• Die deutschen Kanuten sind noch gar nicht in Tokio, doch erleben bereits ihr Olympia-Debakel.
  • Der Kanu-Vierer ist beim Transport nach Japan zerstört worden.
  • Jetzt muss schnell Ersatz her - doch der befriedigt die K4-Crew nicht.

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Ein Totalschaden an ihrem Viererkajak auf der Reise nach Tokio hat die deutsche K4-Crew um Routinier Ronald Rauhe kurz vor den Olympischen Spielen geschockt. Das Paradeboot des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) wurde beim Verladen in Luxemburg von einem Gabelstapler gerammt und schwer beschädigt, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Gabelzinken haben den K4 demnach so unglücklich getroffen und demoliert, "dass ein Totalschaden entstanden ist". Bereits an diesem Donnerstag soll ein Ersatzboot für Max Rendschmidt, Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke nach Japan auf die Reise gehen.

Liebscher: "Der Trainer und wir waren erst einmal ziemlich aufgelöst"

"Der Trainer und wir waren erst einmal ziemlich aufgelöst. Das Besondere ist, dass es dieses Boot mit dieser Bauweise auf der ganzen Welt nur zweimal gibt", erklärte Liebscher.

"Eins ist jetzt zerstört, das andere haben wir aktuell bei der Vorbereitung in Duisburg genutzt. Dieses Boot muss jetzt schnellstmöglich nach Tokio", sagte Liebscher.

In Tokio verfügt die K4-Crew zwar über ein Ersatzboot, "allerdings nur einen Prototypen - und leider ist der auch nicht pink. Daher war es uns wichtig, dass wir das Boot aus der Vorbereitung in Duisburg jetzt auf irgendeinem Weg noch nach Tokio bekommen", schilderte Rauhe. Bei Instagram sprach er von einem "Supergau".

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Deutschland und die pinken Boote

Die pinken Boote sind der ganze Stolz der deutschen Kanuten. Bei den ersten Olympischen Spielen nach der Wiedervereinigung - 1992 in Barcelona - sollte das leuchtende Pink die Boote auf den Zielfotos etwas länger wirken lassen.

Der optische Vorteil funktionierte bei der TV-Technik der 90er Jahre durch leichte Unschärfen tatsächlich. Denn die hellen Boote erzeugten im Bild damals oft einen kleinen Umriss in der Art eines Heiligenscheins.

Mittlerweile ist der Vorteil im Zeitalter von HD und UHD nicht mehr gegeben. Dennoch symbolisiert die Farbe Pink Teamgeist und Stärke. Und es erinnere an den ersten Auftritt des wiedervereinigten Kanu-Teams aus Ost und West.

Natürlich ist auch "viel Psychologie dabei, vor allem anderen Nationen gegenüber. Denn wer lässt sich gerne von einem pinken Boot schlagen?", meinte Bundestrainer Arndt Hanisch.

Deutsche Kanuten sind Top-Favorit auf Gold-Medaille bei Olympia

Die Kanuten reisen am Sonntag in die Olympia-Stadt. Der deutsche K4 gilt über die 500-Meter-Distanz als Top-Favorit.

In Rio hatten Rendschmidt und Liebscher mit Max Hoff und Marcus Gross 2016 Gold über die damals noch doppelt so lange Strecke geholt. (dpa/msc)

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