Tischtennis-Bundestrainer Jörg Rosskopf hat sich zur Zukunft des derzeit verletzten Timo Boll geäussert. Zwar werde er Boll im Hinblick auf die olympischen Spiele im kommenden Jahr keine Deadline setzen. Dennoch gibt es für den 42-Jährigen keinen Freifahrtschein.
Timo Bolls wiederkehrende Alterungsanzeichen gefährden die siebte Olympia-Teilnahme des deutschen Tischtennis-Idols bei den Sommerspielen 2024 in Paris nicht grundsätzlich.
"Ich werde Timo niemals eine Deadline setzen. Ich lasse ihm alle Zeit und für jede Art von Nominierung oder irgendwelchen grossen Turnieren die Türe offen", sagte Bundestrainer Jörg Rosskopf dem SID nach dem Verzicht des 42 Jahre alten EM-Rekordchampions auf seinen Start bei den Weltmeisterschaften in Durban (20. bis 28. Mai) wegen einer langwierigen Schulterverletzung.
Als Freifahrtschein für den WM-Dritten von 2021 nach Paris will der frühere Doppel-Weltmeister seine Loyalität zum Star des deutschen Meisters Borussia Düsseldorf nicht interpretiert wissen. "Er hat bis zur Nominierung für Olympia Zeit, das weiss Timo, und er weiss auch, dass er für einen Platz in unserem Olympia-Team natürlich auch performen muss", erläuterte Rosskopf seine Haltung.
Boll sagt Teilnahme an WM ab
Boll hatte am vergangenen Dienstag seine Teilnahme am ersten WM-Turnier der Nachkriegsgeschichte in Afrika elf Tage vor Beginn der Titelkämpfe aufgrund seiner anhaltenden Beschwerden in der Schulter seines linken Schlagarms abgesagt.
Dabei unterstrich der deutsche Rekordmeister allerdings auch die Hoffnung, bei den European Games in Krakau (21. Juni bis 2. Juli) fast vier Monate nach seinem bislang letzten Pflichtspiel Ende Februar in der Bundesliga sein Comeback geben zu können.
Ungeachtet des Zeitpunkts von Bolls Genesung erwartet Rosskopf den ehemaligen Weltranglistenersten so leistungsfähig wie vor der Zwangspause: "Timo wird hoffentlich bald wieder spielen und dabei auch Lust auf Tischtennis haben. Er freut sich schon jetzt darauf."
Bolls Gesundheitszustand verbessert sich
Laut Sportdirektor Richard Prause vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) hat sich Bolls Gesundheitszustand trotz der WM-Absage zuletzt tatsächlich auch verbessert.
"Der entscheidende Indikator sind Schmerzen. Wenn es noch weh tut, dann trainiert Timo nicht. Seit ein paar Tagen geht es aber ein klein wenig voran. Als positive Rückmeldung ist gut, dass Timo sich vorsichtig herantasten konnte, ohne sich schon wieder in die Halle zu stellen", sagte Prause. (SID/lh)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.