• 23:31 Uhr: ➤ Schwerer Sturz überschattet das Finale über 3.000 Meter Hindernis
  • 22:17 Uhr: Nach Khelif greift auch umstrittene Boxerin Lin nach Gold
  • 20:37 Uhr: ➤ Alfred Gislasons Fauxpas bleibt ohne Folgen
  • 17:47 Uhr: Taxifahrer berechnet statt 14 Euro für eine Fahrt 1.499 Euro
  • 10:45 Uhr: Szene bei Siegerehrung sorgt für Schmunzler
  • 05:59 Uhr: Krause lässt Zukunft nach Hindernis-Finale offen

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➤ Sorge nach schwerem Sturz über 3.000 Meter Hindernis

  • 23:31 Uhr

Das olympische Finale über 3.000 Meter Hindernis ist von einem schweren Sturz überschattet worden. Mitfavorit Lamecha Girma aus Äthiopien stürzte am drittletzten Hindernis rund 200 Meter vor dem Ziel und blieb danach bewegungslos am Boden liegen. Der 23-Jährige war in vollem Tempo mit dem hinteren Bein hängengeblieben und vornüber auf die Bahn geknallt.

Gestikulierend rannten Helfer herbei und kümmerten sich um den Weltrekordhalter. Nach einigen Minuten Behandlungszeit wurde er unter aufmunterndem Jubel der Zuschauer aus dem Stade de France gebracht. An Girmas Hals war eine Halskrause zu sehen. Nach Informationen der französischen Sportzeitung "L'Equipe", die sich auf das äthiopische Team berief, sei Girma bei Bewusstsein und könne sprechen.

Während Girma am Boden lag, lieferten sich die Konkurrenten ein packendes Finish. Gold ging an Soufiane El Bakkali. Der Marokkaner siegte in 8:06,05 Minuten vor dem überraschend forschen US-Amerikaner Kenneth Rooks, der 36 Hundertstelsekunden langsamer war. Dritter wurde Abraham Kibiwot aus Kenia. Das deutsche Trio war im Vorlauf ausgeschieden. (dpa)

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Die weiteren Olympia-News vom 7. August 2024:

Lin Yu-Ting kämpft um den Olympiasieg

  • 22:17 Uhr

Auch Boxerin Lin Yu-Ting hält dem Druck in der Geschlechter-Debatte weiter stand und zieht ins Olympia-Finale ein. Einen Tag nach der Algerierin Imane Khelif gewann auch die 28-Jährige aus Taiwan ihr Halbfinale durch einen einstimmigen Punktsieg gegen die Türkin Esra Yildiz. Lin kämpft damit im Federgewicht am 10. August um Gold. Am 6. August hatte Khelif den Finaleinzug im Weltergewicht perfekt gemacht.

Die Kämpfe von Lin und Khelif werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher spezifizierten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.

Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemässes Verfahren" und liess Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten massgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung. (dpa)

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Gastgeber Frankreich spielt um Volleyball-Gold

  • 21:40 Uhr

Gastgeber Frankreich spielt im Volleyball erneut um Olympia-Gold. Nach dem dramatischen Viertelfinalsieg über Deutschland setzten sich die Gewinner der Spiele von Tokio auch gegen Weltmeister Italien durch - diesmal deutlich souveräner mit 3:0. Im Endspiel geht es gegen Ex-Weltmeister Polen, der die USA 3:2 schlug, im Tiebreak des fünften Satzes denkbar knapp mit 15:13.

Deutschland, zum ersten Mal seit 2012 wieder bei Sommerspielen dabei, hatte den Top-Favoriten am 5. August am Rand einer Niederlage. Das Team um Ausnahmespieler Georg Grozer führte bereits mit 2:0-Sätzen, kassierte den Ausgleich und musste sich im Tiebreak (13:15) geschlagen geben. (sid)

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Dreispringer Max Hess schafft es ins Finale

  • 21:20 Uhr

Dreispringer Max Hess schaffte es bei seiner dritten Olympia-Teilnahme erstmals in das Finale der besten zwölf. Der 28 Jahre alte frühere Europameister aus Chemnitz flog in der Qualifikation 16,98 Meter weit, das genügte. Hess hatte in diesem Jahr schon gute Leistungen gezeigt und auch die 17-Meter-Marke überboten. Bei der EM in Rom landete er vor zwei Monaten auf dem fünften Platz.

