- 17:32 Uhr: ➤ Olympia-Organisatoren verteidigen Corona-Schutzkonzept trotz steigender Zahlen
- 15:18 Uhr: Australierin Fox lässt vor Medaillengewinn ihr Kanu mit einem Kondom reparieren
- 13:07 Uhr: Olympia-Favorit Vetter bestreitet Video-Pressekonferenz aus dem Bett
- 05:31 Uhr: Biles bedankt sich für Zuspruch nach Aussagen über mentale Probleme
- 05:06 Uhr: 24 neue Corona-Fälle im Umfeld der Spiele
- 03:10 Uhr: Rommelmann und Osborne holen Ruder-Silber in Tokio
➤ Olympia-Organisatoren verteidigen Corona-Schutzkonzept trotz steigender Zahlen
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Umfeld der Olympischen Spiele und in Japan insgesamt haben die Olympia-Organisatoren ihre Schutzmassnahmen verteidigt. Nichts deute darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen den Olympischen Spielen und der Zunahme der Neuinfektionen in der Bevölkerung gebe, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Donnerstag. Nach seinen Informationen gebe es bislang keinen einzigen Fall, in dem das Virus von Athleten oder durch olympisches Personal auf Einwohner Tokios übertragen wurde.
Nach Angaben des Organisationskomitees wurden bislang 193 Sportler, Medienvertreter und Helfer der Sommerspiele positiv auf das Coronavirus getestet, mehrere positive Tests am Flughafen oder in Trainingslagern nicht mit eingerechnet. Mit 24 positiven Tests wurde am Donnerstag die bisher höchste Zahl im Umfeld der Spiele gemeldet.
Landesweit wurden am selben Tag laut Medienberichten mehr als 10.000 Neuinfektionen verzeichnet, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Allein mehr als 3.800 Fälle davon wurden in Tokio registriert.
Der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) betonte, die Teilnehmer und Helfer der Olympischen Spiele seien "die vermutlich am meisten getestete Gemeinschaft auf der Welt", zudem herrschten im Olympischen Dorf "einige der strengsten Lockdown-Regeln" weltweit. Bei rund 310.000 bisher vorgenommenen Corona-Tests liege die Rate der positiven Resultate bei 0,02 Prozent.
Adams wies zudem Befürchtungen zurück, die Spiele könnten den Druck auf das japanische Gesundheitssystem erhöhen. Nur zwei Menschen aus dem Umfeld der Spiele seien im Krankenhaus. Alle anderen Betroffenen würden von ihren eigenen Ärzteteams betreut, sagte Adams.
Viele Japaner hatten sich wegen der Corona-Pandemie im Vorfeld gegen die Olympischen Spiele ausgesprochen. Bislang sind erst 25 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig geimpft.
Der Chef des Tokioter Ärzteverbands, Haruo Ozaki, betonte, die Corona-Infektionen im Zusammenhang mit Olympia und in der japanischen Bevölkerung seien "unterschiedliche Dinge". Gleichzeitig hätten die Spiele aber "indirekte Auswirkungen": Den Menschen falle es schwer, "an Selbstbeschränkung zu denken, während wir dieses Fest haben".
Die weiteren Olympia-News des Tages:
Golfer McIlroy begrüsst Debatte über Mentalprobleme im Spitzensport
16:04 Uhr: Golfer Rory McIlroy hat die durch den Olympia-Rückzug von Turn-Superstar
Die 24 Jahre alte Biles hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin nach nur einem Gerät aus dem Mehrkampf-Finale ausgestiegen. Dafür hatte die Amerikanerin weltweit Zuspruch erhalten.
Auch McIlroy äusserte Verständnis für diese Entscheidung. "Ich lebe in den Vereinigten Staaten und alles, was im Fernsehen, auf NBC oder in der Werbung über die Olympischen Spiele lief, war Simone Biles. Ich meine, es waren die Olympischen Spiele von Simone Biles. Das Gewicht, das auf ihren Schultern lastet, ist also enorm", sagte der 32-Jährige.
Seiner Ansicht habe zuvor schon der Ausstieg von Japans Tennis-Star Naomi Osaka bei den French Open das Thema stärker in den Fokus gerückt. "Ich fand es richtig, dass Naomi Osaka das getan hat und ich stimme Simone hundertprozentig zu", sagte der ehemalige Weltranglistenerste. "Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesen beiden Frauen, dass sie sich selbst an die erste Stelle gesetzt haben." Dies könne mehr Menschen mit ähnlichen Problemen dazu ermutigen, "sich zu outen und ihre Gefühle mitzuteilen", so McIlroy.
