Deutsche Tischtennisspieler erfreuen sich in China schon länger grosser Beliebtheit. Wenn es nach Andreas Preuss, dem Aufsichtsratschef der Tischtennis-Bundesliga geht, soll dort bald auch eine Ligapartie stattfinden.
Die Tischtennis-Bundesliga will den chinesischen Markt erobern. Entsprechende Überlegungen beim Dachverband TTBL bestätigte Aufsichtsratschef Andreas Preuss dem SID nach dem Champions-League-Finale seines Vereins Borussia Düsseldorf und dem neuen Titelgewinner 1. FC Saarbrücken (2:4 nach Golden Match).
"Es gibt Bestrebungen, ein Bundesliga-Spiel in China stattfinden zu lassen", erklärte Preuss: "Die Überlegungen sind auch gar nicht mehr so unkonkret."
Den Angaben des 61-Jährigen zufolge könnte der Gastauftritt der deutschen Eliteklasse im Reich der Mitte bereits in der ersten Hälfte der kommenden Saison im zeitlichen Zusammenhang mit zwei für November in China geplanten Topturnieren der WTT-Serie stattfinden. "Wir wollen das unbedingt, und nach Turnieren in China bietet sich das auch an, weil dann viele Spieler schon im Land sein würden, erläuterte Preuss die TTBL-Vorstellungen von den Rahmenbedingungen.
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Duell zwischen Düsseldorf und Saarbrücken in China?
Als "Visitenkarte" der Bundesliga dürfte besonders ein weiteres Duell der beiden deutschen Champions-League-Finalisten in Betracht kommen. Besonders der Düsseldorfer WM-Dritte Timo Boll, aber auch Spieler wie sein Klubkollege und EM-Champion Dang Qiu oder das ebenfalls zu den Top 20 gehörende Saarbrücker Duo Patrick Franziska und Darko Jorgic sind im tischtennisverrückten China sehr populär.
Laut Preuss taugt das Projekt auch als Türöffner für eine umfassendere Kooperation zwischen den Bundesliga-Vereinen und China. "Wir wollen uns internationalisieren. Das Spiel soll eine Auftaktidee sein, um mit den Chinesen in Kontakt zu kommen und mehr mit ihnen zu machen. Vielleicht kann es ein Allstar-Spiel zwischen den Stars der Bundesliga und den besten Chinesen geben."
Der China-Plan soll auch Bestandteil einer Reaktion der Liga auf die anhaltenden Terminprobleme durch die immer zahlreicheren WTT-Turniere sein. "Durch eine immer stärkere WTT-Serie leiden die Topmannschaften, weil ihre Spieler die Turniere spielen müssen. Wir werden auf Dauer sechs statt bisher nur vier oder gar drei Spieler brauchen, weil wir sonst riskieren, dass unsere Spieler auf Grundeis laufen und morsch werden", sagte Preuss. Der Ex-Profi schloss zudem eine künftige Verschlankung des Champions-League-Formates nicht aus. (sid/jum)
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