"Ich bin überglücklich, dass es jetzt endlich mal gepasst hat. Das ist der Lohn für eine konstante Saison, dass man auch mit schlechten Sprüngen dann die Quali schafft", sagte Hess. (dpa)

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Deutschland-Bezwingerinnen spielen um Hockey-Gold

  • 20:50 Uhr

Die niederländischen Hockeyspielerinnen greifen im Finale am 9. August (20:00 Uhr) nach dem fünften Olympiasieg. Die Siegerinnen von Tokio gewannen ihr Halbfinale gegen Argentinien, das zuvor die deutsche Mannschaft aus dem Turnier geworfen hatte, mit 3:0. Im Endspiel geht es für die Niederlande gegen China, das sich gegen Belgien mit 3:2 nach Penaltyschiessen durchsetzte und zum zweiten Mal nach Peking 2008 ein olympisches Finale erreichte.

Die Niederlande sind bei den Frauen die führende Hockeynation. Vor Tokio holte das Team auch in London 2012, Peking 2008 und Los Angeles 1984 Gold. Seit Moskau 1980 ist Frauenhockey olympisch.

Die deutsche Mannschaft wartet bereits seit 43 Spielen auf einen Sieg über die Niederlande. In der Gruppenphase hatte das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg im Pariser Stade Olympique Yves-du-Manoir 1:2 verloren. Der letzte Erfolg über Oranje datiert damit weiter vom olympischen Finale 2004 in Athen. (sid)

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Alfred Gislasons Fauxpas bleibt ohne Folgen

  • 20:37 Uhr

Normalerweise ist Handball-Bundestrainer Alfred Gislason ziemlich cool und abgeklärt. Die turbulente Schlussphase des dramatischen Viertelfinalsieges über Frankreich verwirrte aber selbst den Isländer. Seine Auswahl um Jungstar Renars Uscins hatte sich bei den Olympischen Spielen gerade in die Verlängerung gekämpft, als der 64-Jährige eine letzte Auszeit nahm - und sich einen kuriosen Aussetzer leistete.

"Männer, Überzahl, okay?", startete Gislason seine Motivationsrede, bevor Spielmacher Juri Knorr seinen Vorgesetzten unterbrach und verbesserte: "Nein, wir spielen in Unterzahl". Gislason blickte kurz irritiert nach oben auf die Anzeigentafel und musste sich schliesslich korrigieren. "Unterzahl, scheisse. Dann Sechs-gegen-Sechs."

In den sozialen Netzwerken sorgte die Szene schnell für viele Lacher. Auch Gislason dürfte über den Fauxpas schmunzeln. Schliesslich konnte sein Team Frankreich 35:34 schlagen und zog ins Halbfinale ein. (dpa)

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Weitere Krankenhaus-Einlieferungen nach Triathlon in der Seine

  • 19:52 Uhr

Ihre Teilnahme an den olympischen Triathlon-Wettbewerben bezahlen einige Athletinnen und Athleten mit unmittelbaren Folgen für ihre Gesundheit. Nach dem krankheitsbedingten Rückzug der Belgierin Claire Michel kurz vor der Mixed-Staffel, meldete die Nachrichtenagentur AP die Einlieferung einer Triathletin aus Schweden und eines Triathleten aus Norwegen ins Krankenhaus. Die "Bild"-Zeitung griff diese Meldung auf.

Zudem berichtete das Nachrichtenportal News.com.au, dass auch ein Triathlet aus der Schweiz nach dem Wettbewerb der Männer erkrankt sei. Er habe jedoch nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

Die wechselnde Qualität des Seine-Wassers ist eines der beherrschenden Themen der Olympischen Spiele und ein Ärgernis für die Organisatoren. Sie hatten etwa 1,4 Milliarden Euro im Grossraum Paris in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert, um die Wasserqualität dauerhaft zu verbessern.

