Dennis Siver kämpfte 2015 in der UFC gegen Conor McGregor. Vor dem Megafight gegen Floyd Mayweather jr. spricht Siver über seine Erfahrungen mit dem irischen Exzentriker und wägt dessen Chancen im Boxring ab.
Am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit ist es soweit: Floyd Mayweather jr. boxt in Las Vegas gegen
Ohne einen einzigen Kampf als Profi-Boxer bestritten zu haben, fordert MMA-Champion McGregor den langjährigen Weltmeister Mayweather. Dieser hat eine blitzsaubere Bilanz von 49 Siegen in 49 Kämpfen vorzuweisen und galt viele Jahre gewichtsklassenübergreifend als der beste Boxer.
Allerdings hatte der 40-jährige Mayweather eigentlich vor zwei Jahren seine Karriere beendet. Nun kehrt er in den Ring zurück. Die gigantischen Summen, die im Spiel sind, dürften wohl die grösste Motivation für das Comeback gewesen sein. Die Veranstalter rechnen mit einem Gesamterlös von 623 Millionen Dollar, auf die Konten beider Kämpfer dürfte eine dreistellige Millionensumme wandern.
Siver kämpfte 2015 gegen McGregor
"Ich denke, aus Entertainment- und Business-Sicht gibt es derzeit nichts Grösseres", sagt Dennis Siver: "Aus sportlicher Sicht bin ich kein grosser Fan, aber wir werden sehen, was passiert."
Siver war der erste deutsche MMA-Kämpfer, der einen Vertrag in der UFC erhielt. Am 18. Januar 2015 kämpfte der 38-Jährige im Hauptkampf der UFC Fight Night 59 gegen den 29-jährigen McGregor und verlor in der zweiten Runde durch technischen K.o..
"Es war ein guter Kampf, leider konnte ich den Sieg nicht nach Hause bringen, aber dennoch war ich mit meiner Leistung zufrieden", erinnert sich Siver.
Trashtalk ist McGregors Spezialität
Im Vorfeld des Kampfes wurde auch Siver Opfer der berühmt-berüchtigten Psychospielchen des Iren, der Deutsche wurde von "The Notorious" übel beleidigt. McGregor ist bekannt für seine grosse Klappe, mit seinen Sprüchen versucht er seine Gegner zu provozieren, um in deren Kopf zu gelangen.
"Mich hat das kalt gelassen. Ich bin schon zu lange im Geschäft und mental sehr stabil", sagt Siver: "Dennoch war die Art und Weise vor dem Kampf, also wie sich McGregor aufgespielt hat, auch für mich etwas Neues."
In den letzten Wochen wurde das Ballyhoo noch einmal auf ein neues Level gehoben. Mayweather und McGregor reisten um die Welt und beschimpften sich gegenseitig bei diversen Pressekonferenzen vor einem grossen Publikum.
"Ein gutes Stück 'Wahnsinn' steckt in ihm"
"Er ist ein geschlagener Mann. Er wird die Brachialkraft, mit der ich auf ihn zukomme, nicht aushalten", sagte McGregor: "Er ist nicht auf meinem Niveau. Er kann so viel Müll reden, wie er will, weil er mit dem neuen Box-Gott spricht."
Die Beschimpfungen gingen so weit, dass Mayweather McGregor Rassismus vorwarf. Ganz nebenbei verzettelte sich der stets exzentrisch gekleidete McGregor in verbalen Scharmützeln mit seinen Sparringspartnern.
Für Siver steckt aber mehr als blosse Show hinter dem Auftreten des Mannes aus Dublin: "Es ist keine Rolle die er spielt. Ich denke, ein gutes Stück 'Wahnsinn' steckt in ihm."
"McGregor muss auf Lucky Punch hoffen"
Wie eigentlich alle Kampfsport-Experten räumt auch der MMA-Kämpfer aus Mannheim McGregor praktisch keine Chancen in dem Boxkampf ein.
"Ich denke, er muss Druck machen und auf einen Lucky-Punch hoffen", glaubt Siver:
"Mayweather ist einfach zu schnell und nicht zu unrecht 49-0. Er kämpft gegen den aktuell besten Boxer. Aber Sieg oder Niederlage, Conor geht es in erster Linie nur ums Geld und somit hat er schon gewonnen, egal wie das Resultat sein wird."
Die Vorliebe für das grosse Geld haben Mayweather und McGregor gemeinsam. Der Boxverband WBC liess für den Kampf extra einen Gürtel fertigen, der "The Money Belt" getauft wurde.
Hergestellt wurde der Gürtel dem Anlass entsprechend aus Alligatorenleder, 1,5 Kilogramm Gold und 3.600 Diamanten wurden für den "Money Belt" verarbeitet.
Siver hofft auf baldigen Kampf
Für Dennis Siver, der im Juni mit einem Sieg gegen B.J. Penn aufhorchen liess, darf es auch eine Spur bescheidener sein. Er hofft auf eine baldige Rückkehr in das UFC-Octagon.
"Ich möchte noch dieses Jahr kämpfen, ich fühle mich gut und habe noch immer die Motivation und den Spass an der Sache", sagt der deutsche UFC-Veteran.
Zunächst mal wird aber auch Siver am Sonntag am Bildschirm sitzen, um den grössten, aber auch kontroversesten Kampf des Jahres zu verfolgen.
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