Australierin Fox lässt vor Medaillengewinn ihr Kanu mit einem Kondom reparieren
15:18 Uhr: Die Australierin Jess Fox hat das ungewöhnliche Utensil enthüllt, mit dem sie ihr beschädigtes Kajak repariert hat: ein Kondom.
Die Nase von Fox' Kajak musste nach ihren Vorläufen dringend repariert werden. In einem Video, das auf ihrer Instagram-Seite geteilt wurde, filmt Fox ein Mitglied ihrer Crew, das die Nase zunächst mit einer Kohlenstoffmischung bedeckt. Im Anschluss zieht er ein Kondom darüber, um die Mischung an Ort und Stelle zu halten.
"Ich wette, Sie wussten nicht, dass Kondome für Kajakreparaturen verwendet werden können", schrieb sie auf Instagram. Die 27-jährige hätte am Dienstag fast Gold geholt: Ihr gelang die schnellste Zeit im Kajak-Slalom-Finale, musste sich wegen einer Zeitstrafe dann aber doch mit der Bronze-Medaille begnügen. Gold holte die Deutsche Ricarda Funk.
Zwei Tage später durfte Fox dann doch noch über Gold jubeln. Im Canadier schaffte sie die beste Zeit vor der Britin Mallory Franklin und der Deutschen Andrea Herzog.
Olympia-Favorit Vetter bestreitet Video-Pressekonferenz aus dem Bett
13:07 Uhr: Speerwerfer
Der Weltmeister von 2017 und Olympia-Vierte von 2016 führt die Weltbestenliste mit 96,29 Metern an. Er startet zudem mit der Empfehlung von 19 Siegen in Serie. "Ich hatte gestern eine sehr gute Einheit im Kraftbereich. Ich bin einfach froh, dass ich noch ein paar Tage zum Abschalten habe", sagte Vetter.
Am Freitag, so sein Trainer Boris Obergföll, werde sein Schützling im Training "noch einmal richtig scharf werfen". Vor der Qualifikation am Mittwoch und dem Finale am 7. August wachse die positive Anspannung, so Vetter: "Ich hab' einfach nur Riesenbock drauf."
Der deutsche Rekordhalter und WM-Dritte von 2019 hatte zwischen Ende April und Ende Juni sieben Mal nacheinander die 90-Meter-Marke übertroffen, haderte aber zuletzt mit den Belägen bei den Meetings in Gateshead und Thum. In Tokio liege aber der professionellste Belag, den es gebe. "Ich tue gut daran, mich auf mich selbst zu konzentrieren, damit bin ich immer gut gefahren", antwortete Vetter auf die Frage nach seinen Konkurrenten.
Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro eroberte der derzeit verletzte Thomas Röhler aus Jena Gold. Neben Vetter sind in Tokio auch Bernhard Seifert (Potsdam) und der deutsche Meister
Rassismus-Eklat: IOC drängte DOSB zu Moster-Entscheidung
12:11 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat auf den Abzug des deutschen Radsport-Funktionärs Patrick Moster von den Olympischen Spielen in Tokio hingewirkt. Man habe am Donnerstagmorgen schriftlich den Kontakt zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufgenommen, sagte ein IOC-Sprecher dem SID. Dabei sei um die Klärung des Sachverhalts bis zum Nachmittag gebeten worden. Abhängig von der Antwort sei das Einsetzen einer Disziplinarkommission in Erwägung gezogen worden.
Dass Moster am Donnerstag die Heimreise aus Japan antreten musste, begrüsste das IOC in einer Stellungnahme. "Derartige Kommentare haben bei den Olympischen Spielen keinen Platz." Man begrüsse auch die schnelle Entscheidung des DOSB, Moster von seinen Aufgaben in Japan zu entbinden und ihn zurück nach Deutschland zu schicken.
Moster hatte während des Zeitfahrens der Männer am Mittwoch den deutschen Fahrer Nikias Arndt mit den Worten "hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm" angefeuert. Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und der Algerier Azzedine Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die Strecke gegangen.