Trotzdem musste der Wettbewerb der Männer um einen Tag verschoben werden und fand am gleichen Vormittag statt wie jener der Frauen. Die Wettbewerbe im Freiwasser-Schwimmen sind für den 8. und den 9. August angesetzt. (hau)

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Annika Wendle ringt um Bronze

  • 19:43 Uhr

Ringerin Annika Wendle kämpft bei den Olympischen Spielen in Paris am Donnerstagabend um Bronze. Die 26-Jährige aus Altenheim in Südbaden verlor ihr Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador und verpasste dadurch den Endkampf in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm. Zumindest das kleine Finale darf sie aber bestreiten. Sollte sie es gewinnen, wäre es der bislang grösste Erfolg ihrer Karriere.

Zum Auftakt in der Champ-de-Mars-Arena hatte Wendle erst die Griechin Maria Prevolaraki und danach die Türkin Zeynep Yetgil besiegt. (dpa)

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Ohne Lisa Brennauer an der Medaille vorbei

  • 19:37 Uhr

Der deutsche Frauen-Vierer ist ohne die unersetzliche Lisa Brennauer bei den Olympischen Spielen in Paris an einer Medaille vorbeigefahren. Drei Jahre nach der Goldfahrt von Tokio in Weltrekordzeit verpassten Franziska Brausse, Lisa Klein, Laura Süssemilch und Mieke Kröger am 7. August das kleine Finale um Bronze. Die Uhr stoppte für das deutsche Quartett nach 4:07,908 Minuten. Am Abend verloren Brausse und Co. (4:08,349) noch das Duell um den fünften Platz gegen Frankreich.

Für das Rennen um Bronze fehlte dem BDR-Gespann etwa eine halbe Sekunde auf Italien (4:07,491). Angesichts der Zeit der ebenfalls um Platz drei fahrenden Britinnen (4:04,908) wäre eine Medaille aber ohnehin unrealistisch gewesen. "Das Ziel war eine Medaille oder zumindest das kleine Finale. Daran sind wir gescheitert", sagte Bundestrainer Andre Korff: "Die ersten Mannschaften sind doch schon ein Stück weg. Dieses Potenzial kriegen wir momentan nicht auf die Kette." In Tokio war der Frauen-Vierer sensationell zum Sieg gerast. (dpa)

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Deutsche Olympiasiegerin als beste Turnier-Spielerin geehrt

  • 18:32 Uhr

Olympiasiegerin Sonja Greinacher ist nach dem Triumph von Paris als wertvollste Spielerin (MVP) des 3x3-Basketballturniers ausgezeichnet worden. Das gab der Weltverband FIBA am 7. August bekannt. Greinacher hatte bei den Sommerspielen am 5. August gemeinsam mit Svenja Brunckhorst, Marie Reichert und Elisa Mevius sensationell die Goldmedaille geholt.

"Sunny G" war trotz einer Handverletzung mit 56 Punkten beste Scorerin aller Teams, dazu gelang der 32-Jährigen im Finale gegen Spanien der entscheidende Korb. In die Mannschaft des Turniers schafften es neben Greinacher Sandra Ygueravide (Spanien) und Hailey Van Lith von Bronze-Gewinner USA.

Die 3x3-Frauen holten die erste olympische Medaille für den Deutschen Basketball Bund (DBB). (sid)

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"Skateboard"-Opa sorgt für Ekstase am Place de la Concorde

  • 17:50 Uhr

Direkt vor der Skateboard-Arena am Place de la Concorde steht ein Schild wie gemacht für Andy MacDonald. "Old is the new gold", ist darauf zu lesen. Für Gold oder gar eine Medaille reichte es für den 51-Jährigen am Mittwoch nicht bei den Olympischen Spielen. Nach der Qualifikation war Schluss. Die Menge flippte trotzdem aus und feierte die Legende seines Sports.

