In der Doku "Lance" berichtet der frühere Radsport-Star Lance Armstrong über seine in seinen Augen schlimmste Tat. Dabei handele es sich nicht um seine Dopingvergehen, sondern um den Umgang mit seiner persönlichen Assistentin, die er einst öffentlich beschimpfte.
Im zweiten und letzten Teil der Dokumentation "
Sein schlimmstes Vergehen sei gewesen, wie er Emma O'Reilly behandelt und wie er über sie gesprochen habe. O'Reilly war von 1996 bis 2000 Masseurin, Physiotherapeutin und persönliche Assistentin von Armstrong beim US Postal Service Cycling Team. Sie wusste von seinem Doping und half unter anderem dabei, Nadelspuren an seinen Armen zu verdecken und gebrauchte Spritzen zu entsorgen. 2004 ging O'Reilly damit an die Öffentlichkeit.
Armstrong trat 2005 als zwar angezweifelter, aber noch nicht des Dopings überführter Star vom Radrennsport zurück und attackierte O'Reilly in diesem Zuge. Er behauptete, sie habe das Team nicht freiwillig verlassen, sondern sei aufgrund von "unangemessenen Dingen" entlassen worden.
Armstrong bezeichnete O'Reilly als "Hure" und "Alkoholikerin"
"Sie hat Angst, dass wir sie als Hure oder was auch immer outen würden, ich weiss nicht", sagte Armstrong damals. Darüber hinaus bezeichnete er sie öffentlich als Alkoholikerin.
O'Reilly kommt in der Doku ebenfalls zu Wort und erinnert sich an damals. Sie erklärte, sie sei aus Ärger über den Radsport-Weltverband UCI an die Öffentlichkeit gegangen. "Bei meinen Enthüllungen ging es eigentlich um die UCI. Sie sind es, die dieses Problem schaffen", erklärte die heute 50-Jährige.
Und weiter: "Es ärgerte mich, dass das ganze System nicht zum Schutz der Fahrer eingerichtet wurde. Sie waren nur Futter für die grossen Pläne anderer Leute."
2013 trafen sich Armstrong und O'Reilly erstmals seit dem Dopinggeständnis des heute 48-Jährigen bei einem gemeinsamen Interview wieder. Schon damals bezeichnete er sein Verhalten als "unentschuldbar" und "peinlich".
Verwendete Quellen:
- sport1.de: "Armstrong gesteht schlimmste Tat"
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