- Für Julius Ssekitoleko sind binnen weniger Tage gleich zwei Träume geplatzt.
- Der Gewichtheber aus Uganda erfuhr zunächst, nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen.
- Als er sich in einen Schnellzug setzte, um in Japan ein neues Leben zu beginnen, beendete die Polizei seine Flucht.
Gewichtheber Julius Ssekitoleko aus Uganda, der sich im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio abgesetzt hatte und am Dienstag in der Präfektur Mie aufgegriffen wurde, fliegt am Mittwoch in sein Heimatland zurück. Das teilte die Botschaft des ostafrikanischen Landes mit. Der 20-Jährige müsse sich nun in Uganda Befragungen der Behörden stellen.
Ssekitoleko war vergangene Woche verschwunden, nachdem er die Olympia-Qualifikation verpasst hatte. Er sollte eigentlich nach Hause fliegen. Doch er hinterliess einen Zettel in seinem Hotelzimmer, wonach er in Japan leben und arbeiten wolle.
Der Athlet wurde am Dienstag in der Stadt Yokkaichi aufgegriffen, rund 170 Kilometer östlich seines Trainingslagers in Izumisano in der Präfektur Osaka. Dort wurde er von der Polizei verhört.
Nach Erkenntnissen der Polizei hatte sich Ssekitoleko ein Ticket für den Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen gekauft und war noch am Tag seines Verschwindens am vergangenen Freitag nach Nagoya gefahren. Er hatte ein Mobiltelefon, aber keinen Ausweis bei sich. In Nagoya habe er einen Landsmann getroffen und sei mit diesem weitergereist. 40 Kilometer südlich von Nagoya wurde er dann von der Polizei aufgegriffen.
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Julius Ssekitoleko bricht während der Befragung in Tränen aus
Während der Befragung sei Ssekitoleko immer wieder in Tränen ausgebrochen, teilten die Behörden mit. Er habe in Nagoya bleiben und dort Arbeit suchen wollen, das Leben in seinem Heimatland habe er als schwierig bezeichnet.
Alarm wurde am vergangenen Freitag ausgelöst, nachdem Ssekitoleko nicht zu einem Coronavirus-Test erschienen war und sich auch nicht in seinem Hotelzimmer befand. Er hatte kurz zuvor erfahren, dass er aufgrund eines Quotensystems doch nicht an den Sommerspielen teilnehmen darf.
Athleten dürfen keinen Kontakt zur Bevölkerung haben
Die strengen Corona-Massnahmen zu Olympia sehen vor, dass sich Athleten nur zwischen ihrer Unterkunft und den Trainings- beziehungsweise Wettkampfstätten bewegen dürfen. Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung ist ihnen verboten.
Die Spiele werden am Freitag trotz andauernder Sorgen in Japans Bevölkerung über steigende Infektionsraten eröffnet. Am Dienstag meldete die Olympia-Stadt Tokio 1.387 Fälle innerhalb von 24 Stunden, 557 mehr als eine Woche zuvor. (AFP/dpa/hau)
Olympische Spiele: Fragen und Antworten zum Start in Tokio
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