Ovtcharov ruft nach Niederlage Familie an: "Wollte die Stimme von ihnen hören"
11:52 Uhr: In einer denkwürdigen Szene bei den Olympischen Spielen in Tokio hat Tischtennisspieler
"Ohne meine Familie könnte ich das gar nicht machen. Die ganzen Turniere und das harte Training, was ich durchziehe, das ist im Sport wirklich sehr, sehr hart. Das ist schwer, alles allein so zu bewältigen. Da wollte ich einfach die Stimme von ihnen hören", sagte der hochemotionale Ovtcharov nach einem der besten Spiele seiner Karriere. "Sie haben mir sehr aufmunternde Worte zugerufen, und das tut natürlich gut in diesem harten Moment."
"Ich spiele beim grössten Turnier, das wir haben, gegen den besten Spieler im Tischtennis, den es je gab. Ich hatte ihn am Rande einer Niederlage. Es war sicherlich eins der besten Spiele, das ich je gespielt habe", sagte Ovtcharov, der bis zuletzt das Gefühl hatte, er könne den Chinesen in Tokio im 19. Aufeinandertreffen endlich bezwingen. "Da war mehr oder weniger nur noch Leere, tiefer Schmerz. Ich konnte es gar nicht fassen, dass das Spiel dann tatsächlich vorbei war."
Am Freitag kämpft Ovtcharov gegen Lin Yun-Ju aus Taiwan noch um die Bronze-Medaille.
Lachend zum Karriereende: Philip Heintz nach Olympia-Aus nicht böse
11:41 Uhr: Philip Heintz hätte frustriert sein können. Oder traurig. Doch er lachte viel nach seinem letzten Rennen auf der ganz grossen Schwimm-Bühne. "Als ich so 14, 15 war und mit der Bahn in die Schule gefahren bin, habe ich immer gedacht: Wie cool wäre es, mal Profisportler zu sein", sagte der 30-Jährige nach seinem Halbfinal-Aus über 200 Meter Lagen am Donnerstag in Tokio. "Schade, dass es nie für eine WM- oder Olympiamedaille auf der Langbahn gereicht hat. Aber ich habe zehn Jahre meinen Traum gelebt."
Natürlich hätte er gerne nochmal ein olympisches Finale erreicht, sagte er. Er habe aber alles gegeben. "Ich kann mir nichts vorwerfen." In Heintz verlässt ein langjähriger Leistungsträger des deutschen Schwimmens bald die internationale Szene. Bei der lukrativen Schwimmserie ISL will er im August und September noch antreten. "Das ist für mich eine schöne Abschiedstour nochmal."
In 1:55,76 Minuten hält der Heidelberger den deutschen Rekord auf seiner Spezialstrecke. Bei Olympia in Rio de Janeiro wurde der Vize-Europameister von 2014 und 2018 Sechster, kein deutscher Beckenschwimmer war in Brasilien besser gewesen.
Heintz ging gerne eigene Wege, eckte auch mal an. Wenn er aufhört, verliert das deutsche Schwimmen einen meinungsstarken Athleten.
Australisches Leichtathletik-Team nicht mehr in Quarantäne
11:16 Uhr: Das australische Leichtathletik-Team befindet sich bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht mehr in Quarantäne. Die 41 Athletinnen und Athleten plus 13 Offizielle hatten sich am Donnerstag kurzzeitig isoliert, nachdem der amerikanische Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks positiv auf Corona getestet worden war. Drei australische Sportler hatten nach eigenen Angaben in Japan gelegentlich Kontakt zu dem 28-Jährigen gehabt.
Das australische Olympische Komitee gab später bekannt, dass die Tests des Trios negativ ausgefallen sind und alle seine Athletinnen und Athleten bis auf die drei wieder aus der Isolation durften. Die drei Sportler durften allerdings unter noch strengeren Massnahmen ihr Training wieder aufnehmen. Die australische Delegation ging davon aus, das alle an den Wettkämpfen in Tokio teilnehmen dürfen.
Für Kendricks sind die olympischen Wettbewerbe durch die Infektion hingegen schon vor dem Start beendet. Der Olympia-Dritte von Rio 2016 wurde ins Quarantäne-Hotel von Tokio gebracht, wo sich aktuell auch der positiv getestete deutsche Radprofi Simon Geschke befindet.
