- Zwei Hochspringer sorgen für den bisher grössten Gänsehautmoment bei den Olympischen Spielen in Tokio.
- Weil beide die gleiche Höhe bei der gleichen Anzahl von Fehlversuchen übersprungen hatten, fragten Gianmarco Tamberi und Mutaz Essa Barshim, ob sie sich die Goldmedaille teilen könnten.
- Barshims Worte: "Let's make history, my friend" - "Lass uns Geschichte schreiben, mein Freund" dürften vielen noch lange im Gedächtnis bleiben.
Novum im Hochsprung: Erstmals gibt es in der klassischen Disziplin zwei Olympiasieger. Der Italiener Gianmarco Tamberi und Weltmeister Mutaz Essa Barshim aus Katar übersprangen in Tokio beide 2,37 m und scheiterten dann jeweils an 2,39 m. Da beide die gleiche Anzahl an Fehlversuchen hatten, teilten sie sich den Sieg und erhielten Gold. Dritter wurde der Belarusse Maxim Nedasekau, der ebenfalls auf 2,37 m kam.
Das Video des Moments, als beide beim Wettkampfrichter stehen und ihn fragen, ob sie sich die Medaille teilen können, wird in den sozialen Netzwerken tausendfach geteilt. Vor allem Mutaz Essa Barshims Worte "Let's make history, my friend" (dt. "Lass uns Geschichte schreiben, mein Freund") werden von vielen gefeiert. Doch auch die ehrliche und riesengrosse Freude der beiden Sportler über dieses Gold geht ans Herz.
Barshim: "Es ist ein grossartiges Gefühl"
"Es ist unwirklich, es ist verrückt, ich bin so glücklich", sagte Barshim, "diese Medaille fehlte mir noch, jetzt bin ich komplett. Es ist ein grossartiges Gefühl, das Gold mit Marco zu teilen."
Der 30 Jahre alte Barshim, der 2012 Bronze und 2012 Silber geholt hatte, sicherte Katar damit die zweite olympische Goldmedaille in der Landesgeschichte. Einen Tag zuvor hatte Gewichtheber Fares El-Bakh triumphiert. Ex-Europameister Tamberi (29) hatte nie zuvor eine Olympia-Medaille gewonnen.
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US-Favorit landet auf Platz sieben
JuVaughn Harrison (USA), mit dem Ziel angetreten, als erster Leichtathlet seit 1896 Gold sowohl im Hoch- wie im Weitsprung zu holen, kam mit 2,33 m auf Rang sieben. Am Montag (10.20 Uhr MESZ) hat er im Weitsprung-Finale seine zweite Medaillenchance.
Rio-Olympiasieger Derek Drouin (Kanada) hatte es nach langwierigen Verletzungsproblemen nicht nach Tokio geschafft. Der formschwache Europameister Mateusz Przybylko (Leverkusen) war in der Qualifikation am Freitag klar gescheitert. Seit dem Olympiasieg von Dietmar Mögenburg 1984 in Los Angeles hat kein deutscher Hochspringer eine Medaille geholt. © dpa
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