Nur wenige Wochen nach einem Dopingtest wird beim deutschen Beachvolleyballspieler Daniel Kirchner Krebs diagnostiziert. Die Dopingkontrolle im Rahmen eines Turniers rettete dem 24-Jährigen womöglich das Leben.
Für viele Profisportler gehören Dopingkontrollen zum Alltag, immer wieder müssen sich Athleten während Turnieren oder nach Spielen den Tests unterziehen.
Für die meisten eine leidige Angelegenheit, für den deutschen Beachvolleyballer Daniel Kirchner hingegen ein Glücksfall.
Krebsdiagnose nach Dopingkontrolle
Der 24-Jährige musste bei der German Beach Tour einen Dopingtest machen, nur wenige Wochen später, kurz nach den Meisterschaften in Timmendorf, erhielt er dann eine niederschmetternde Diagnose: Krebs.
Doch nur durch die Dopingkontrolle wurde die Erkrankung überhaupt erst bekannt – womöglich rettet sie Kirchner also das Leben. Das sagt auch der Beachvolleyballer selbst: "Während der GBT in München unterzog ich mich routinemässig einer Dopingkontrolle – etwas, das während Turnieren oft als lästig empfunden wird. Doch genau diese Kontrolle hat mir im Nachhinein möglicherweise das Leben gerettet", schreibt der 24-Jährige in einem längeren Statement auf seinem Instagram-Kanal.
Zuvor lief die Saison für Kirchner recht gut, die German Beach Tour konnte er gewinnen, bei den nationalen Meisterschaften in Timmendorf wurde er Fünfter. Die Diagnose sei für ihn "im ersten Moment wie ein Schlag ins Gesicht" gewesen, erklärte Kirchner. Der Sportler wurde operiert, der Eingriff verlief erfolgreich. Dennoch rieten ihm die Ärzte zu einer Chemotherapie.
Offen und ohne zu beschönigen, beschreibt Kirchner in seinem Post, wie es ihm in den vergangenen Wochen und Monaten ergangen ist: "Die Wochen nach der OP und während der Chemotherapie waren nicht leicht, neben den körperlichen Beschwerden durch die Behandlung belastete mich die Situation vor allem mental."
Er habe Angst vor der Chemotherapie gehabt und auch davor, seinen Alltag und seine Verpflichtungen nicht mehr meistern zu können. Und auch der Sport spielte in seinen Gedanken natürlich eine riesige Rolle – er habe Angst davor gehabt, "durch langfristige Schäden den Sport nicht mehr wie gewohnt ausüben zu können".
Zunächst wollte Kirchner nur wenigen von seiner Erkrankung erzählen, er habe versucht, die Konfrontation mit dem Thema eher zu vermeiden, wie er schreibt. "Letztlich waren es jedoch genau die Gespräche mit Freunden, Familie und Ärzten, die mir halfen, mit der Situation klarzukommen. Viele der Sorgen, die ein solcher Schicksalsschlag mit sich bringt, lassen sich oft lösen, wenn man bereit ist, Hilfe anzunehmen und aktiv nach Unterstützung zu suchen."
Mittlerweile hat Kirchner die Chemotherapie fast abgeschlossen, er fühlt sich täglich besser. Mit dem Beachvolleyball will er unbedingt weitermachen – auch wenn er noch nicht genau sagen könne, wie es in der nächsten Saison weitergeht. "Mein nächstes Ziel ist es jedoch, so schnell wie möglich mit der Vorbereitung zu starten!"
Verwendete Quellen
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