In der Halbzeitshow des Super Bowl kommt es zu einer Protest-Aktion gegen die US-Politik im Hinblick auf Palästina und den Gaza-Streifen. Bei der demonstrierenden Person handelt es sich um ein Mitglied der Tanzformation. Die NFL reagiert.

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Bei einer Protest-Aktion während der Super-Bowl-Halbzeitshow ist ein Mann mit Flaggen der Palästinensergebiete und des Sudans auf das Spielfeld gestürmt.

Am Ende des Auftritts von Kendrick Lamar hatte der schwarz gekleidete Mann, den die National Football League (NFL) umgehend als "Teil des 400-Personen-Casts" identifizierte, die Fahne während des Songs "TV off" hervorgeholt. Er tanzte mit ihr auf einem Auto, das auf der Bühne stand. Auf der Flagge stand "Gaza" und "Sudan".

Sicherheitskräfte konnten ihn nicht daran hindern und hielten ihn erst später auf. Ob US-Präsident Donald Trump zum Zeitpunkt der Aktion noch im Stadion war, war zunächst unklar.

Ein Mitglied der Tanzformation wurde unmittelbar danach von der Polizei festgenommen. Die Person bekam zudem ein lebenslanges Verbot für alle Spiele und Veranstaltungen der National Football League.

Veranstalter distanziert sich von Aktion

Die NFL bestätigte der US-Nachrichtenagentur AP, dass die Person zu den 400 Tänzerinnen und Tänzern gehörte, die für die Show im Superdome von New Orleans aufgetreten waren. Die lokale Polizei sagte, es werde ermittelt. Ein NFL-Sprecher teilte mit, die Person werde lebenslang der Zutritt zu allen NFL-Spielen und -Veranstaltungen untersagt. Auch der Veranstalter, die Firma Roc Nation von Musik-Star Jay-Z, distanzierte sich von der Aktion. "Das war nicht geplant, kein Teil der Produktion und nie Teil der Proben", hiess es.

Im Gazastreifen haben von einem Terrorangriff palästinensischer Extremisten auf den Süden Israels ausgelöste Angriffe des israelischen Militärs seit Oktober 2023 Zehntausende Zivilisten getötet. Im Sudan hat ein Bürgerkrieg Millionen Menschen in die Flucht getrieben, zudem haben nach jüngsten UN-Berichten knapp 25 Millionen Menschen - etwa die Hälfte der Bevölkerung - nicht genug zu Essen.

US-Präsident Donald Trump hatte eine Übernahme des Gaza-Streifens durch die USA in den Raum gestellt und diese Pläne noch einmal bekräftigt. "Wir sind entschlossen, es zu besitzen, es zu nehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkommt", erklärte er auf einem Flug der Präsidentenmaschine Air Force One gegenüber Journalisten. Zudem erklärte er, den Gazastreifen kaufen zu wollen. Die Pläne des US-Präsidenten hatten in den vergangene Tagen bereits für heftige Kritik gesorgt. (dpa/bearbeitet von ska)

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