- Nach zuvor fünf Remis besiegte der Norweger Magnus Carlsen den Russen Nepomnjaschtschi.
- "Von beiden Seiten keine exzellent gespielte Partie", urteilte der geschlagene Gegner.
- Carlsens Chancen auf eine Titelverteidigung stehen nun gut.
Magnus Carlsen hat mit einem Sieg in der längsten Partie der WM-Geschichte seine Chancen auf die Titelverteidigung deutlich erhöht. Nach zuvor fünf Remis gewann der Schach-Weltmeister aus Norwegen gewann am Freitagabend in Dubai gegen Jan Nepomnjaschtschi. Der Russe gab sich in der sechsten Partie nach 136 Zügen geschlagen.
Fünf Jahre und neun Tage hat Carlsen auf diesen Tag gewartet. So lange war es her, seit der Weltmeister eine WM-Partie mit langer Bedenkzeit gewonnen hatte. "Es war von beiden Seiten keine exzellent gespielte Partie", sagte Nepomnjaschtschi. In der ersten Zeitnotphase war er für kurze Zeit im Vorteil, spielte aber schon da nicht immer den den von allen Kommentatoren erwarteten Zug.
Rekord von 1978 eingestellt
Weil sich der Russe nicht passiv verteidigte, bekam Carlsen praktische Gewinnchancen. Nach dem letzten Bauernabtausch im 114. Zug war die Stellung zwar laut Computerdatenbanken theoretisch remis. Auch Carlsen hielt ein Remis für das wahrscheinlichste Resultat. Wenige Züge später sprang die Bewertung auf ein Matt in sechzig Zügen bei beiderseitig bestem Spiel.
Es war die Partie mit den meisten Zügen in der WM-Geschichte. Die bisher längste WM-Partie wurde 1978 in Baguio City gespielt: Viktor Kortschnoi versuchte 124 Züge lang, Anatoli Karpow zu schlagen, bevor er sich ins Remis schickte. Damals wurde die Partie allerdings zweimal unterbrochen und vertagt. Hängepartien sind vor dreissig Jahren abgeschafft. Die sechste Partie dauerte sieben Stunden und 47 Minuten. Die Bedenkzeit beträgt in Dubai für jeden Spieler zwei Stunden für die ersten vierzig Züge und eine Stunde für die nächsten zwanzig Züge. Nach dem 60. Zug bekommen beide je 15 Minuten Bedenkzeit sowie nach jedem ausgeführten Zug 30 Sekunden dazu. (best/dpa)
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