"Ich habe meine Erwartungen ziemlich runtergeschraubt, habe mir das Schlimmste vorgestellt. Am Ende wurde es das Beste, das ich je erlebt habe. Ich habe die ganzen Lästerer überlebt und bin mit 51 Jahren hier", sagte MacDonald. Den ersten Lauf wollte er mit einem Rückwärtssalto beenden, stürzte dabei aber heftig. Im zweiten Lauf stand er den Abgang schliesslich.

Bis vor Kurzem startete MacDonald für die USA, erst vor zwei Jahren gab er bekannt, sich für das Heimatland seines Vaters für die Spiele qualifizieren zu wollen. "Es ist eine einmalige Erfahrung bei den Olympischen Spielen zu sein", sagte MacDonald. "Ich habe einen Rückwärtssalto für die Fans gemacht, vielen Dank und gute Nacht." Es gebe nur wenige Dinge, die die Welt zusammenbrächten: "Der Sport ist eins davon und Olympia auch." Seine Teamkollegen im Team GB sind die beiden 16-jährigen Sky Brown und Lola Tambling. (dpa)

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Pariser Taxifahrer zieht Olympia-Vertreter aus Katar über den Tisch

  • 17:47 Uhr

Ein Pariser Taxifahrer soll bei einem Vertreter der Olympia-Delegation für eine kurze Fahrt statt 14 Euro satte 1.499 Euro abkassiert haben. Der Olympia-Vertreter aus Katar habe nur kurz von einem Restaurant im Zentrum zum Eiffelturm gewollt, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Polizei.

Der 31-Jährige habe den vom Taxameter ausgewiesenen Betrag von 14 Euro per Kreditkarte beglichen, aber bald darauf festgestellt, dass bei ihm gut das 100-Fache der Summe abgebucht wurde. Daraufhin schaltete er die Polizei ein. Ermittelt wird wegen Betruges.

Schon im Jahr 2023 war in Paris ein Taxifahrer festgenommen worden, der reihenweise ausländische Touristen abgezockt und in einem Fall selbst den hundertfachen Tarif abgebucht haben soll. Statt 15,40 Euro kassierte er bei einem Spanier heimlich 1.540 Euro ab.

Die kontaktlose Bezahlfunktion an seinem Kartenlesegerät funktioniere nicht, gaukelte der Fahrer den Touristen vor. Während diese gutgläubig ihre Pin eingaben, verdeckte der Fahrer mit seiner Hand den erhöhten Betrag, den er in das Gerät eingegeben hatte. (dpa)

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Kopfrasur und Sauna umsonst: Ringerin ist für Finalkampf zu schwer

  • 15:12 Uhr

Der Traum von einer Olympiamedaille ist für die indische Ringerin Vinesh Phogat auf der Waage geplatzt. Die Goldanwärterin, die am Mittwochabend in der Gewichtsklasse bis 50 kg im Olympia-Finale gegen die US-Amerikanerin Sarah Ann Hildebrandt antreten sollte, war am Morgen vor dem offiziellen Wiegen geringfügig zu schwer - und sie schaffte es einfach nicht mehr unter die geforderten 50 kg.

Vinesh Phoga
Die Ringerin Vinesh Phogat (in rot) wurde bei den Ringerinnen in der Freistil-Gewichtsklasse bis 50 kg disqualifiziert, weil sie zu viel wog. © IMAGO/Press Trust of India/IMAGO/-

"Alle möglichen drastischen Massnahmen, darunter das Abschneiden ihrer Haare, wurden ergriffen", wurde Dinshaw Pardiwala, Chefmediziner von Indiens Olympiateam, in einer Stellungnahme des Nationalen Olympischen Komitees zitiert. Letztlich sei die Athletin "100 Gramm" zu schwer gewesen, obwohl der "Prozess der Gewichtsabnahme", also "gezielte Einschränkung von Nahrung und Wasser sowie Schwitzen durch Übungen und Sauna" wie üblich durchgeführt wurden. Doch das Regelwerk lässt keinen Spielraum: Phogat wurde disqualifiziert, die Kubanerin Yusneylys Guzman erhielt eine unverhoffte Chance aufs Finale.

