Weltcupfinale in österreichischer Hand: Marcel Hirscher und Anna Fenninger schnappen sich die kleinen Kristallkugeln in Slalom und Riesentorlauf. Ein Wermutstropfen bleibt.

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Marcel Hirscher hat im letzten Slalom der Saison in der Lenzerheide den Tagessieg gefeiert - und sich damit die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin gesichert. Damit holte der 25-Jährige wie schon im vorangegangenen Winter Gesamtweltcup und Slalom.

Die Rennsaison endete mit dem fünften Saisonsieg des Salzburgers. Felix Neureuther landete mit 0,76 Sekunden Verspätung auf Platz zwei und musste sich auch im Slalom-Weltcup mit Platz zwei begnügen. Dritter wurde der 34 Jahre alte Mario Matt (+ 1,08 Sekunden), der einmal mehr bewies, dass er mit der Jugend mithalten kann. Manuel Fellner als dritter Österreicher im Klassement belegte Platz 15.

Vor dem abschliessenden Bewerb lag Hirscher in der Disziplinwertung fünf Punkte hinter Neureuther. Als Halbzeitführender erfuhr Hirscher noch vor seinem Start in den zweiten Durchgang, dass der unmittelbar vor ihm gefahrene Deutsche in Führung gegangen war. "Ich wusste, ich muss nachlegen, denn der zweite Platz nützt mir ganz genau nichts", sagte Hirscher. "Ich habe mir nicht gedacht, dass ich Felix biegen kann. Mit der kleinen Kugel hat sich ein grosser Wunsch erfüllt, es ist perfekt."

Harsche Kritik an Kurssetzung

Hirschers Kumpel Neureuther zeigte sich als fairer Verlierer. "Marcel war besser und ist von dem her der beste Slalomfahrer der Welt und hat verdient die Kugel gewonnen", gratulierte der Deutsche. Nach dem ersten Durchgang hatte er sich lautstark beschwert: "Heute ist probiert worden, mutwillig andere Läufer zu zerstören. Das ist nicht der Geist des Sportes." Die FIS solle dafür sorgen, dass es in Zukunft neutrale Kurssetzer für solche Rennen gebe. Verantwortlich für den Kurs war Hirscher-Coach Michael Pircher.

Kritik hagelte es nicht nur von Neureuther. "Wie kann man nur bei den Pistenverhältnissen so einen Slalom setzen??!! Das ist keine Werbung für unseren Sport!", schrieb etwa Hannes Reichelt auf Facebook, der das Rennen im TV verfolgte. Auch Ted Ligety schimpfte: "Da ist so ein dummer Wettkampf einiger Weltcup-Coaches am Laufen: 'Wer setzt den lächerlichsten Kurs?'"

Anna Fenninger jubelte bei den Damen

Das Damenfinale ging mit einem Triumph für Anna Fenninger zu Ende, die damit eine sensationelle Saison krönte: Die Salzburgerin siegte im Riesentorlauf vor Teamkollegin Eva-Maria Brem (+ 0,25 Sekunden) und der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby (+ 0,33 Sekunden). Das bedeutet neben der grossen auch die kleine Riesentorlaufkugel für sie.

Kathrin Zettel (11.) und Elisabeth Görgl (18.) komplettierten das Damen-Team. Für die Schweiz holten Lara Gut als Fünfte und Dominique Gisin als Achte ein gutes Ergebnis.

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