San Marino bejubelt erste Medaille in Olympia-Geschichte
10:47 Uhr: Nach 14 Teilnahmen ohne Edelmetall hat San Marino die erste Medaille seiner Olympia-Historie bejubelt. Alessandra Perilli schoss sich im Trap der Damen am Donnerstag in Tokio zu Bronze. "Keine Ahnung, was jetzt daheim abgeht", sagte die 32-Jährige der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. "Ob ich eine Heldin bin? Jetzt übertreibt mal nicht!", ergänzte die erfahrenste Sportlerin der nur zwei Athletinnen und drei Athleten grossen Delegation aus San Marino.
Perilli war sogar ein klein wenig enttäuscht, dass es für sie als Mitfavoritin nicht zu mehr gereicht hatte. Gold holte Zuzana Rehak Stefecekova aus der Slowakei vor der Amerikanerin Kayle Browning.
Die winzige Republik San Marino mit ihren etwas mehr als 33.000 Einwohnern nimmt seit 1960 in Rom an Olympia teil. Seitdem waren die Schützen die erfolgreichsten Sportler; Perilli selbst schrammte 2012 in London als Viertplatzierte schon knapp an der Medaille vorbei.
"Träume werden war", schrieb das Nationale Olympische Komitee von San Marino bei Facebook. "Alessandra Perilli hat Geschichte geschrieben!" Dass es überhaupt dazu kam, lag am Nationenwechsel der in Rimini/Italien geborenen Sportlerin im Jahr 2009 - "weil meine Mamma von da ist".
Brasiliens Volleyballer Lucas Saatkamp spielt mit Mund-Nasen-Schutz
10:02 Uhr: Brasiliens Volleyballer Lucas Saatkamp ist in Tokio eine Ausnahmeerscheinung. Der 35 Jahre alte Mittelblocker fällt schon durch seine Körpergrösse von 2,09 Metern auf. Er trägt aber während der Olympischen Spiele im Wettkampf sogar einen Mund-Nasen-Schutz.
"Ich sehe ehrlich gesagt keine Schwierigkeit. Mit und ohne Maske zu trainieren ist die gleiche Sache, also sehe ich keinen Grund, sie nicht zu benutzen, weil ich weiss, dass sie nicht nur mich, sondern auch meine Kollegen schützen und verhindern kann, dass ich mich erneut mit dem Virus anstecke", erzählte Lucas Saatkamp, der mit seinem Team 2016 in Rio schon Gold gewann, "globo.com".
Er hatte sich Ende vergangenen Jahres mit dem Coronavirus infiziert, wies aber nur milde Symptome auf. Seitdem behält er auch auf dem Spielfeld den Mund-Nasen-Schutz auf - auch aus Rücksicht und Sorge um seine Frau Beatriz und Söhnchen Theo. Neben Lucas, der in Taubaté östlich von São Paulo spielt, trug auch Vereinskollege Mauricio Borges in Tokio im Wettkampf einen Mund-Nasen-Schutz.
Die Regierung von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat die Pandemie von Anfang an verharmlost und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Mittlerweile prüft ein Untersuchungsausschuss das Krisenmanagement.
Dressur-Olympiasiegerin von Bredow-Werndl: "Es fühlte sich unecht an"
09:52 Uhr: Dressur-Olympiasiegerin
Nach dem Sieg am Mittwoch mussten die Siegerin und Werth, die Silber gewann, eine kalte Dusche über sich ergehen lassen. "Wir wurden hinterhältig am Stall überrascht und mit Wassereimern und -schläuchen nass gespritzt, wie es sich gehört, wenn man Meister wird. Das ist bei uns Brauch", berichtete von Bredow-Werndl. "Dann wurde angestossen und mit den Pferden gefeiert."
Mit grossem Respekt äusserten sich die beiden Medaillengewinnerinnen noch einmal zum Lehrerin-Schülerin-Verhältnis. Von Bredow-Werndl war nach grossen Erfolgen im Junioren-Alter und Problemen beim Übergang zu den Senioren - gemeinsam mit Bruder Benjamin Werndl - fünf Jahre von Werth trainiert worden. Zuvor hatte die Reiterin insgesamt sechs Goldmedaillen bei Nachwuchs-Europameisterschaften gewonnen.