Die Affäre um Vinesh Phogat, 29 Jahre alt und zweimalige WM-Dritte, zog weite Kreise. Selbst Indiens Ministerpräsident Narendra Modi meldete sich bei X zu Wort: "Vinesh, du bist ein Champion unter Champions! Du bist Indiens Stolz und eine Inspiration für jeden einzelnen Inder. (...) Komm stärker zurück!" Indiens OK-Präsidentin Pilavullakandi Thekkeparambil Usha zeigte sich in einer Stellungnahme "schockiert" und erklärte, man habe beim Weltverband United World Wrestling Beschwerde eingelegt.

Phogat verlor offenbar gefährlich viel Flüssigkeit beim Versuch, noch schnell Gewicht loszuwerden, wie das Statement des Indischen NOKs andeutet. "Als Vorsichtsmassnahme wurde Vinesh nach der Disqualifikation intravenös Flüssigkeit verabreicht, um einer Dehydrierung vorzubeugen", erklärte Teamarzt Pardiwala: "Wir lassen im örtlichen Krankenhaus auch Bluttests durchführen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist."

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Bahnrad: Frauen-Vierer fährt an Medaille vorbei

  • 15:43 Uhr

Der deutsche Frauen-Vierer ist ohne die unersetzliche Lisa Brennauer bei den Olympischen Spielen in Paris an einer Medaille vorbeigefahren. Drei Jahre nach der Goldfahrt von Tokio in Weltrekordzeit verpassten Franziska Brausse, Lisa Klein, Laura Süssemilch und Mieke Kröger am Mittwoch das kleine Finale um Bronze. Die Uhr stoppte für das deutsche Quartett nach 4:07,908 Minuten. Am Abend fahren Brausse und Co. um den fünften Platz gegen Frankreich.

Für das Rennen um Bronze fehlte dem BDR-Gespann etwa eine halbe Sekunde auf Italien (4:07,491). Angesichts der Zeit der ebenfalls um Platz drei fahrenden Britinnen (4:04,908) wäre eine Medaille aber ohnehin unrealistisch gewesen. "Das Ziel war eine Medaille oder zumindest das kleine Finale. Daran sind wir gescheitert", sagte Bundestrainer Andre Korff: "Die ersten Mannschaften sind doch schon ein Stück weg. Dieses Potenzial kriegen wir momentan nicht auf die Kette."

In Tokio war der Frauen-Vierer sensationell zum Sieg gerast. Das Rennen in 4:04,242 Minuten war aus deutscher Sicht eines der Highlights der Spiele in Japan. In Paris war Brennauer nicht mehr Teil des Teams, sie hat ihre Karriere inzwischen beendet. Süssemilch hat ihren Platz eingenommen. (sid)

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Kubanischer Ringer schreibt Olympia-Geschichte

  • 12:53 Uhr

Nachdem sich Mijaín López für immer seinen Platz im Pantheon der grössten Olympioniken gesichert hatte, sank der Koloss aus Kuba auf die Knie, stützte sich auf seinen muskulösen Armen ab und küsste den Boden. So kauerte der stärkste aller Ringer einen Moment lang, dann zog er sich die schwarzen Schuhe aus und legte sie in der Ringmitte nieder. Sein Werk war vollbracht. "El Terrible", der Schreckliche, hatte den Olymp erreicht - und von dort schaut er nun auf einige Legenden herab.

Mit seinem Sieg über den Chilenen Yasmani Acosta Fernández krönte sich Superschwergewicht López zum fünften Mal nacheinander in ein und derselben Disziplin zum Olympiasieger. Das ist ausser ihm niemandem gelungen, nicht bei Sommer- und auch nicht bei Winterspielen. Carl Lewis hat viermal in Folge den Weitsprung gewonnen, Michael Phelps viermal nacheinander Gold über 200 m Freistil geholt. Doch der fünfte Triumph, der gelang niemandem.

Und dann kam López. Mit 41 Jahren und nach vier Bandscheibenvorfällen verkörpert er noch immer Weltklasse in seinem Sport. Eine einmalige Konstanz, nur eine Niederlage in 20 Jahren bei sechs Olympischen Spielen kassierte der Zwei-Meter-Mann. 2004 in Athen war das, im Viertelfinale gegen den Russen Chassan Barojew. Danach siegte López 2008 in Peking, 2012 in London, 2016 in Rio, 2021 in Tokio und legte eine Pause ein - bis Paris.

