• Nie zuvor bei Olympischen Spielen zeigte eine Frau auf dem Eis Vierfachsprünge, und dann sind es im Teamwettbewerb der Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer gleich zwei: Die Russin Kamila Waljewa wirft mit ihrer fast perfekten Vorstellung, wie sie selbst nachher sagt, eine Last ab.

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Ihre beiden vierfachen Rekordsprünge hakte Kamila Waljewa jugendlich-unbekümmert ab, schliesslich hat die neue Team-Olympiasiegerin bei den Winterspielen in Peking noch eine zweite Goldmedaille im Visier. "Ich habe schon eine Last gespürt, aber ich bin dann damit fertig geworden", sagte die erst 15 Jahre alte Russin, nachdem sie als erste Frau bei Olympia sowohl den Toe-Loop als auch den Salchow sauber auf das Eis gesetzt hatte.

Es ist vor allem ihre Leichtigkeit auf den Kufen, die die wenigen Zuschauer im Capital Indoor Stadium fasziniert und den Kontrahentinnen Kopfzerbrechen bereitet. Und die in Kasan geborene und jetzt in Moskau lebende Schülerin macht zudem kaum Fehler. Ein Sturz wie im Teamfinale bei der Vierfach-Dreifach-Kombination ist bei Waljewa eine Seltenheit.

Was umso überraschender ist, weil die Hundeliebhaberin binnen eines Jahres um fünf Zentimeter gewachsen ist. Doch die sonst in der Szene gefürchteten Koordinierungsprobleme durch derlei Wachstumsschübe kennt Waljewa bislang kaum: "Ich weiss immer sehr schnell wieder, wohin ich mit meinen Armen und Beinen muss."

Russland träumt vom totalen Triumph im Einzel am 17. Februar

Was sie schon bei ihrem überlegenen Sieg bei den Europameisterschaften im Januar in Tallinn unter Beweis stellte. Selbst ihre starken Teamkolleginnen Anna Scherbakowa und Alexandra Trussowa waren gegen Waljewa chancenlos. Gut möglich, dass auch bei der olympischen Einzel-Entscheidung am 17. Februar alle drei Medaillen an die russischen Läuferinnen gehen werden.

Das hält auch Alina Sagitowa für denkbar, schliesslich ging sie vor vier Jahren exakt den gleichen Weg und gewann im südkoreanischen Pyeongchang gleich in ihrem ersten Meisterklassen-Winter Olympiagold. Nach einem Weltmeistertitel ein Jahr später war ihre kurze Karriere allerdings schon wieder vorbei.

Und deshalb hält sich die 19-Jährige auch mit Tipps für ihre potenzielle Nachfolgerin zurück: "Wir haben in Moskau hin und wieder Kontakt. Ich freue mich über Fragen nach Ratschlägen, aber ich dränge mich nicht auf. Denn letztlich muss jeder seinen eigenen Weg gehen." (SID/hau)

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