Simone Biles bleibt eine Athletin für die Superlative ihres Sports. Die US-Turnerin glänzt im Mehrkampf nicht nur wegen ihres Outfits. Aber auch eine 16-jährige Deutsche wird diesen Olympia-Abend nicht vergessen.
US-Superstar
Die Olympiasiegerin von Tokio landet auf dem Podest
Zweite wurde Rebeca Andrade aus Brasilien mit 57,932 Zählern vor Tokio-Olympiasiegerin Sunisa Lee aus den USA mit 56,465 Punkten. Beste Deutsche war Helen Kevric. Die 16 Jahre alte Mehrkampf-Meisterin erreichte an Schwebebalken, Boden, Stufenbarren und Sprung insgesamt 54,598 Punkte und belegte bei ihrem Olympia-Debüt den hervorragenden achten Rang. Sie sammelte Selbstvertrauen für ihren Start im Stufenbarren-Finale am 4. August.
Die Kölnerin Sarah Voss wurde 24. und Letzte mit 49,999 Zählern. Sie musste einen Sturz beim Sprung und je einen Absteiger am Stufenbarren und am Schwebebalken verkraften.
Simone Biles kann drei weitere Goldmedaillen erringen
Paris jedoch erlebt Biles-Festspiele - und diese dürften noch nicht vorbei sein. Die US-amerikanische Nationalheldin, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme ausgestiegen war und keine Einzelwettkämpfe bestritten hatte, könnte sich zur erfolgreichsten Sportlerin dieser Sommerspiele krönen. In den Einzel-Finals Sprung, Boden und Schwebebalken winken der nur 1,42 Meter grossen Athletin in der französischen Hauptstadt schliesslich drei weitere (Gold-)Medaillen.
Mit ihrem blauen und glitzernden Turnanzug war Biles bei den rund 15.000 Zuschauern, darunter die US-Basketballer um Stephen Curry und Kevin Durant, aber nicht bloss optisch der Hingucker. Der Wettkampf entwickelte sich von Beginn an zu einem echten Krimi. Im Gegensatz zum Teamfinale packte Biles ihren extrem schweren neuen Sprung "Biles II" aus. Trotz zweier kleiner Hüpfer bei der Landung holte sie starke 15,766 Punkte.
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Am Stufenbarren gibt Simone Biles ihre Führung ab
Die Führung hielt allerdings nur kurz, denn nach der ersten Rotation zeigte sich, warum der Stufenbarren als Biles' schwächstes Gerät gilt. Für einen Zwischenschwung gab es von den Kampfrichtern deutliche Abzüge, Biles fiel in der Gesamtwertung hinter Andrade und auch hinter die für Algerien startende Kaylia Nemour zurück. IOC-Präsident Thomas Bach applaudierte dennoch.
Anschliessend hockte Biles im Schneidersitz und mit ernstem Gesicht auf ihrem Stuhl, wurde von Kameras belagert - und bewies dann Nerven wie Drahtseile. Ein starker Auftritt am Schwebebalken brachte sie zurück an die Spitze, die knappe Führung behauptete sie am Boden. Die Halle bebte. (dpa/sid/hau)
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