Eine sechste Goldmedaille wird es allerdings nicht geben, das kündigte López vor dem grossen Finale in Paris an. "Wir müssen Platz für die nachkommenden Youngster schaffen, für Kontinuität", sagte er: "Das Ringen hat mein Leben bestimmt, Ringen war die Liebe meines Lebens." Der "Gigant aus Herradura" geht nach Hause in sein Dorf im Westen Kubas. (sid/jum)

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Kukuk verrät sein Erfolgsrezept für den Olympiasieg

  • 11:04 Uhr

Christian Kukuk hat seinen Olympiasieg im Springreiten vom Dienstag noch immer nicht wirklich realisiert. "Es ist noch nicht so richtig angekommen, wenn ich ehrlich sein soll", sagte er am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz im Deutschen Haus in Paris.

Bei der Gelegenheit hat der 34-Jährige sein Erfolgsrezept für den Gewinn der Goldmedaille verraten. Er sei grundsätzlich jemand, der viel ins Detail gehe und sich viele Gedanken mache über Kleinigkeiten, sagte er. Das könne auf diesem hohen Niveau der entscheidende Faktor sein.

Der Parcours war laut Kukuk "der mit Abstand der schwierigste Parcours, den ich jemals geritten habe". Er habe sich aber im Vorfeld viel Zeit genommen, um ihn sich anzusehen und sei ihn mehrmals vor seinem inneren Auge abgeritten. "Von Sprung 1 bis Sprung 15 ist mir am Ende alles genauso gelungen, wie ich es mir vorgenommen habe. Das war auf jeden Fall ein Erfolgsgarant", sagte er.

Kukuk sorgte mit seinem Sieg für das erste Einzel-Gold für die deutschen Springreiter seit 1996. Mit dem vierten deutschen Gold in Versailles sind die deutschen Reiter-Festspiele in königlicher Umgebung damit perfekt. Zuvor hatte Michael Jung in der Vielseitigkeit triumphiert, ehe es in der Dressur sowohl in der Mannschaft als auch im Einzel durch Jessica von Bredow-Werndl Gold gab. (lh)

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Szene bei Siegerehrung sorgt für Schmunzler

  • 10:45 Uhr

Die 18-jährige Chinesin Zhou Yaqin gewann im Turnen am Schwebebalken ihre erste Medaille bei Olympischen Spielen. Gerechnet hatte sie damit nicht unbedingt - schliesslich war die Konkurrenz mit der amerikanischen Turn-Ikone Simone Biles und der Brasilianerin Rebeca Andrade stark genug. Dementsprechend wirkte die Chinesin bei der Siegerehrung etwas verloren und sorgte damit für Erheiterung bei den Zuschauern.

Nach der Medaillenübergabe versuchte sich die Chinesin, so gut wie möglich an ihren Kolleginnen auf dem Podest zu halten. Zunächst bekam sie von der drittplatzierten Manila Esposito den Hinweis, sich auf das Podest zur Olympiasiegerin Alice D'Amato zu stellen. Auch als D'Amato und Esposito danach in die Medaille bissen - ein klassisches Foto bei Siegerehrungen - war Zhou die Überraschung im Gesicht förmlich anzusehen. Doch sie lernte schnell und biss kurz danach auch für die Fotografen in die Medaille.

Auch beim Verlassen des Podiums wusste Zhou nicht so recht, wo sie am Ende genau hingehen sollte. Die Nutzer in den sozialen Medien fanden aber gerade ihre etwas verloren wirkende Art sympathisch. "Zu süss", lautete eine Reaktion, ein anderer User schrieb: "Wir müssen Zhou Yaqin um jeden Preis beschützen." (jum)

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Belgische Triathletin ist nicht an E. Coli erkrankt

  • 07:46 Uhr

Die belgische Triathletin Claire Michel hat sich beim Einzelrennen am vergangenen Mittwoch beim Schwimmen in der Seine nicht mit E.Coli infiziert. "Bluttests haben ergeben, dass ich mich mit einem Virus infiziert habe (nicht mit E. Coli)", teilte sie auf Instagram mit.

