- Schach-Star Magnus Carlsen ist beim Sinquefield Cup in St. Louis vom 19-jährigen Hans Niemann besiegt worden.
- Weil Carlsen sich nach der Niederlage vom Turnier zurückzieht und einen kryptischen Tweet absetzt, sieht sich Niemann Betrugsvorwürfen ausgesetzt.
- Gegen diese wehrt er sich vehement, gibt aber auch Jugendsünden zu.
In der Schachwelt herrscht nach der Partie zwischen Superstar
Zu den Vorwürfen kam es, weil Carlsen sich nach der Niederlage vom Turnier zurückzog und einen Tweet absetzte, der Raum für Spekulationen lässt. Seiner Rückzugsankündigung fügte Carlsen eine kurze YouTube-Sequenz von Fussballtrainer José Mourinho bei, in der dieser sagte: "Ich ziehe es vor, nicht zu sprechen. Wenn ich spreche, habe ich grosse Probleme. Und ich möchte keine grossen Probleme haben."
Zwar äussert Carlsen keinen konkreten Betrugsvorwurf. Der Clip sorgte dennoch für viel Aufregung unter den Schach-Fans. Die meisten, darunter auch Grossmeister Hikaru Nakamura, sind der Ansicht: Carlsen vermutet, dass sein Kontrahent ihn betrogen haben könnte.
Hans Niemann wehrt sich gegen Betrugsvorwürfe
Niemann selbst ist empört und bestreitet, jemals bei einem Spiel am Brett betrogen zu haben. Carlsen und andere Topstars wollen seine Karriere zerstören, so der Vorwurf von Niemann. Er ist bereit, einiges zu tun, um zu beweisen, dass er kein Gerät benutzte, das ihm half, während seiner Partien zu betrügen. "Wenn sie wollen, dass ich mich völlig nackt ausziehe, werde ich es tun", sagte Niemann. Das sei ihm egal. "Denn ich weiss, dass ich sauber bin." Er würde auch in einer geschlossenen Box ohne elektronische Übertragung spielen.
Niemann hat als Jugendlicher bei Online-Schachpartien betrogen
Pikant ist allerdings, dass Niemann zugegeben hat, im Jugendalter bei Online-Turnieren betrogen zu haben. "Ich habe bei zufälligen Partien auf Chess.com betrogen. Ich wurde damit konfrontiert. Ich habe gestanden. Und das ist der grösste Fehler meines Lebens", sagte Niemann am Dienstagabend in einem Interview. Er schäme sich zutiefst, fügte er da noch hinzu.
Seine Mission sei es seitdem gewesen, zu zeigen, dass er bei den Board-Events gewinnen kann. "Und deshalb habe ich in einem Koffer gelebt und 260 Partien in einem Jahr gespielt, zwölf Stunden am Tag trainiert, weil ich etwas zu beweisen habe", erklärte Niemann.
Verwendete Quellen:
- theguardian.com: "Top chess player Hans Niemann admits cheating in past but says he is now ‘clean’"
- spiegel.de: "'Wenn sie wollen, dass ich mich völlig nackt ausziehe, werde ich es tun'"
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