Einer der bedeutendsten Athleten des spanischen Radsports lebt nicht mehr. Federico Bahamontes schrieb Geschichte bei der Tour de France und war deren ältester noch lebender Sieger. Bahamontes wird auch mit einer speziellen Tour-Anekdote unvergessen bleiben.
Die spanische Radsport-Ikone Federico Bahamontes ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Das bestätigte der Bürgermeister seiner Heimatstadt Toledo am Dienstag. Bahamontes hatte 1959 als erster Spanier die Tour de France gewonnen, sechsmal entschied er die Bergwertung der Grossen Schleife für sich. 1963 und 1964 schaffte er es mit den Plätzen zwei und drei zwei weitere Male auf das Podium der Tour. Seit dem Tod des Franzosen Roger Walkowiak im Februar 2017 war der "Adler von Toledo" der älteste lebende Gesamtsieger der Tour.
"Mit tiefer Trauer geben wir den Verlust von Federico Martin Bahamontes bekannt, dem Adler von Toledo, der den Namen unserer Stadt berühmt gemacht hat", schrieb Carlos Velazquez auf Twitter. "Der erste Spanier, der die Tour de France gewann, ist mit mehr als 74 Siegen Teil der Sportgeschichte in unserem Land. Fede, adoptierter Sohn der Stadt Toledo, bewundert und geliebt, hat uns mit seinen aussergewöhnlichen Kletterfähigkeiten berührt."
Als Berg-Spezialist schreibt Federico Bahamontes Radsport-Geschichte
Bahamontes war der erste Radprofi, der bei allen drei grossen Rundfahrten die Bergwertung gewann. Eine Jury der französischen Zeitung "L'Equipe" wählte ihn 2013 zum besten Kletterer der Tour-Geschichte. Sechsmal gewann Bahamontes bei der Tour das Bergtrikot. Eine Marke, die erst später vom Franzosen Richard Virenque übertroffen wurde. Viele der legendären Tour-Anstiege wie den Tourmalet oder den Galibier hatte Bahamontes einst als Führender überquert.
Berühmt ist Bahamontes auch für die Anekdote, er habe 1954 während einer Tour-Etappe auf einem Pass ein Eis gegessen. Der Spanier bestätigte die Geschichte später in einem Interview mit der Zeitung El Pais zumindest in Teilen. Er habe die Pause allerdings nicht wegen seines grossen Vorsprungs, sondern wegen eines Speichenbruchs eingelegt. Während der Reparatur habe er dann einen Eisverkäufer gesehen - und die Chance genutzt. (sid/dpa/hau)
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