"Das Gefühl, jetzt habe ich ihr es gezeigt, hatte ich nicht eine Sekunde", sagte von Bredow-Werndl. "Es war total Ego getrieben, habe mich nur auf mich konzentriert." Sie freue sich auch nicht, nun besser als Werth gewesen zu sein, sondern sie freue sich "in die Liga von Isabell" aufsteigen zu können. Die 52 Jahre alte siebenmalige Olympiasiegerin bezeichnete den Silbergewinn als "Riesenerfolg, unabhängig, ob es von Aussenstehenden als Niederlage" gewertet werde.
Slalomkanutin Andrea Herzog holt Canadier-Bronze
09:34 Uhr: Slalomkanutin Andrea Herzog hat Olympia-Bronze im Canadier gewonnen. Die 21 Jahre alte Weltmeisterin aus Leipzig musste am Donnerstag im Finale nur den mehrmaligen Weltmeisterinnen Jessica Fox aus Australien und Mallory Franklin aus Grossbritannien den Vortritt lassen.
Für das deutsche Kanuslalom-Team ist es nach Gold durch Ricarda Funk und Bronze durch Sideris Tasiadis bereits die dritte Medaille bei den Sommerspielen in Tokio. Dies gelang zuletzt bei Olympia 1996 in Atlanta.
Die Sportsoldatin hatte auf der anspruchsvollen Strecke im 25-Stangen-Labyrinth Sekunden Rückstand auf 6,09 Sekunden auf die Olympiasiegerin. Herzog leistete sich genau wie Franklin einen Fehler, Fox blieb bei ihrem Lauf dagegen ohne Fehler.
Medien: Gesamtes australisches Leichtathletik-Team in Quarantäne
08:28 Uhr: Bei den Olympischen Spielen in Tokio ist das komplette australische Leichtathletik-Team Medienberichten zufolge vorerst in Quarantäne. Wie unter anderem die Zeitungen "The Age" und "The Australian" am Donnerstag unter Berufung auf das Australische Olympische Komitee berichteten, dürfen mehr als 60 Mitglieder der Delegation aktuell ihre Zimmer im olympischen Dorf nicht verlassen. Sie sollen sich Corona-Tests unterziehen.
Ein australischer Stabhochspringer soll Kontakt mit dem amerikanischen Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks gehabt haben, der positiv auf Corona getestet worden war. Der Olympia-Dritte von Rio fällt für die Leichtathletik-Wettbewerbe aus. Der 28-Jährige wurde ins Quarantäne-Hotel von Tokio gebracht, wo sich aktuell auch der positiv getestete deutsche Radprofi Simon Geschke befindet.
Welche weiteren Folgen der Fall für die australischen Athletinnen und Athleten sowie Trainer und Betreuer hat, war zunächst offen. Insgesamt infizierten sich bislang 20 Sportlerinnen oder Sportler bei den Tokio-Spielen mit dem Coronavirus. Ihnen wurde eine zehntägige Quarantäne unter strikten Auflagen in einem Hotel verordnet.
Nach Rassismus-Skandal: Rad-Sportdirektor Moster muss abreisen
08:21 Uhr: Empörung und Druck waren gross, nun hat der Deutsche Olympische Sportbund dem umstrittenen Rad-Sportdirektor Patrick Moster die Rote Karte gezeigt. Der 54-Jährige muss nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio die Heimreise antreten. Das entschied der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag mit 24 Stunden Verspätung.
"Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass seine öffentliche Entschuldigung für die gestern von ihm getätigte rassistische Äusserung aufrichtig ist. Mit dieser Entgleisung hat Herr Moster jedoch gegen die olympischen Werte verstossen. Fairplay, Respekt und Toleranz sind für das Team D nicht verhandelbar", sagte DOSB-Chef Alfons Hörmann.
Damit zog der deutsche Teamchef die Konsequenzen nach dem Rassismus-Skandal um Moster im olympischen Einzelzeitfahren am Mittwoch. Vorausgegangen ist eine "eingehende Beratung der Delegationsleitung sowie eine erneute Anhörung des Betroffenen", wie der DOSB mitteilte.
Der Pfälzer hatte den Kölner Nikias Arndt an der Strecke mit rassistischen Worten "Hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm" angefeuert, die vor ihm fahrenden Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea) einzuholen. Die Rufe waren vom Fernsehen eingefangen und live übertragen worden. (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.)
