Bewohnerinnen und Bewohner des Olympischen Dorfs nächtigen in Betten aus Pappkarton. Diese Massnahme der Nachhaltigkeit ergriffen bereits die Olympia-Ausrichter 2021 in Tokio. Der Karton ist auch nicht das Problem. Er hält. Vielmehr lässt der Liege-Komfort Wünsche offen. Schwedens Handballerinnen finden eine Lösung.
Wie man sich bettet, so liegt man, bekanntlich. Für Athletinnen und Athleten der Spitzenklasse kommt dem gesunden Schlaf eine hohe Bedeutung zu. Das gilt besonders, wenn sie bei den Olympischen Spielen Höchstleistung von sich erwarten.
Die stabil aus Pappkarton gefertigten Betten in den Zimmern im Olympischen Dorf bestehen den Belastungs-Test. Dies beweisen Aufnahmen, die die Tennisspielerinnen Daria Saville und Ellen Perez aus Australien ins Netz stellten. In Sachen Liege-Komfort indes bleiben die Betten einiges schuldig.
Ikea hilft Schwedens Handballerinnen
Die Matratzen sollen zu hart sein. Dies führte im schwedischen Lager zu einem speziellen Einkaufs-Einsatz. Die Handballerinnen besorgten sich im weltweit bekannten Möbelhaus ihres Heimatlandes, Ikea, weichere Unterlagen. Sie wollten offensichtlich nicht mit Rückenschmerzen erwachen und lädiert ins Auftaktspiel in der deutschen Gruppe A am 26. Juli (21:00 Uhr) gegen Nachbar Norwegen gehen.
Dass die Olympia-Betten wie in Tokio 2021 aus Pappkarton sind, sei nicht das Problem gewesen, bestätigte Rückraumspielerin Jamina Roberts der Zeitung "Expressen": "Das ist völlig okay. Aber die Matratzen sind hart. Die sind fabrikneu, da braucht es seine Zeit, bis sie weicher werden. Aber wir müssen sofort guten Schlaf finden." Deshalb hätten sie Ersatz beschafft. "Man muss lösungsorientiert sein und das tun, was für einen am besten ist", sagte Roberts.
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Tom Daley hüpft auf dem "Anti-Sex-Bett" herum
Die Betten sind recycelbar und wie schon in Tokio ein grosses Thema. Die "New York Post" schrieb einst schon von "Anti-Sex-Betten". Auch der britische Wasserspringer Tom Daley bestätigte ihre Widerstandsfähigkeit. Er sprang auf seinem Bett herum und postete ein Video davon auf Instagram.
Auch die deutschen Handballerinnen Jenny Behrend und Katharina Filter schildern positive Eindrücke – nicht von den Betten, aber von ihrem Doppelzimmer in einer 9er-WG und der Unterbringung generell. "Klein, aber fein" sei ihre Bleibe, sagen sie. Um es sich "muckelig" zu machen, hätten sie unter anderem eine Lichterkette aufgehängt. "Das Dorf ist ganz, ganz liebevoll eingerichtet", meint Behrend. Das deutsche Haus sei "wunderschön" dekoriert.
Das deutsche Team schläft in 461 Betten verteilt auf 96 Appartements
Das Gros des deutschen Teams wohnt während der Spiele in einem Haus – verteilt auf 461 Betten in 96 Appartements. Ein kleiner Teil der Mannschaft wurde im Haus nebenan untergebracht – auch nur einen Steinwurf von der Mensa entfernt, in der sich spätestens dann Stars aus allen teilnehmenden Nationen über den Weg laufen. (dpa/sid/hau)
Verwendete Quellen
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