Eiffelturm, Schloss Versailles oder Grand Palais: Die Olympischen Spiele in Paris verbinden beeindruckenden Sport mit spektakulären Schauplätzen.
Laura Ludwig hechtet im Schatten des Eiffelturms nach jedem Ball, Jessica von Bredow-Werndl verzaubert mit ihrer Trakehnerstute Dalera das Publikum im Schlossgarten von Versailles – und auch in der vermeintlichen "Kloake" Seine soll tatsächlich geschwommen werden.
An spektakulären Schauplätzen mangelt es den Olympischen Spielen in Paris wahrlich nicht, schöne Bilder sind garantiert – sehr zur Freude auch des Internationalen Olympischen Komitees, das nach zwei Corona-Spielen nun volle Ränge vor Postkartenmotiven erhält. Glanz für die fünf Ringe in Zeiten globaler Krisen.
Beachvolleyballer haben den wohl prominentesten Standort
Im Stadtzentrum schlagen die Beachvolleyballer ihre Zelte auf. Mit dem monumentalen Wahrzeichen Frankreichs im Rücken steht auf dem Champ de Mars ein temporäres Stadion, das fast 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bietet. Die Nähe zum Eiffelturm sorgt für grosse Vorfreude – auch bei Rio-Olympiasiegerin
"Besser geht es nicht", sagte die zweifache Mutter im sid-Gespräch. Nach einem langen Qualifikationsprozess hatte sich Ludwig erst Anfang Juni ihr Ticket gesichert. Umso schöner sei es deshalb, "dass wir jetzt in Europa, in Paris, unter dem Eiffelturm spielen können, sodass auch Freunde und Familie kommen können und das miterleben dürfen". Die Sand-Duelle an einem prominenten Austragungsort setzen dabei eine Tradition fort: 2012 fanden die Wettbewerbe in London auf dem Horse Guard Parade, 2016 in Rio an der Copacabana statt.
Reiten und Moderner Fünfkampf am Schloss Versailles
Wer genug vom Eiffelturm hat, kann sich in südwestlicher Richtung auf den Weg zum Schloss Versailles begeben. In malerischer Kulisse steigen dort die Reitwettbewerbe und der Moderne Fünfkampf. Auf dem geschichtsträchtigen Boden dürfen sich die deutschen Fans Hoffnungen auf viele Medaillen machen.
Zurück in der Metropole besteht dann wieder die Qual der Wahl: Fechten im Grand Palais? Wie wäre es mit dem olympischen Debüt des Breakings auf dem Place de la Concorde? Und was ist eigentlich mit der viel diskutierten Seine?
Die "Toilette von Paris" ist rechtzeitig sauber geworden
In dem berühmten Fluss werden die Freiwasserschwimmer und Triathleten ihre Wettbewerbe austragen – obwohl dieser vor nicht einmal einem Monat noch als Gesundheitsrisiko identifiziert wurde. Doch die "Toilette von Paris" ist rechtzeitig sauber geworden. Am Mittwoch warf sich neben der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo auch Tony Estanguet in das kühle Nass. "Wir sind nun bereit, die Spiele an der Seine zu organisieren", freute sich der Organisationschef.
Gedanken über das Wasser muss sich der Zuschauer in Paris ohnehin nicht machen. Auf seiner olympischen Sightseeing-Tour sind die Spielstätten zu Fuss oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Egal ob Bogenschiessen auf der Esplanade des Invalides, die Start- und Ziellinie der Geher auf der 35 Meter breiten Pont d'Iena oder das Ende des olympischen Radrennens bei den Trocadero-Gärten – es gibt viel zu entdecken.
Und darauf haben die Fans des Sports und der Kultur grosse Lust. Die ersten Olympischen Spiele nach der Corona-Pandemie wollen sich viele Menschen nicht entgehen lassen, der Ticketmarkt brummt. Bereits zwei Wochen vor dem Start waren 8,6 Million Karten vergriffen, die Bestmarke von Atlanta 1996 wurde damit schon übertroffen, zehn Millionen sollen es nach Wunsch der Organisatoren werden. (sid/ms)
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