Gewitter über der Anlage: Olympisches Golfturnier unterbrochen
07:37 Uhr: Die Auftaktrunde des olympischen Golfturniers ist wegen eines Gewitters über der Anlage des Kasumigaseki Country Clubs unterbrochen worden. Um 14:00 Uhr Ortszeit (07:00 MESZ) wurden die Spieler am Donnerstag vom Platz geholt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der deutsche Golfprofi Hurly Long seine erste Runde bereits beendet. Der 26 Jahre alte gebürtige Heidelberger kehrte mit 70 Schlägen ins Clubhaus zurück. Der zweite deutsche Starter, Maximilian Kieffer (31) aus Düsseldorf, war zum Zeitpunkt der Unterbrechung noch auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio unterwegs.
Stabhochsprung-Weltmeister nach positivem Coronatest in Quarantäne
07:26 Uhr: Der amerikanische Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks ist bei den Olympischen Spielen positiv auf Corona getestet worden und muss in Quarantäne. Damit fällt der Olympia-Dritte von Rio für die Leichtathletik-Wettbewerbe aus. Das teilte das US-Team am Donnerstag mit.
Kendricks sei ein Leistungsträger des US-Teams, seine Anwesenheit werde fehlen, schrieb das Team USA auf Twitter. Der 28-Jährige wurde ins Quarantäne-Hotel von Tokio gebracht, wo sich derzeit auch der ebenfalls positiv getestete deutsche Radprofi Simon Geschke befindet.
Kendricks ist seit Jahren ein Medaillen-Garant für die amerikanische Mannschaft. 2017 und 2019 wurde er Weltmeister, dazu holte er zweimal Silber bei der Hallen-WM 2016 und 2018. Seine persönliche Bestmarke steht bei 6,06 Metern, aufgestellt am 27. Juli 2019.
Insgesamt infizierten sich bislang 20 Sportler bei den Tokio-Spielen mit dem Coronavirus. Ihnen wurde eine zehntägige Quarantäne unter strikten Auflagen in einem Hotel verordnet.
20 Leichtathleten erfüllen Doping-Regeln nicht: Kein Start in Tokio
06:22 Uhr: Insgesamt 20 Leichtathleten aus "Hochrisiko-Ländern" müssen wegen Verstössen gegen die Anti-Doping-Regeln auf ihren Start bei den Olympischen Spielen in Tokio verzichten. Das teilte die Unabhängige Integritätskommission AIU des Weltverbandes World Athletics am Donnerstag mit, einen Tag vor dem Beginn der Leichtathletik-Wettbewerbe.
Die Sportler haben demnach die Mindestanforderung an Trainingskontrollen im Vorfeld der Spiele nicht erfüllt. Besonders Nigerias Team ist betroffen, 10 der 23 gemeldeten Athleten dürfen nicht teilnehmen.
Auch in Belarus, der Ukraine (jeweils 3), Äthiopien und Marokko (jeweils 1) sieht die AIU Verfehlungen. Bei zwei Sportlern aus Kenia wurden diese zudem bereits vor der Nominierungsfrist festgestellt, der nationale Verband konnte bei seiner Olympia-Nominierung entsprechend reagieren.
World Athletics stuft derzeit sieben Verbände in der Kategorie A ein und kennzeichnet sie damit als Doping-Risiko-Gebiete: Von ihnen gehe die derzeit höchste "Gefahr für die Integrität des Sports" aus. Neben den nun betroffenen Ländern gehört auch Bahrain dazu, das Königreich erfüllte allerdings für alle 13 gemeldeten Sportler die Standards.
Diese sehen für Verbände der Kategorie A während der zehn Monate vor einem Grossereignis mindestens drei unangemeldete Dopingtests im Abstand von mindestens drei Wochen vor. Der AIU-Vorsitzende David Howman sieht bei den Verbänden unter besonderer Beobachtung zwar "signifikante Verbesserungen, es bleibt aber ein langer Weg. Mitarbeit ist wichtig, um die nötigen langfristigen Veränderungen zu zementieren."
Nach Silber in Tokio: Ruderer Osborne wird Radprofi
06:14 Uhr: Nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille wechselt Leichtgewichts-Ruderer Jason Osborne wie erwartet in den Radsport.
"Ich schliesse es nicht aus, dass wir in Paris noch am Start sein werden. Für mich gibt es jetzt aber erst einmal eine andere Challenge mit dem Radfahren. Ich würde das gern mal versuchen und gucken, was da so geht", sagte Osborne am Donnerstag in Tokio. Zuvor hatte der Mainzer mit seinem Krefelder Teamkollegen Jonathan Rommelmann Silber im Leichtgewichts-Doppelvierer gewonnen. Rommelmann will nun sein Medizin-Studium abschliessen.
