Glück im Unglück für Kevin Escoffier: Der Franzose kommt nach schwerer Havarie im Südpolarmeer mit dem Schrecken davon. Doch sein Boot scheint verloren.
Weltumsegler Kevin Escoffier ist in Sicherheit. Der Franzose wurde am frühen Dienstagmorgen von seinem Vendée-Globe-Konkurrenten Jean Le Cam nach einer Havarie im Südpolarmeer gerettet und ist bei ihm an Bord der Yacht "Yes We Cam!".
Erste Videosequenzen von Bord zeigten den glücklichen Escoffier in seinem Überlebensanzug.
Escoffier: "Ich habe schon viel gesehen, aber das ..."
"Kennt Ihr diese Filme über Schiffswracks? So war das. Nur schlimmer", berichtet Escoffier zwischen Lachen und Haareraufen in einem ersten Interview.
"Binnen vier Sekunden haben sich das Boot in die Welle gebohrt und der Bug um 90 Grad nach oben gefaltet. Ich habe meinen Kopf im Cockpit runtergenommen, als eine Welle kam", berichtet er.
Und weiter: "Ich hatte Zeit, eine Textnachricht zu schicken. Dann hat die Welle die Elektronik lahmgelegt. Es war total verrückt. Dann hat es das Boot zweigeteilt. Ich habe schon viel gesehen, aber das ..."
Escoffier hatte sein Boot "PRB" am Montagnachmittag um 14:46 Uhr deutscher Zeit nach schnellem Wassereinbruch aufgeben müssen. Er war 840 Seemeilen südwestlich von Kapstadt in die Rettungsinsel umgestiegen.
Nach erstem Sichtkontakt zwischen Le Cam und Escoffier war die Rettungsinsel in starken Winden und bis zu fünf Meter hohen Wellen bei einbrechender Dunkelheit zunächst aber ausser Sicht geraten.
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Wie geht es für den Segler weiter?
Der Hamburger Boris Herrmann, der mit seiner "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" und zwei weiteren Booten zur Unglücksstelle umgeleitet wurde, sagte nach der Rettungsaktion: "Gott sei Dank ist Kevin sicher bei Jean an Bord. Das ist gut."
Während Spitzenreiter Charlie Dalin aus Frankreich mit seiner "Apivia" das Kap der Guten Hoffnung bereits passiert hat, rückte Herrmann auf Platz sechs vor. Wie alle Teilnehmer an der Rettungsmission darf der Hamburger mit einer späteren Zeitgutschrift rechnen.
Wie es nun mit Kevin Escoffier und seinem Schiffswrack weitergeht, ist noch nicht bekannt. Klar ist nur, dass er das Solorennen nicht bis ins Ziel mit Jean Le Cam bestreiten kann. Ein Absetzen des Schiffbrüchigen in Kapstadt wäre eine Möglichkeit. (msc/dpa)
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