Mit dem vom Familienministerium geschaffenen "Bündnis für die junge Generation" soll jungen Menschen Gehör verschafft werden. Die Deutsche Sportjugend sieht das Projekt als gescheitert an und tritt mit weiteren Bündnis-Partnern aus. In einem Schreiben an Familienministerin Paus ist von einem Lippenbekenntnis die Rede.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj) treten aus dem vom Familienministerium geschaffenen "Bündnis für die junge Generation" aus. Ein gemeinsames, mit weiteren Bündnis-Mitgliedern verfasstes Schreiben mit Gründen für den Rückzug, wurde Ministerin
"Aus unserer Sicht fehlt dem Regierungshandeln eine erkennbar kinder- und jugendpolitische Ausrichtung", hiess es in dem Schreiben. "Statt Fortschritt nehmen wir einen Rückschritt wahr, der seinen Ausdruck auch in der Haushaltspolitik der Bundesregierung und damit auch Ihres Hauses findet".
DOSB-Präsident Thomas Weikert nannte das Bündnis daher ein "Lippenbekenntnis". Wenn trotz des Zulaufs in die Sportvereine Mittel gekürzt würden, "geht das wieder auf Kosten dieser jungen Menschen und der ehrenamtlich Engagierten. Ein Bündnis für die junge Generation, das nur als Lippenbekenntnis agiert, bietet hier leider keinen Mehrwert", sagte Weikert.
dsj-Vorsitzender Raid nennt Bündnis eine "Farce"
Stefan Raid, erster Vorsitzender der Deutschen Sportjugend, nannte das Bündnis gar eine "Farce", da "ganz offensichtlich die Belange junger Menschen weiterhin nicht priorisiert werden. Mit unserem Austritt wollen wir ein Zeichen setzen: Jugendarbeit im Sport gibt es nicht zum Nulltarif."
Für einen Dialog stehe man bereit, steht in dem Schreiben ausserdem. Zugleich strebe man an, dass das "fatale politische Signal", das von der nicht kind- und jugendgerechten Kürzungspolitik ausgehe, korrigiert werde.
Bundesjugendministerin Paus hatte das Bündnis im Dezember 2022 gegründet, um die Anliegen der jungen Generation stärker in den Mittelpunkt zu rücken. (SID/dpa/lh)
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