US-Olympia-Experte Bode Miller macht live im TV einen Scherz, der bei Skifans nicht sonderlich gut ankommt: Angeblich ist Anna Veiths Ehemann für deren schlechtes Ergebnis im Riesentorlauf verantwortlich.

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Bode Miller, Ex-Skirennläufer und nun als Experte für den US-Sender NBC bei Olympia in Pyeongchang, hatte eine besondere Erklärung für Anna Veiths schlechtes Abschneiden im Riesentorlauf parat. Und eckte damit gehörig an.

"Das Knie ist sicher ein Grund. Ich möchte aber auch darauf aufmerksam machen, dass sie verheiratet ist", erklärte Miller während Veiths Fahrt live im TV.

Beispiele in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass es "sehr schwierig ist, im Weltcup zu fahren, wenn man Familie hat oder verheiratet ist", sagte der US-Amerikaner. "Ohne die Ehepartner zu beleidigen, aber vielleicht ist ihr Mann schuld."

Nicht nur das NBC-Publikum fand diese Erklärung absurd - war Veith doch nach einer zweijährigen Verletzungspause erst im Dezember in den Weltcup zurückgekehrt. Die Hochzeit mit Ehemann Manuel liegt zudem fast zwei Jahre zurück.

Es hagelte Kritik auf Twitter und Facebook. Unter anderem wurde bemängelt, dass ein solcher Scherz auf Kosten eines männlichen Athleten wohl eher nicht gemacht worden wäre.

Daraufhin entschuldigte sich Miller via Twitter: Es habe sich um einen misslungenen Scherz gehandelt. "Um das klarzustellen: Ich schiebe Anna Veiths fehlende Resultate nicht ernsthaft auf ihren Ehemann", schrieb der Ex-Renfahrer. "Die Prioritäten verschieben sich, was es (das Rennfahren, Anm.) schwierig macht, egal ob für Männer oder Frauen."

Er wisse aber auch, dass ein Partner Kraft gebe. "Ich hatte die Liebe und Unterstützung meiner Frau, als ich Rennen fuhr, und ich weiss, dass das ein grosser Vorteil sein kann."

Bode Miller hatte selbst mit Verletzungen zu kämpfen

Dabei weiss Miller selbst am besten, wie sehr Verletzungen einen Athleten zurückwerfen können - und was es heisst, Familie und Rennfahren unter einen Hut zu bekommen.

Miller ist seit 2012 verheiratet und hat zwei Kinder. Nach mehreren durchwachsenen Saisons - auch verletzungsbedingt - holte er bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 Bronze im Super-G.

In der nächsten Saison musste sich Miller einer Rückenoperation unterziehen, versuchte sich zwei Monate später im Training. Bei seinem Renn-Comeback beim WM-Super-G in Beaver Creek 2015 stürzte er so unglücklich, dass er sich eine tiefe Schnittwunde samt Sehnenriss zuzog, der operiert werden musste.

Die nächsten zwei Jahre gab es zahlreiche Gerüchte um ein mögliches Miller-Comeback. Am 31. Oktober 2017 gab der 40-Jährige letztlich seinen Rücktritt bekannt.

Anna Veith ist trotzdem zufrieden

Veith hatte schon im ersten Durchgang des Olympia-Riesentorlaufs einen Rückstand von 1,81 Sekunden, meisterte den zweiten Lauf aber deutlich besser und landete letztlich mit einer Verspätung von 2,08 Sekunden auf Goldmedaillengewinnerin Mikaela Shiffrin (USA) im Ziel. Sie wurde als Zwölfte beste Österreicherin.

"Generell habe ich in den letzten Tagen einen Schritt nach vorne gemacht", sagte die 28-Jährige nach dem Rennen. "Meine Technik und das Fahren passt auch. Was fehlt, ist, dass ich mir zutraue, von Tor zu Tor zu pushen." Das bekomme man aber nur durch Rennfahren.

Am kommenden Samstag steht für die Salzburgerin der Super-G an. Eine Medaille ist durchaus im Bereich des Möglichen, in Val d'Isere stand Veith in der Disziplin schliesslich diesen Weltcupwinter schon wieder ganz oben auf dem Treppchen.

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