Ein schottischer Jugendspieler schreibt aus Versehen Rugby-Geschichte und kostet seine Mannschaft den schon sicheren Sieg.

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Skurriles wie seltenes Eigentor beim Rugby: Aus Freude über den bevorstehenden Sieg seines Teams hat ein schottischer Jugendspieler das Ei aus Versehen in letzter Sekunde über die eigene Querlatte befördert. Schiedsrichter Malcolm Changleng vergab wegen der erfolgreichen "conversion" (Erhöhung) zwei Punkte für den Gegner - das bedeutete den Ausgleich für die Gala Wanderers zum 33:33 und nicht den 33:31-Sieg für Hawick Youth. "Ich bin seit 30 Jahren Rugby-Schiedsrichter - so etwas habe ich noch nie gesehen", sagte Changleng Montag der BBC.

Bei dem U18-Spiel in der schottischen Borders Semi Junior League schaffte Gala kurz vor Schluss einen Versuch. Denn nach einem "try" erhält die erfolgreiche Mannschaft die Chance, das Rugby-Ei über die Querlatte, zwischen den beiden Torstangen hindurchzuschiessen. Eine solche "conversion" wird mit zwei Punkten belohnt - und war für Gala die grosse Chance zum Ausgleich. Doch der Schuss war zu kurz. Hawicks Spieler rannten bereits jubelnd nach vorn, und die Nummer neun trat ausgelassen nach dem Spielgerät, das dann volley über die Latte eierte.

Der Schiedsrichter erläutert die entsprechende Rugby-Regel

Schiedsrichter Changleng liess den Treffer gelten. Das Ei habe noch nicht den Boden berührt, sagte der Referee zur Begründung und verwies auf die Regeln. Demnach zählt eine "conversion" auch dann, wenn der Gegner das Spielgerät berührt hat. Im Gespräch mit den Kapitänen erläuterte Changleng die Entscheidung: "Ich habe gesagt, dass es im Handbuch mehr als 500 Regeln gibt, aber eine Regel besagt, dass es eine Erhöhung ist, wenn der Ball einen Spieler irgendwo berührt und über die Latte geht."

Während Gala frenetisch jubelte, sanken die Hawick-Spieler frustriert zu Boden. Ein Gutes aber könnte die sonderbare Szene haben, sagte Changleng - der Spieler werde aus der Situation lernen und es wohl nicht noch mal machen.

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