Er fuhr an der Seite von Jan Ullrich die Berge hoch, nun spricht Jörg Jaksche über den Absturz des "grossen Messias", wie er ihn nennt. Er sorgt sich um seinen früheren Teamkollegen, macht Ullrich aber auch Mut.

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Der ehemalige Radprofi Jörg Jaksche hat sich besorgt über den Absturz seines früheren Telekom-Teamkollegen Jan Ullrich geäussert.

"Das ist natürlich tragisch. Was ich dabei bezeichnend finde ist die Art, mit der Jan das zuletzt erklärt hat. Als habe er gar kein Drogenproblem, sondern spiele jetzt einfach ein bisschen Rockstar", sagte Jaksche (42) in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Mit dieser Haltung verdränge Ullrich "ein ganz anderes, grösseres Problem", meinte Jaksche. "Zum Beispiel den Übergang von einer schillernden Sportkarriere ins richtige Leben."

Ermittlungen gegen Jan Ullrich

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ullrich (44) wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.

Der Tour-de-France-Sieger von 1997 soll vor zwei Wochen in einem Frankfurter Hotel eine Escort-Dame nach einem Streit angegriffen und verletzt haben. Ullrich war deshalb vorläufig festgenommen worden.

Er äusserte sich nach Angaben der Polizei bei seiner Vernehmung nicht zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen gegen Ullrich, der sich derzeit einer Therapie unterzieht, laufen weiter.

"Jan war der grosse Messias"

Trotz der Vorfälle hat Jaksche immer noch grossen Respekt vor der Leistung des ehemaligen Weltklasse-Sportlers. "Jan war für uns alle der grosse Messias. Er hat den Radsport in Deutschland aus der Arbeiter-Schmuddelecke rausgeholt, in der er lange gesteckt hatte, und das grosse Geld in den Sport gebracht", sagte Jaksche.

Er sprach seinem früheren Teamgefährten Mut zu: "Ich kann nur hoffen und wünschen, dass er aus dem Umfeld an Menschen, mit denen er sich gerade umgibt, irgendwie herauskommt und nach einer langen Therapie wieder heil ins Leben zurückfindet." (cai/dpa)

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