Martina Schild gilt als eine der erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrerinnen. 2006 konnte sie sogar Silber gewinnen an den Olympischen Spielen in Turin - doch mit den Erfolgen ist es nun vorbei. Die Grindelwaldnerin beendet ihre Karriere und tauscht den Wintersport gegen Ehringerkühe ein.
Martina Schild hat sich entschieden, ihre Karriere als Skirennfahrerin zu beenden. Die bald 32 Jahre alte Olympiazweite von Turin zieht sich nicht ganz freiwillig aus dem Spitzensport zurück. Schild verpasste aufgrund einer Diskushernie die gesamte vergangene Saison. Auch in diesem Sommer schlug sie sich bei der Rückkehr auf die Skis wieder mit Rückenproblemen herum. "Die Zeit ist gekommen, einen Schlussstrich zu ziehen. Ich bin im Kopf nicht mehr bereit, mit letzter Konsequenz an meine Grenzen zu gehen", begründet die Nationalmannschaftsathletin aus Grindelwald ihren Entscheid. Wenn das nicht mehr möglich sei, werde es im Skisport zu gefährlich.
Das Konditionstraining im Frühjahr verlief gut, doch bereits nach den ersten Fahrten im Juli auf dem Gletscher in Zermatt kamen die Beschwerden im Rücken wieder auf. Schild entschied sich kurzfristig, auf die Reise Anfang August nach Südamerika zu verzichten. Im Anschluss ist der Entscheid zum Rücktritt gereift.
Martina Schild feierte an den Olympischen Spielen 2006 in Turin ihren grössten Erfolg. In der Abfahrt belegte sie hinter Michaela Dorfmeister Platz zwei und sorgte mit dieser Silbermedaille für eine Überraschung. In der Saison 2007/2008 feierte sie im Super-G von Lake Louise dann ihren ersten Sieg im Weltcup. In dieser Disziplin konnte sie bis zuletzt ihre besten Resultate erzielen und erreichte zwei weitere Podestplätze im Weltcup.
Viel Pech hatte Schild kurz vor den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver. Rechtzeitig auf den Grossanlass hin stieg ihre Form stetig an. Bei den letzten Weltcuprennen vor dem Abflug stürzte Schild jedoch im Training in St. Moritz und zog sich einen Kreuzbandriss zu.
Die Zukunft lässt Schild derzeit noch offen: "Zunächst werde ich im Sportgeschäft meiner Eltern arbeiten und sicher auch mehr Zeit für mein Hobby, die Ehringerkühe, haben. Alles andere lasse ich auf mich zukommen". (ncs)
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