Zu konkreten Plänen wollte sich Osborne, der in der Vergangenheit bereits bei den deutschen Strassenradmeisterschaften im Einzelzeitfahren teilgenommen hatte, nicht äussern. "Genaue Infos kann ich nicht geben", sagte der 27-Jährige.
"Im Hintergrund habe ich da sehr gute Leute, die für mich gute Arbeit geleistet haben. Ich bin zuversichtlich, dass man einen guten Rennstall findet."
Infrage käme das österreichische Team Tirol-KTM, dass durch den früheren Biathleten Florian Lipowitz bereits gute Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht hat. Auch der deutsche Top-Rennstall Bora-hansgrohe folgt diesem Trend, nahm in diesem Jahr den Skibergsteiger Anton Palzer unter Vertrag.
Fognini entschuldigt sich für homophoben Ausdruck
06:04 Uhr: Der italienische Tennisprofi Fabio Fognini hat sich nach seinem Ausscheiden bei den Olympischen Spielen für einen verbalen Fehltritt auf dem Platz entschuldigt. "Ich habe einen wirklich dummen Ausdruck für mich selber benutzt", schrieb der 34-Jährige am Donnerstag in den sozialen Netzwerken.
"Ich wollte die Gefühle von niemandem verletzen, ich liebe die LGBT-Community und ich entschuldige mich für den Unsinn, den ich geäussert habe", schrieb Fognini in seiner Instagram-Story, die er auf einem Hintergrund in Regenbogenfarben verfasst hatte.
Die Regenbogenfahne steht als Symbol für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Der Weltranglisten-31. hatte bei seinem Drittrunden-Aus gegen den Russen Daniil Medwedew mehrmals seinen Schläger auf den Boden gehauen und sich selbst beschimpft. Er verwies bei seiner Entschuldigung auch auf die extremen Temperaturen in Tokio: "Die Hitze haut rein."
Fognini war bereits in der Vergangenheit aufgefallen: 2017 hatte er bei den US Open bei seiner Erstrunden-Niederlage eine Schiedsrichterin beleidigt und durfte zum Doppel nicht mehr antreten.
Lagenschwimmer Heintz nicht im Olympia-Finale
05:37 Uhr: Philip Heintz hat das Finale über 200 Meter Lagen bei Olympia in Tokio verpasst. Der 30-Jährige schlug am Donnerstag nach 1:58,13 Minuten an und war damit Siebter in seinem Halbfinale.
Schnellster war Wang Shun aus China mit einer Zeit von 1:56,22 Minuten. Jacob Heidtmann war trotz persönlicher Bestzeit im Vorlauf am Vortag ausgeschieden. Für Heintz sind es die letzten Olympischen Spiele der Karriere. Er war schon in London 2012 und 2016 dabei.
In Rio de Janeiro hatte der Heidelberger den sechsten Platz auf seiner Spezialstrecke belegt. Besser war in Brasilien kein deutscher Beckenschwimmer gewesen.
Biles bedankt sich für Zuspruch nach Aussagen über mentale Probleme
05:31 Uhr: Turn-Superstar Simone Biles aus den USA hat sich für den grossen Zuspruch nach den offenen Worten über ihre mentale Gesundheit bedankt. "Die überströmende Liebe und Unterstützung, die ich erhalten habe, haben mir klar gemacht, dass ich mehr bin als meine Leistungen und das Turnen. Daran habe ich vorher nie wirklich geglaubt", twitterte Biles am Donnerstag.
Die 24-jährige Biles hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin aus dem Mehrkampf-Finale nach nur einem Gerät ausgestiegen.
"Ich sage, die mentale Gesundheit steht an erster Stelle. Daher ist es manchmal in Ordnung, die grossen Wettbewerbe sogar auszusitzen, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Es zeigt, wie stark du als Wettkämpfer und Person wirklich bist anstatt sich einfach durchzukämpfen", hatte Biles gesagt und sprach vom "Kampf gegen Dämonen" vor dem Wettkampf.
Ohne sie hatten die anderen drei US-Teammitglieder Sunisa Lee, Jordan Chiles und Grace McCallum die Silbermedaille hinter den russischen Turnerinnen gesichert.
