Der Franzose Sebastién Chabal hat eine lange Rugby-Karriere hinter sich. Doch er könne sich an keine Nationalhymne aus seinen 62 Länderspielen erinnern, sagte er in einem Interview.
Der ehemalige französische Rugbyspieler Sébastien Chabal hat bemerkenswerte Einblicke zu den Spätfolgen seiner aktiven Karriere gegeben. Er habe "keine Erinnerungen" an seine Laufbahn, "ich erinnere mich an keine einzige Sekunde eines Rugbyspiels, das ich gespielt habe", sagte der 47 Jahre alte Ex-Nationalspieler in einem Interview auf dem YouTube-Kanal "Legend": "Ich erinnere mich an keine einzige der 62 Marseillaises (französische Nationalhymne, die Red.), die ich erlebt habe."
Im gesamten Interview vermeidet Chabal indes das Wort "Gehirnerschütterung". Einen Neurologen habe er aber auch nie aufgesucht. "Was soll man machen, mein Gedächtnis kehrt nicht zurück", sagte der 62-malige Nationalspieler.
Hirnverletzungen durch Kopfstösse und Folgeschäden wie Demenz oder Epilepsie sind keine Seltenheit unter Rugby-Spielern. Im Dezember 2023 hatte eine Gruppe von fast 300 ehemaligen Spielern dem Weltverband World Rugby und den Rugby-Verbänden aus England und Wales vorgeworfen, keine ausreichenden Massnahmen zum Schutz der Spieler getroffen zu haben. Teil der Gruppe waren der englische Weltmeister Steve Thompson und der ehemalige walisische Nationalspieler Alix Popham, die beide an Demenz leiden. (sid/bearbeitet von jum)