• Olympia 2021 in Tokio ist gestartet und hat bereits für einige besondere Momente gesorgt.
  • Wir haben fünf Erkenntnisse zum Auftakt der Olympischen Spiele in Tokio.
  • Neben einem Olympia-Märchen gab es auch etwas Tragik und Romantik.

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Die Olympischen Spiele von Tokio sind seit drei Tagen in vollem Gange. Allerdings wird die Olympiade von der weiter andauernden Corona-Pandemie überschattet und findet daher unter ganz besonderen Bedingungen statt.

Dennoch ist Olympia noch immer das grösste Sportfest der Welt und sorgt für zahlreiche besondere Momente. Unsere Redaktion hat die ersten Olympia-Tage intensiv verfolgt und dabei fünf besondere Dinge beobachtet.

Deutschland aktuell besser in Rio

Nach gut zweieinhalb Wettkampftagen hat das deutsche Team bereits drei Bronzemedaillen auf dem Konto. Die Wasserspringerinnen Tina Punzel und Lena Hentschel (Zweitname lautet übrigens Corona) brachen am Sonntagmorgen den Bann aus deutscher Sicht und holten sich vom Drei-Meter-Brett die Bronzemedaille.

Knapp eine Stunde später war es erneut eine weibliche Teamleistung, die für Edelmetall sorgte: Die Mannschaft der Bogenschützinnen schlugen Belarus und sicherten sich damit Rang drei. Am Montagmorgen traten dann auch Männer in Erscheinung und holte in Person von Slalomkanute Sideris Tasiadis aus Augsburg ebenfalls die Bronzemedaille.

Damit hat Team Deutschland schon jetzt drei Medaillen mehr auf dem Konto als zum selben Zeitpunkt in Rio 2016, als es erst am vierten Tag die erste Medaille durch die Vielseitigkeitsreiter gab. Und doch reicht es im Medaillenspiegel momentan nur zu Rang 35, hinter Nationen wie Kosovo, Usbekistan oder Ecuador.

Das bislang schönste Olympia-Märchen

Während das olympische Strassenrennen bei den Männern mit Richard Carapaz von einem der Favoriten gewonnen wurde, sorgte im Rennen der Frauen die Österreicherin Anna Kiesenhofer für eine Sensation. Die Mathematikerin hat ihre Profikarriere bereits seit geraumer Zeit beendet und ist nur noch als ambitionierte Amateurin unterwegs.

Im olympischen Strassenrennen war davon wenig zu sehen. Als Ausreisserin entfloh sie dem Hauptfeld mit zwei weiteren Fahrerinnen, doch während die beiden eingeholt wurden, konnte Kiesenhofer sich einen ausreichenden Vorsprung erarbeiten.

Völlig ausgepumpt, aber auch völlig euphorisiert erreichte sie nach einer schier endlosen Solofahrt als Erste das Ziel und sorgte für die erste Goldmedaille von Österreich im Radsport seit 1896. Es sind genau solche Momente, die den Reiz von Olympia ausmachen.

Fehlende Zuschauer sorgen für interessante Einblicke

Nach 1,5 Jahren ohne Zuschauer bei Sportereignissen in Deutschland kehren hierzulande peu à peu die Zuschauer wieder zurück. In Tokio hingegen sind keinerlei Zuschauer zugelassen. Lediglich Trainer und Athleten der gleichen Sportart dürfen die jeweiligen Events verfolgen.

Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, die insbesondere in Sportarten, die sonst nicht im TV zu sehen sind, spannende Einblicke liefern.

Die Motivationsrituale der Schwimmer unmittelbar vor dem Start, die Anfeuerungen der Turner für ihre Teamkollegen am Gerät, die Rufe der Trainer beim Fechten: Der TV-Zuschauer erhält tiefe Einblicke in die Welt der Athleten. Aber natürlich ist es höchst befremdlich, wenn ein Olympiasieg in einer leeren Arena gefeiert werden muss, nachdem fünf Jahre darauf hingearbeitet wurde. Darüber können auch die Einblicke nicht hinwegtäuschen.

Max Kruse: Einmal romantisch

Bundesliga-Profi Kruse packte nach dem 3:2-Zittersieg des deutschen Teams über Saudi-Arabien die Gelegenheit beim Schopfe und machte am ARD-Mikrofon seiner Freundin Dilara einen Heiratsantrag. Eigentlich wollte er dies erst nach einem eigenen Treffer machen, er wisse aber nicht, ob es dazu noch komme, leitete Kruse ein und zog anschliessend sein Trikot aus, um seiner Liebsten die Frage aller Fragen zu stellen.

Später zeigten Videos in den sozialen Medien, wie das Lied "Marry you" von Bruno Mars im deutschen Teambus abgespielt wurde. Der bislang romantischste Olympia-Moment wurde also mit einem "Ja" perfekt gemacht. Nun fehlt nur noch ein Termin.

Annemiek van Vleuten: Einmal tragisch

Auch die niederländische Radfahrerin Annemiek van Vleuten jubelte. Sie hatte die strapaziösen 137,5 Kilometer des olympischen Radrennens überstanden und dabei sogar noch Silber gewonnen. Der Jubel der Topfavoritin war aber derart ausgelassen, dass sich so mancher Zuschauer fragte, ob sie mitbekommen hat, dass mit Kiesenhofer bereits eine Fahrerin vor ihr ins Ziel kam.

Und tatsächlich: "Ich wusste nicht, dass noch eine andere Fahrerin vorn ist", sagte die Niederländerin. Im Gegensatz zu den Wettkämpfen sonst, gibt es im olympischen Rennen keinen Funkkontakt mit den Teamleitern. Van Vleutens Jubel wäre wahrscheinlich anders ausgefallen, hätte sie um ihre Platzierung gewusst. So ist eine gewisse Tragik nicht von der Hand zu weisen, auch wenn Silber immer noch mehr ist, als 99,9 Prozent der Teilnehmerinnen überhaupt erreicht haben.

Verwendete Quelle:

  • TV-Übertragung Olympische Spiele Tokio ARD, ZDF, Eurosport
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