Sie fügte hinzu, dass sie "drei Tage lang unter Erbrechen und Durchfall litt, was mich ziemlich leer machte". Nach der Erkrankung von Michel hatte Belgien seine Mannschaft vom Mixed-Wettbewerb am Montag zurückgezogen.

Auch die Mannschaften aus der Schweiz und aus Norwegen hatten nach den Einzelrennen von kranken Sportlerinnen und Sportlern berichtet. Beide stellten dabei jedoch keinen direkten Zusammenhang mit der problematischen Qualität des Wassers der Seine her. "Ich war von Freitag auf Samstag über Nacht etwa zwölf Stunden lang krank", berichtete der Norweger Vetle Bergsvik Thorn der Nachrichtenagentur AFP. Er wisse aber nicht, "ob es eine Lebensmittelvergiftung war oder von der Seine kam". (sid/jum)

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Freiwasserschwimmen: Training in Seine findet statt

  • 07:21 Uhr

Das erste Eingewöhnungstraining für die olympischen Freiwasserschwimmer in der Seine findet nach der Absage am Vortag wegen Bedenkens hinsichtlich der Wasserqualität nun heute statt. Die Entscheidung sei nach einem Treffen mit der Stadt Paris und den Olympia-Organisatoren am frühen Morgen getroffen worden, hiess es in einer Mitteilung des Schwimm-Weltverbands. Die Einheit beginnt um 7.30 Uhr und dauert zwei Stunden.

Am Dienstag war das Training noch abgesagt worden. Die Enterokokken-Werte hatten nach Angaben des Weltverbands bei einem von vier Untersuchungspunkten die von World Aquatics festgelegten Grenzwerte überschritten. Alle Teams sollen nun einen detaillierten Bericht mit den exakten Werten bekommen. Die deutschen Freiwasserschwimmer wollen sich einen eigenen Eindruck von den Bedingungen in der Seine machen.
Rennen könnten auch an der Ruderstrecke stattfinden

Die Wasserqualität im Pariser Fluss, in dem am 8. und 9. August die Freiwasser-Wettkämpfe stattfinden sollen, bereitet den Organisatoren grosse Probleme. Sollten die Bedingungen in der Seine bis zu den Rennen nicht passen, könnte an die Wettkampfstätte der Ruderer ausgewichen werden. (dpa)

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Krause lässt Zukunft nach Hindernis-Finale offen

  • 05:59 Uhr

Gesa Felicitas Krause sprach mit feuchten Augen über dieses olympische Finale, diesen grossen Traum, der gut 15 Monate nach der Geburt ihr Tochter wahr geworden - und doch so bitter endete. "Es ist ein frustrierendes Ergebnis", sagte die Vize-Europameisterin mit brüchiger Stimme nach ihrem 14. Platz von Paris: "Damit muss ich jetzt einfach leben."

Gut möglich, dass das schliesslich schwer enttäuschende Erlebnis im Stade de France mit ihrem letzten grossen Hindernis-Auftritt in Erinnerung bleibt. Ihre Zukunft auf der Bahn liess die 32-Jährige offen. Zwar werde sie "nicht mit dem Sport aufhören", bekräftigte Krause. Doch angesprochen auf einen möglichen Wechsel auf die Strasse sagte sie: "Ich habe das ja schon einmal angedeutet, aber ob das jetzt direkt passiert, weiss ich noch nicht."

Zunächst will die ehemalige WM-Dritte sich sammeln, "neu sortieren" und sich "neue Ziele" setzen: "Und dann fällt die Entscheidung, ob es im nächsten Jahr über die Hindernisse gehen wird oder über eine andere Distanz. Wenn, dann wird es doch deutlich länger als das, was ich bisher gemacht habe", erläuterte Krause. (dpa)

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Frühere Olympia-News zum Nachlesen:

Mehr Informationen zu Olympia 2024 in Paris:

Mit Material von dpa, afp und sid
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