Die Schweizer Speed-Asse gehen im Super G komplett ein, die Enttäuschung ist riesig. Beim Freestyle-Contest gibt es für Team Suisse aber dann doch noch Grund zur Freude.

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Ski alpin, Super G der Herren:

Böse Klatsche auf der "Rock": Die Schweizer Medaillen-Hoffnungen Marco Odermatt und Beat Feuz gehen beim zweiten Speed-Bewerb der Spiele komplett leer aus und mehr noch: Sie erreichten nicht einmal das Ziel. Beim Sieg von Olympia-Dominator Matthias Mayer aus Österreich schieden beide Schweizer Asse aus, bester Schweizer Fahrer wurde deshalb Stefan Rogentin auf Rang 14, dicht gefolgt von Gino Caviezel (16.).

Während Feuz sein Aus nach seinem Abfahrts-Gold vom Montag wohl einigermassen gelassen aufnehmen dürfte, war Odermatt nach der zweiten verpassten Medaille sichtlich angefressen. Der 24-Jährige riskierte alles und offenbar ein bisschen zu viel, ehe er Mitte der Strecke an einem Tor vorbeifuhr und raus war.

"Mir war vor dem Start klar, dass ich in diesem Rennen mit einer normalen Fahrt nichts gewinnen werde, weil wir hier klassischen Head-Schnee haben. Ich habe entsprechend viel riskiert, leider ist es nicht aufgegangen", sagte Odermatt nach dem Rennen und deutete an, dass er auch ein Opfer der Materialschlacht auf dem stumpfen Kunstschnee auf der "Rock"-Piste wurde.

Denn während Odermatt wie auch im Weltcup auf die Stöckli-Ski vertraute, waren die Sieger wie schon in der Abfahrt auf Brettern der Firma Head unterwegs - und damit offenbar klar im Vorteil. Jedenfalls belegten beim Super G zwei Head-Fahrer die Plätze eins und zwei, in der Abfahrt hatten sogar die vier Erstplatzierten Head-Ski unter den Füssen. Hinter Mayer, der nun in drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen jeweils eine Goldmedaille einfuhr, landeten der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle und der andere grosse Favorit Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen.

Ski Freestyle, Big Air der Damen:

Fast zeitgleich mit dem Debakel auf der Alpin-Piste gab es im kurzen Hang bei den Freestylern aber Grund zum Jubeln. Mathilde Gremaud sicherte sich in einem umkämpften Wettkampf hinter Chinas Superstar Ailing Eileen Gu und der Französin Tess Ledeux die Bronzemedaille.

Gremaud absolvierte den Wettkampf ihres Lebens, fuhr im zweiten Run fast perfekt. Ein Sturz im dritten Durchgang liess die 22-Jährige - die heute auch noch Geburtstag feiert - dann zwar nochmal zittern. Aber am Ende reichte es knapp, um Platz drei zu verteidigen. "Ich bin sehr bewegt. Die Medaille von heute bewegt mich genauso wie diejenige von vor vier Jahren. Es ist einfach zu gut." Hervorragende Sechste in einem unglaublich spannenden Wettkampf wurde Sarah Höfflin.

Snowboard, Parallel-Riesenslalom:

Weniger gut lief auf der Piste der Snowboarder. Für Nevin Galmarini war bereits in der Qualifikation Schluss, der Titelverteidiger schaffte es in seinem Lauf mit grossem Abstand nicht zum Sieg und verpasste das Achtelfinale. Ebenso erging es auch Gian Casanova. Bei den Damen schieden Jessica Keiser und Ladina Jenny ebenfalls schon in der Qualifikation aus. Für Julie Zogg und Patrizia Kummer war dann in den Ausscheidungsläufen im Achtelfinale Endstation.

Biathlon, 20 km der Herren:

Nichts war es mit einer Top-Platzierung der Schweizer Skijäger. Benjamin Weger durfte bis zum dritten Anschlag noch von einem Platz unter den besten Zehn träumen, dann erlaubte sich der Routinier aber den ersten Fehler und später noch einen zweiten. Am Ende reichte es für Weger als bestem Schweizer damit für Platz 19. Zufrieden sein mit seiner Premier bei Olympia konnte Joscha Burkhalter. Der 25-Jährige zeigte mit ebenfalls zwei Schiessfehlern ein beherztes Rennen und kam als 22. ins Ziel. Deutlich abgeschlagen dagegen die anderen beiden Schweizer: Sebastian Stadler wurde 53., Niklas Hartweg landete auf Rang 56. Es siegte übrigens der Franzose Quentin Fillon Maillet vor dem Belarussen Anton Smolski und Topfavorit Johannes Thingnes Boe (Norwegen).

Langlauf, Freistil Sprint:

Nichts war es mit der grossen Überraschung durch Nadine Fähndrich - obwohl die 26-Jährige fast dran war an Edelmetall. Bis 400 Meter vor dem Ziel hatte Fähndrich noch eine theoretische Chance auf Platz drei, dann aber fehlte die Kraft für einen zünftigen Schlussspurt. Am Ende wurde es Platz fünf in einem allerdings auch bärenstarken Teilnehmerfeld. Alleine schon die Finalteilnahme ist als grosser Erfolg zu verbuchen. Laurien van der Graaft und Alina Maier schafften es etwa "nur" bis ins Viertelfinale und schieden da bereits aus. Im Finale der Herren war kein Schweizer vertreten. Für Valerio Grond und Jovian Hediger war jeweils im Viertelfinale Schluss.

Eiskunstlauf, Kurzprogramm der Herren:

Durchatmen bei Lukas Britschgi! Um ein Haar wäre dessen Olympia-Auftritt schon nach dem Kurzprogramm beendet gewesen. Nach einem Beinahe-Sturz kam Britschgi mit seiner Kür gerade noch so durch und qualifizierte sich als 24. und letzter Teilnehmer für das Finale. Allerdings gilt für Britschgi dort allenfalls noch das olympische Motto, eine Top-Platzierung ist bei über 16 Punkten Rückstand auf den Zehnten schon kaum mehr möglich.

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Rodel, Einsitzer der Damen:

Natalie Maag hat eine absolute Top-Platzierung zwar verpasst, dürfte mit Platz neun nach vier Läufen aber dennoch zufrieden sein. Die einzige Schweizer Teilnehmerin hatte am Ende über zwei Sekunden Rückstand auf die alte und neue Olympiasiegerin Natalie Geisenberger aus Deutschland.

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