natürlich schade, wenn ein Wettkampf daneben geht – gerade, wenn es so ein wichtiger ist. Es ist für mich immer noch ein bisschen unerklärlich, warum es bei Olympia nicht so läuft", gibt er sich nachdenklich.
Ein Grund ist die eigene Erwartungshaltung: "Vielleicht habe ich mir auch selbst ein bisschen zu viel Druck gemacht. Der eigene Anspruch liegt immer im Bereich der Medaillen. Diesem Druck muss man dann gerecht werden. In Paris habe ich das nicht geschafft und ich hoffe, dass es nächstes Mal anders sein wird."
Zehnkämpfer nimmt sein Studium wieder auf
Um die Voraussetzung für einen Aufwärtstrend zu schaffen, hat Kaul ein bisschen was verändert. "Ich habe gemerkt, dass mir etwas fehlt, wenn ich neben dem Profidasein nichts anderes zu tun habe. Daher habe ich mein Studium jetzt wieder aufgenommen. Es ist zwar anstrengend, aber es macht mir Spass", sagte der Zehnkämpfer. Auch das Training sei bereits wieder gut angelaufen: "Aktuell bin ich fit. Ich bin gerade zwar ziemlich müde, aber das ist im November eigentlich ein ganz gutes Zeichen."
Fokus auf die WM in Tokio
Der grosse Höhepunkt im Leichtathletik-Jahr 2025 wird die Weltmeisterschaft vom 13. bis 21. September in Tokio sein. Für eine Prognose sei es noch zu früh. Kaul erklärt: "Natürlich ist das Ziel – wie jedes Mal – Bestleistungen abzurufen. Jetzt ist aber erstmal November und es geht darum, gesund durch den Winter zu kommen. Dann gucken wir weiter."
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