Die Schach-Welt ist immer wieder für einen Skandal gut. Aktuell im Fokus: Grossmeister Kirill Shevchenko, der auf besonders freche Weise betrogen haben soll.
Die Schach-Welt ist in Aufruhr. Mal wieder. Denn immer wieder sorgen vermeintliche und bewiesene Betrugsskandale für Schlagzeilen. Nachdem der Eklat zwischen Magnus Carlsen und Hans Niemann aktuell eher auf niedriger Stufe vor sich hin köchelt, steht ein anderer Grossmeister im Fokus: Kirill Shevchenko, aktuell die Nummer 69 in der Weltrangliste, soll auf besonders dreiste Weise betrogen haben.
Wie "Chess.com" berichtet, wurde der 22-Jährige von der Spanischen Mannschaftsmeisterschaft 2024 ausgeschlossen. Der Grund: Shevchenkos regelmässige Toilettenpausen kamen den Ausrichtern des Turniers verdächtig vor. Und tatsächlich fand ein Mitglied des Organisationskomitees auf der Toilette ein Smartphone, das mit dem handschriftlichen Hinweis "¡No toques!" (Nicht anfassen) versehen war.
Nach einem Vergleich der Handschrift Shevchenkos mit dem Zettel, kombiniert mit dem auffälligen Verhalten des Ukrainers, der für Rumänien antritt, kamen die Schiedsrichter zu dem Schluss, es müsse sich um das Handy des Grossmeisters handeln, der es offenbar zu einem Betrugsversuch genutzt hatte.
Beobachtungen stützen Klo-Theorie
Diese Theorie stützen Berichte von Mitgliedern des Organisationskomitees, die Shevchenko dabei beobachtet haben wollen, wie er auf eine bestimmte Toilette wartete, anstatt eine freie zu nutzen.
Die beiden bereits gespielten Partien mit Shevchenkos Beteiligung wurden für ungültig erklärt und seinen Gegnern zugeschrieben. Zudem beschloss der Hauptschiedsrichter den Ausschluss des 22-Jährigen aus dem Turnier.
Der rumänische Verband, für den Shevchenko antritt, erklärte in einem Statement, das Schachspielerin Susan Polgar bei X teilte, man warte auf die Beweise für den Betrug.
Bislang gebe es lediglich Indizien. Sobald diese Beweise vorlägen, werde man sich eingehend damit beschäftigen. Bis dahin sei man auf der Seite von Shevchenko. (ska)
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