24 neue Corona-Fälle im Umfeld der Spiele
05:06 Uhr: Parallel zu den stark steigenden Corona-Zahlen in Tokio ist auch bei den Olympischen Spielen ein neuer Tages-Höchstwert an positiven Fällen registriert worden. Insgesamt 24 weitere Personen sind im Umfeld der Spiele positiv getestet worden. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Donnerstag bekannt.
So viele Fälle sind seit Beginn der Erfassung am 1. Juli nicht an einem Tag verzeichnet worden. Unter den Positivfällen sind auch drei Athleten. Die Namen der Sportler werden von den Organisatoren nicht veröffentlicht.
Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 193. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 20 Athletinnen oder Athleten mit dem Coronavirus. I
m deutschen Team hatte es am vergangenen Freitag in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben. Die Hauptstadt Tokio hatte am Vortag mit 3.177 Neuinfektionen einen Höchstwert in der Corona-Pandemie vermeldet.
Das IOC sieht bislang keinen Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Soweit ihm bewusst sei, sei keine Infektion von Beteiligten an den Sommerspielen auf die japanische Bevölkerung übergegangen, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Bei den Spielen seien bislang 310.000 Tests durchgeführt worden, nur ein kleiner Bruchteil davon waren positiv.
"Ich bin sicher, dass die Olympischen Spiele keine Auswirkungen auf die Situation in den Krankenhäusern in Japan haben werden", ergänzte IOC-Chefmediziner Richard Budgett. Aktuell werden zwei Olympia-Fälle im Krankenhaus behandelt, keiner davon schwer.
Ruderer Zeidler verpasst olympisches Finale in Tokio
04:41 Uhr: Gold-Favorit Oliver Zeidler hat bei den olympischen Ruderwettbewerben in Tokio überraschend das Finale verpasst. Der 25-Jährige vom Donau-Ruder-Club Ingolstadt wurde am Donnerstag in seinem Halbfinale nur Vierter.
Um in den Endlauf am Freitag einzuziehen, hätte der Welt- und Europameister mindestens Dritter werden müssen. Bei seinem Lauf auf dem Sea Forest Waterway in Japan fehlten Zeidler 0,6 Sekunden auf den dritten Rang.
Im letzten Teil der Strecke konnte er mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten und verlor Meter um Meter. Zeidler darf nun lediglich im B-Finale antreten und greift nicht in den Kampf um die Medaillen ein.
Algerischer Radsportler zu Moster: "Kein Kamelrennen bei Olympia"
01:15 Uhr: Der algerische Radsportler Azzedine Lagab hat auf die rassistische Entgleisung des deutschen Rad-Sportdirektors Patrick Moster reagiert. "Nun, es gibt kein Kamelrennen bei Olympia, deshalb betreibe ich Radsport. Wenigstens war ich in Tokio dabei", schrieb Lagab auf Twitter.
Im olympischen Einzelzeitfahren hatte Moster für einen Eklat gesorgt, als er den Kölner Nikias Arndt mit rassistischen Worten anfeuerte, den vor ihm fahrenden Lagab einzuholen. Moster hatte sich für seine Wortwahl entschuldigt, mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hatte es ein klärendes Gespräch gegeben. Weitere Konsequenzen blieben bisher aus.
Nach Arndt selbst hatte auch der nicht bei Olympia startende Rick Zabel Mosters Entgleisung als einer von wenigen Sportlern verurteilt. "Auf der einen Seite verstehe ich alle SportlerInnen, die nichts dazu sagen, weil man Angst davor hat, selbst in die Schusslinie zu geraten, wenn man seine Meinung äussert oder einfach nicht mehr für eine EM, WM oder Olympia nominiert wird", schrieb der Profi und Sohn des früheren Radstars Erik Zabel bei Instagram. "Auch wenn ich selber nicht bei den Olympischen Spielen dabei bin, schäme ich mich für die Aussagen."
Zabel kritisierte, dass es nach dem Rennen nur eine "lapidare Entschuldigung" gegeben habe. "Ich persönlich kann nicht verstehen, dass nach diesem Verhalten nicht sofortige Konsequenzen vom BDR oder DOSB getroffen worden sind."
Wenn man olympische Werte und Anti-Rassismus-Kampagnen nachhaltig glaubhaft vertreten wolle, dürfe ein solcher Vorfall nicht geduldet werden.
Mehr Informationen zu Olympia:
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