Es wird das vielleicht grösste Sport-Spektakel des Jahres 2017. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (etwa 3 Uhr deutscher Zeit) treffen in Las Vegas Floyd Mayweather jr. und Conor McGregor aufeinander. Das Besondere an diesem Fight: Die Kontrahenten üben eigentlich unterschiedliche Kampfsportarten aus.

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Mayweather galt bis zu seinem Rücktritt im September 2015 als der beste Boxer der Welt. Er gewann all seine 49 Kämpfe.

McGregor wiederum gilt als der beste Mixed-Material-Arts-Kämpfer der Organisation UFC. In seinem Sport kommen unterschiedliche Kampfkünste wie Kickboxen, Karate oder Judo zum Einsatz.

Ganz Amerika scheint wegen dieses Kampfes Kopf zu stehen. Die Pressekonferenzen wurden zu Massenveranstaltungen. Für Tickets werden hohe fünfstellige Beträge gezahlt.

Der Kampf soll mehr Geld einspielen als alle anderen Boxkämpfe in der Geschichte dieses Sports. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu diesem Event.

Wie kam es zu diesem Duell?

Conor McGregor dominiert die UFC hauptsächlich aufgrund seiner boxerischen Fähigkeiten. Der irische Kämpfer äusserte immer wieder den Wunsch nach einem grossen Boxkampf. Er machte den "Money-Fight" gegen Mayweather überhaupt erst zum Thema.

Mayweather war der logische Gegner, weil die beiden ähnlich gross und schwer sind. Zudem sind beide grossmäulig veranlagt und die schillerndsten Persönlichkeiten ihrer Sportart.

Mayweather war eigentlich schon zurückgetreten, signalisierte aber, dass er für eine dicke Börse wieder zurückkehren würde.

Nach welchen Regeln wird geboxt?

McGregor und Mayweather bestreiten einen reinen Boxkampf über zwölf Runden à drei Minuten. Anders als in der UFC darf McGregor seinen Gegner also nicht treten oder in einen Ringkampf verwickeln.

Einzige Besonderheit: Die Boxer streifen sich dünnere Boxhandschuhe über als normal. Die Schlagkraft hat dadurch eine höhere Wirkung.

Was spricht für Mayweather?

Mayweather ist bei den Wettanbietern der grosse Favorit. Kein Wunder: Er hat den Boxsport dominiert wie es vor ihm nicht einmal Mike Tyson oder Muhammad Ali gelang.

Warum sollte also nun ausgerechnet McGregor, der nie einen Boxkampf unter Profibedingungen bestritten hat, diese Erfolgsserie beenden? Das nach den Boxregeln gekämpft wird, ist ein riesengrosser Vorteil für Mayweather.

Der US-Amerikaner ist kein K.-o.-Schläger, dafür aber schnell und wendig. Es dürfte für McGregor schwierig werden, Mayweather zu treffen.

Was spricht für McGregor?

Vor allem die Fitness. Er ist elf Jahre jünger als sein Kontrahent und befindet sich kontinuierlich im Training. Seinen letzten Kampf bestritt der 29-Jährige im November 2016.

Mayweather hingegen befindet sich seit zwei Jahren in Box-Rente. Zudem hat McGregor eine grössere Reichweite und den härteren Schlag.

Hinzu kommt der psychologische Vorteil: Als Aussenseiter hat er nichts zu verlieren.

Wie viel Geld steckt in diesem Kampf?

Gigantisch viel! Viele Experten gehen davon aus, dass dieser Kampf mehr Geld einspielen wird als jeder andere Boxkampf zuvor.

Die bisherige Bestmarke wurde im Mai 2015 aufgestellt, als der Kampf zwischen Mayweather und Manny Pacquiao durch Fernseh-, Ticket- und Wetteinnahmen 623,5 Millionen US-Dollar einspielte. Gut möglich, dass der bevorstehende Kampf noch mehr Geld bringt.

Beide Kämpfer werden wohl mehr verdienen als je zuvor. Mayweather hat eine Garantiebörse von umgerechnet rund 85 Millionen Euro, McGregor von ca. 52 Millionen.

Aufgrund ihrer Umsatzbeteiligung dürften beide aber einen dreistelligen Millionenbetrag einstreichen.

Was sagen die Experten?

Der zurückgetretene Boxer Wladimir Klitschko glaubt an einen Sieg von Mayweather. "Es überrascht mich, dass McGregor einem Boxkampf zugestimmt hat", sagte er im Interview mit Sport1.

"Ein Boxer hat in einem MMA-Kampf wenig Chancen. Genauso hat ein Ringer im Boxen keine Chance."

Viele sehen das Duell auch kritisch. Der deutsche Boxtrainer Ulli Wegner sagte gegenüber der "Welt": "Das Ganze ist für mich nur eine Gelddruckmaschine und nicht mehr als ein Spektakel. Sportlich ist es ein Hohn."

Gab es so einen Kampf schon einmal?

Das Duell erinnert ein wenig an den Kampf zwischen Muhammad Ali und dem Wrestler Antonio Inoki im Jahre 1976. Bei Youtube können sich alle davon überzeugen, wie wenig Wert dieser Fight hatte.

Ali tänzelte herum, während der Wrestler ihn in einen Bodenkampf verwickeln wollte. Ein echter Kampf kam nicht zustande.

Wo kann ich das Duell sehen?

Der Kampf zwischen Mayweather und McGregor wird von dem kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN übertragen. Ein kleiner Tipp: Dank des kostenloses Probemonats können Sportfans das Duell sogar kostenlos verfolgen.

Der Anbieter empfiehlt, sich spätestens 24 Stunden vor dem Kampf zu registrieren. Der Kampf lässt sich auch an den folgenden Tagen noch abrufen.






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