Die Rad-WM geht trotz des Unfall-Todes der Schweizerin Muriel Furrer weiter. Dies geschieht in Absprache mit Furrers Angehörigen. Die Umstände des Unfalls bleiben vorerst ungeklärt. Sie sind Gegenstand behördlicher Untersuchungen. Die UCI aber gerät trotzdem zunehmend unter Druck. Dies hat mit einer ihrer Entscheidungen zu tun.

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Der Unfall-Tod der Schweizer Radsportlerin Muriel Furrer bringt das Thema Funkverbot auf die Tagesordnung. Die UCI untersagt den Funk bei der WM, möchte dies auch auf die Rennen der WorldTour ausweiten. Der Verband verspricht sich davon, dass die Rennen spannender und unberechenbarer werden. Fahrer und Teams haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Funk für die Sicherheit wichtig ist.

Lappartient sieht dieses Argument nicht: "Es gibt auch Stürze wegen des Funks. Wir sollten vorsichtig sein und eine Tragödie nicht verallgemeinern." Es sei zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen, "ob es möglich gewesen wäre, sie mit Funk eher zu finden oder nicht".

UCI-Präsident David Lappartient im Rahmen einer Pressekonferenz
Für UCI-Präsident David Lappartient war ein Abbruch der Rad-WM in der Schweiz nach dem Unfall-Tod der Schweizerin Muriel Furrer keine gute Option. © dpa / Sebastian Gollnow

War der Rettungshubschrauber zu spät zur Stelle?

Nach wie vor stehen Spekulationen im Raum, dass Furrer nach ihrem Sturz nicht sofort medizinisch versorgt werden konnte, weil es keinen Informationsfluss gab. Die Zeitung "Blick" hatte unter Berufung auf Augenzeugen davon berichtet, dass ein Rettungshubschrauber erst eine Stunde nach Rennende zum Einsatz gekommen sei.

Für den Präsidenten des Radsport-Weltverbandes UCI ist die Fortsetzung der WM in Zürich trotz des Todes von Muriel Furrer "der beste Weg". David Lappartient verwies zudem darauf, dass die UCI so eine Entscheidung nicht allein treffen könne. Die Titelkämpfe werden am 28. September mit dem Frauen-Rennen fortgesetzt. Am Tag darauf fahren zum Abschluss die Männer um den WM-Titel.

"Natürlich kann es nicht genauso weitergehen."

UCI-Präsident David Lappartient verteidigt jedoch die Fortsetzung der Rad-WM

"Wir glauben, dass es nicht der beste Weg wäre, sich an Muriel zu erinnern, wenn wir die WM stoppen würden", sagte der Franzose. Dieser Entscheidung hatte zuvor auch Furrers Familie zugestimmt. "Wir hatten ein Meeting und gemeinsam entschieden, es wäre nicht der beste Weg, würden wir die Rennen stoppen. Aber natürlich kann es nicht genauso weitergehen", erklärte Lappartient weiter.

Die Behörden ermitteln

Furrer war am 27. September ihren Verletzungen erlegen, die sie sich einen Tag zuvor im Juniorinnen-Rennen zugezogen hatte. Wie, wann und wo genau die 18 Jahre alte Schweizerin stürzte, ist auch zwei Tage später nicht geklärt. Lappartient, einer der Kandidaten zur Nachfolge von IOC-Präsident Thomas Bach, verwies auf die ermittelnden Behörden. (dpa/bearbeitet von hau)

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