Hamburg - Plötzlich findet sich Louisa Lippmann in einer ganz neuen Rolle wieder. Plötzlich ist sie es, an der sich Beach-Volleyball-Novizin Linda Bock orientiert. Plötzlich ist sie diejenige, die die Erfahrung weitergibt. "Wir haben einen schönen Vergleich. Sie ist der alte Hund, und ich bin der Welpe", sagt die 24-jährige Linda Bock über ihre sechs Jahre ältere Partnerin.
Bis zum vorigen Sommer war
Lippmanns zweites Olympia-Projekt im Sand
Sie könne Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren weitergeben, müsse aber lernen, "einen Grad zu finden, wo gibt man was weiter, wo ist es too much". Das Teamgefüge werde sich in den nächsten vier Jahren entwickeln und verändern. "Im Endeffekt ist es wichtig, dass man sich immer auf Augenhöhe begegnet", sagt sie.
Für Lippmann ist die Zusammenarbeit mit Bock das zweite Experiment im Sand. Die Weltklasse-Spielerin in der Halle wollte sich den Traum von Olympia erfüllen, als sie auf den sandigen Untergrund wechselte und wurde Partnerin von Ludwig. Das Projekt gelang. Im vergangenen Jahr spielte das Duo beim olympischen Turnier in Paris. Ein Erfolg, auch wenn schon nach der Vorrunde Schluss war. Am Ende der Saison nahm Ludwig dann Abschied vom Leistungssport.
Bock sucht Neuanfang im Sand
Kurz zuvor hatte Linda Bock im Juli ihren Wechsel von der Halle in den Sand bekanntgegeben. Bis zu ihrem Kreuzbandriss im linken Knie hatte sie für den SSC Schwerin gespielt. Nach überstandener Verletzung entschied die Nationalspielerin, nicht mehr in die Halle zurückzukehren und ihr Glück im Sand zu suchen. Und sie machte im Sommer gleich erste Erfahrungen bei Turnieren.
![Beach-Volleyball: Media Beach Day deutsche Nationalmannschaft](https://i0.gmx.ch/image/576/40657576,pd=1,f=content-l/beach-volleyball-media-beach-day-deutsche-national.jpg)
Anfang September setzten sich Lippmann und Bock zusammen. "Dadurch, dass wir uns ja auch schon aus der Hallen-Nationalmannschaft kennen, war die Barriere nicht sehr hoch, sich zu kontaktieren", erzählt Lippmann. Die sei in der Nationalmannschaft ein Vorbild für sie gewesen, erinnert sich Bock. "Ich hatte Schiss, mit ihr zu trainieren." Sie sei damals auch erst 18 oder 19 Jahre alt gewesen.
Schon in der Nationalmannschaft zusammen
Lippmann schätzte Bock schon damals hoch ein. "Ich wusste von meiner Zeit aus der Nationalmannschaft, dass, wenn es ums Sportliche geht, man immer auf Linda zählen kann, weil die wirklich ein extrem grosses Invest reinbringt."
Seit Beginn ihrer sportlichen Partnerschaft im Sand hat sich der Eindruck bestätigt. "Sie rennt sich die Lunge aus dem Leib, um an die Bälle zu kommen - manchmal noch in die falsche Richtung", berichtet die für die Berlin Recycling Volleys startende Lippmann mit einem Lachen. Das übergeordnete Ziel der beiden ist Olympia 2028 in Los Angeles. Die Nahziele sind in diesem Jahr die Qualifikationen zur EM im August in Düsseldorf und zur WM im November im australischen Adelaide.
Erste gemeinsame Saison ein Lehrjahr
Anfang der kommenden Woche geht es ins Trainingslager nach Teneriffa. Im März steht dann das erste Turnier in Mexiko an. Die erste gemeinsame Saison wird vor allem zum Lernen sein. "Da sind so viele Prozesse jetzt am Laufen, die dann aber auch, glaube ich, erst so mit der Zeit sichtbar werden", sagt Lippmann. "Dieses erste Jahr wird ein reines Lehrjahr in ganz vielen Sachen." © Deutsche Presse-Agentur
![JTI zertifiziert](https://s.uicdn.com/uimag/7.5765.0/assets/_sn_/module_assets/article/jti-z-light.png)
![JTI zertifiziert](https://s.uicdn.com/uimag/7.5765.0/assets/_sn_/module_assets/article/jti-z-dark.png)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.