Trotz ihrer Niederlage im Finale gegen Marion Bartoli war Wimbledon 2013 das Turnier der Sabine Lisicki. Dank ihrer sensationellen Siege gegen Serena Williams und Agnieszka Radwanska spielte sich die Berlinerin in die Herzen der Tennis-Fans. Wimbledon ist nun vorbei, wie geht es jetzt weiter mit Sabine Lisicki?

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Deutschland hat einen neuen Liebling. Wie Sabine Lisicki in Wimbledon kämpfte, jubelte und weinte, hat die ganze Nation berührt und wieder über Tennis reden lassen. Nach den grossen Zeiten von Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich verlor die Sportart in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Sabine Lisicki hat aber das Zeug dazu, Tennis wieder "in" zu machen.

Denn die Berlinerin ist 23 Jahre alt, ihre grosse Zeit wird erst kommen. Auch ihre Finalgegnerin von Wimbledon ist dieser Meinung. "Ich bin sicher, du wirst irgendwann wieder hier stehen", sagte Bartoli direkt nach dem Match. Dabei blickte die Französin der tief enttäuschten Lisicki in die Augen und fügte hinzu: "Glaube mir!"

Lisicki zieht positives Fazit

Das Wimbledon-Finale war bislang der Höhepunkt in Lisickis Karriere. Ihre Niederlage gegen Bartoli wird die Berlinerin aber nicht aus der Bahn werfen, sondern stärker machen. Wenige Stunden nach dem verlorenen Endspiel zog Lisicki bereits ein positives Fazit. "Dieses Turnier hat definitiv eine bessere Spielerin aus mir gemacht", sagte sie. Die Final-Erfahrung werde ihr helfen, beim nächsten Mal "den Schritt weiter zu gehen".

Doch als erstes braucht Lisicki Zeit, um sich von den vergangenen zwei Wochen zu erholen. Vor allem die Matches gegen Williams und Radwanska waren äusserst kraftraubend. "Ich werde mich erst mal gut erholen, den Körper ruhen lassen und Energie auftanken", sagt die Berlinerin. Bei welchem Turnier sie als nächstes an den Start gehen wird, liess Lisicki noch offen.

Um ihre Akkus wieder aufzuladen, wird sich Lisicki in den Kreis der Familie zurückziehen. Vater Richard und Mutter Elisabeth stehen der 23-Jährigen bei fast jedem Turnier bei. Vor ihrer Profi-Karriere kutschierte Richard seine Tochter mit einem alten Nissan quer durch Europa, um an Turnieren teilzunehmen. "Das hat er nur für mich gemacht, um mir das Tennisspielen zur ermöglichen", sagte Lisicki zu der Zeitung "Die Zeit". Nach rund 268.000 Kilometern gab der Nissan den Geist auf, mittlerweile ist er verschrottet. Mit den etwa 928.000 Euro Preisgeld, die Lisicki mit ihrer Wimbledon-Final-Teilnahme eingespielt hat, kann sie ihrem Vater sicherlich ein neues Auto kaufen.

Trainer will Lisicki mental stärker machen

Nach ihrer Auszeit bereitet sich Lisicki mit ihrem neuen Trainer Wim Fissette auf die Hartplatz-Saison vor. Mit dem Belgier arbeitet Lisicki erst seit wenigen Wochen zusammen. Fissette sieht aber nur wenig Verbesserungsbedarf bei der Deutschen, er wolle lediglich ihre Schläge "perfektionieren" und sie mental stärker machen. "Ich will dafür sorgen, dass sie ruhig im Kopf ist", sagt er. Die 23-Jährige scheiterte im Finale gegen Bartoli auch an sich selbst, hatte oft Tränen in den Augen. Wenn es Fissette gelingt, dass Lisicki "ruhig im Kopf" wird, formt er sie zu einer Weltklasse-Spielerin.

Dank ihres Finaleinzugs in Wimbledon kletterte Lisicki um sechs Plätze nach oben auf Rang 18 der Weltrangliste. Im Mai 2012 stand die Deutsche sogar schon auf Rang zwölf. Und wer weiss, vielleicht steht irgendwann auch die eins in der Weltrangliste vor Sabine Lisickis Namen.

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