Angelique Kerber wird dank des Wimbledonsieges "Sportlerin des Jahres". Besonders viel Applaus bekommt aber die Zweitplatzierte - aus emotionalen Gründen. Bei den Männern setzt sich Triathlet Patrick Lange durch. Erstmals gewinnt auch ein Eishockey-Team.
Im langen roten Abendkleid richtete
Schon Vogels Ehrung als Nummer zwei hinter Kerber war ein bewegender Augenblick im Kurhaus gewesen. Langen Applaus bekam die seit ihrem Unfall im Rollstuhl sitzende ehemalige Bahnradsportlerin.
Eishockey-Team ist Mannschaft des Jahres
Besonderes Lob aus prominentem Munde hatte zuvor Kerber selbst bekommen. "Wir müssen unser Wohnzimmer teilen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger
Kerber, Ironman-Weltmeister
Nach ihrem Wimbledon-Coup tritt Kerber die Nachfolge von Biathletin
Die Olympia-Zweiten von Pyeongchang wurden als erstes Eishockey-Team "Mannschaft des Jahres". 2017 waren die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gewählt worden.
Dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin
Kerber war schon in ihrem Traumjahr 2016 als "Sportlerin des Jahres" ausgezeichnet worden. Nun gewann die Kielerin mit 1732 Punkten vor Vogel (1704) und Dahlmeier (1358). Deutschlands beste Tennisspielerin hatte sich im Sommer mit einem Finalerfolg über die US-Amerikanerin
Nach ihrem tragischen Unfall war aber auch Doppel-Olympiasiegerin Vogel eine Hauptperson des Abends. Seit dem schlimmen Unglück am 26. Juni auf der Radrennbahn in Cottbus ist die 28-Jährige querschnittsgelähmt - und beeindruckt mit ihrem Lebensmut.
Zweifel an der Kür des Eishockey-Nationalteams zum Abschluss eines aussergewöhnlichen Eishockey-Jahres gab es kaum. Die Auswahl kam auf 2510 Punkte. Die Eiskunstläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot (1661) und der Deutschland-Achter (1011) hatten keine Chance.
Sympathischen Charakter
Erstmals wurden damit Eishockeyspieler in der langen Historie der Gala zur "Mannschaft des Jahres". Mit ihrem Teamgeist, ihrem sympathischen Charakter und ihren Erfolgen begeisterte die Auswahl in Südkorea, schaffte sensationell den Einzug ins Finale und stand gegen die Russen dicht vor Olympia-Gold. Derzeit stehen aber wieder Fragezeichen hinter der Zukunft des deutschen Eishockeys, Erfolgstrainer Marco Sturm hat sich als Assistenzcoach in die NHL verabschiedet.
Erheblich deutlicher als bei den Damen fiel auch die Wahl bei den Männern aus. Ironmansieger Lange sicherte sich mit 1529 Punkten Platz eins vor dem Nordischen Kombinierer Eric Frenzel (1139), der bei den Winterspielen Gold von der Normalschanze, Team-Gold und Bronze von der Grossschanze gewonnen hatte. Dritter wurde Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021).
Lange war auf Hawaii als erster Ironman unter acht Stunden geblieben und hatte damit zum zweiten Mal dort über die 3,86 Kilometer Schwimmen, die 180,2 Kilometer auf dem Rad und die abschliessenden 42,2 Kilometer Laufen triumphiert. Lange ist nach Jan Frodeno 2015 der zweite Triathlet, der "Sportler des Jahres" wird, im Vorjahr war er bei der Gala noch Zweiter geworden.
(dpa/af)
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